Berauschendes Matorf ist noch zu gnädig

Spielbericht

(hk). Der VfB Matorf hat einmal mehr gnadenlos zugeschlagen. Mit dem dritten Sieg in Serie und einem halben Dutzend an Toren demonstrieren sie beim Kantersieg gegen den TuS Almena II ihren unersättlichen Torhunger. Mit Justin Derksen und Jeffrey Haag tragen sich gleich zwei Akteure als Doppeltorschützen ein. Sogar Tabellenplatz drei ist nur noch zwei Zähler entfernt und somit in unmittelbarer Sichtweite. Als nachteilig für die Gäste hat sich ausgewirkt, dass sie kurzfristig auf zwei Akteure verzichten müssen, weshalb sie nur mit zwölf Akteuren anreisen.

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Von Henning Klefisch

Artjom Kindsvater

Im ersten Spielabschnitt offenbaren die Matorfer eine eklatante Verschwendungssucht im Umgang mit den eigenen Torchancen. Allerbeste Möglichkeiten bleiben ungenutzt. Der Torschütze zum Führungstreffer, Artjom Kindsvater, spricht gar von einem „richtigen Chancenwucher.“ Er selbst besticht nach zwölf Minuten mit einem angeschnittenen Schuss, den er in das lange Eck direkt neben den Pfosten hinein zwirbelt. Zwei Minuten vor dem Halbzeitpfiff brilliert Justin Derksen mit einem akkuraten Schuss aus 20 Metern Torentfernung in die lange Ecke, weshalb es mit einem 2:0 in die Halbzeitpause geht. TuS Almena II-Cheftrainer Stefan Eichkorn beschreibt den eigenen Auftritt zunächst wie folgt: „In der ersten Halbzeit haben wir gut dagegengehalten und uns auch noch ein paar Chancen erspielt.“ Was ist dann das Problem? „Aber Matorf war einfach zu stark.“

Es mangelt an Präzision im letzten Spielfeld-Drittel

In den zweiten 45 Minuten demonstrieren die Matorfer deutlich mehr Kaltschnäuzigkeit im Umgang mit den herausgespielten Torchancen. Dennoch bleibt eine Vielzahl davon ungenutzt. Dass es nicht noch deutlicher wird, liegt an den Fang- und Paradekünsten vom Gäste-Torwart Florian Dreier (Bild rechts), der allerbeste Möglichkeiten zunichtemacht. Kindsvater analysiert: „Wir hatten teilweise ein sehr gutes und ansehnliches Kombinationsspiel aus der Abwehr heraus, dann aber oft ein unkonzentriertes Abspiel in die Spitze.“ Vor allem über die Außenpositionen überlaufen die Hausherren die Extertaler mehrfach und konsequent, doch im letzten Spielfeld-Drittel mangelt es am richtigen Lösungsansatz. „Almena II hat sich ausschließlich auf das Verteidigen konzentriert und fast nur mit langen Bällen agiert, da Matorf die gegnerische Abwehr bei Abstößen auch direkt zugestellt hat“, lobt er das konsequente Verteidigen seiner Hintermannschaft, die Almenas weite Zuspiele entweder abfängt oder abläuft, weshalb die Gäste keinen Fuß in die Tür bekommen.

Derksen packt den Hammer aus

Die Hausherren erhöhen zehn Minuten nach dem Seitenwechsel auf 3:0. Nach einem Gewusel im gegnerischen Strafraum ist Jeffrey Haag aus kurzer Entfernung erfolgreich. Sechs Zeigerumdrehungen folgend trifft Derksen mit einem Hammer von der Strafraumgrenze in das linke obere Eck. In der Schlussphase knipsen die Matorfer erneut. In Spielminute 81 erzielt Haag nach einem weiten Zuspiel aus dem Mittelfeld das 5:0. Zunächst dribbelt er den Gäste-Fänger Dreier aus, um sodann die Kugel in das verwaiste Gehäuse zu schieben. In der 85. Minute darf sich auch Jeffrey Braun in die Torschützenliste eintragen. Nach einem wunderschönen Spielzug überzeugt er mit einem sorgfältigen Schuss in die lange Ecke.

„Ich kann dem Team nichts vorwerfen“

Dem Unparteiischen Lutz Höna attestiert Kindsvater eine „top Leistung“, spricht er diesem deshalb ein „großes Lob“ aus. Den Gegner TuS Almena II beschreibt er als „sehr fair, aber harmlos.“ Mit Blick auf die Partie resümiert Artjom Kindsvater gegenüber Lippe-Kick: „Am Ende war es ein verdienter Sieg für Matorf, wobei das Ergebnis auch höher ausfallen könnte beziehungsweise müsste.“ Die deutliche Dominanz der Matorfer hat auch Eichkorn im Hinterkopf, als er bei Lippe-Kick einräumt: „In der zweiten Halbzeit haben sie uns überrollt. Wir haben das verteidigt, was ging, unser Torwart hat alles gehalten, was geht.“ Auch deshalb prägt Milde sein Fazit: „Ich kann dem Team nichts vorwerfen. Sie haben alles gegeben und einen guten Fight abgeliefert. Der Sieg für Matorf geht absolut in Ordnung.“

Fazit: Ein in sämtlichen Belangen überlegener VfB Matorf gewinnt hochverdient diesen einseitigen Vergleich. In der Abwehr konsequent, in der Offensive kreativ und zielstrebig. Allerdings hätte bei mehr Präzision im Torabschluss dieser Erfolg auch klarer ausfallen können.

Tore:
1:0 Artjom Kindsvater (12. Min.)
2:0 Justin Derksen (43. Min.)
3:0 Jeffrey Haag (55. Min.)
4:0 Justin Derksen (61. Min.)
5:0 Jeffrey Haag (81. Min.)
6:0 Jeffrey Braun (85. Min.)