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Ben/Hoh plagt die Torschusspanik

Spielbericht

(hk). Von einem Arbeitssieg spricht Spielertrainer Tim Steffen nach dem 1:0-Erfolg seiner Mannschaft über die SG Bentorf/Hohenhausen. Dass diese Partie auf einem tiefen Geläuf im heimischen Waldstadion vom VfL Lüerdissen allerdings nur mit einem Torerfolg endet, entspricht nicht den Tatsachen auf dem Spielfeld. Immerhin bieten sich auf beiden Seiten Möglichkeiten in Hülle und Fülle, doch es mangelt an der nötigen Präzision oder aber die beiden Schlussmänner verrichten zuverlässig ihren Job. Von einer temporären Wortfindungsstörung wird unterdessen Ben/Hoh-Obmann Marco Evers heimgesucht, als er via Lippe-Kick deutlich macht: „Ich bin heute einfach nur sprachlos, mir fehlen die Worte. So ein Spiel musst du eigentlich 4:2 gewinnen.“

 

Von Henning Klefisch

 

Tim Plöger

Vier Minuten vor dem Seitenwechsel fällt das Tor des Tages. Nach einem Eckstoß ist Tim Plöger der Matchwinner, als er nämlich aus dem Kuddelmuddel heraus durchsetzungsstark und wachsam aus kurzer Entfernung den Ball im gegnerischen Kasten versenkt. Steffen verrät gegenüber Lippe-Kick seine Psycho-Tricks: „Ich habe ihm vorhergesagt: Ich gönne es dir sehr, dass du triffst. Auch, wie du dich bewiesen und verbesserst hast in den letzten Wochen.“ Mit diesem „Ping-Pong-Treffer“, wie es Evers nett umschreibt, belohnt sich Plöger für einen couragierten Auftritt, indem er sich immer wieder gegen gleich mehrere Gegenspieler durchsetzt, viel und richtig läuft, äußerst engagiert ist, zudem auch den Blick für den Mitspieler besitzt. Pech hat er bei einem Lattenkopfball, wodurch er seinen zweiten Treffer nur denkbar knapp verpasst.

 

Ben/Hoh offenbart eklatante Verschwendungssucht

 

Fabian Klatt

Förderlich, um das gegentorlose Spiel tatsächlich zu sichern, ist auch die hervorragende Torwartleistung von Fabian Klatt, der in den Eins-gegen-eins-Situationen stets die Oberhand behalten hat. Insbesondere das Privatduell mit Niklas Brand entscheidet er für sich. So rühmt Steffen dabei die „reifere Spielanlage“ seiner Mannschaft, die es speziell im ersten Abschnitt fantastisch versteht, die Kugel auf dem schwer bespielbaren Rasenplatz laufen zu lassen. Sehr geduldig warten die Lüerdisser auf die sich bietenden Räume, finden die Lücken im gegnerischen Deckungsverbund. Das tun ebenfalls die Gäste aus dem Kalletal, die aber eine eklatante Verschwendungssucht im Umgang mit den eigenen Torchancen offenbaren. Evers schimpft: „Aber wir machen mal wieder die Tore nicht. Es ist unfassbar. Du hast vier, fünf Hochkaräter als Torchancen und machst keine Tore.“ Ähnlich wie Steffen hat er gleich drei Situationen beobachtet, in denen es zu einem Eins-gegen-eins-Duell mit dem überragenden Klatt kommt.

 

Defensive Stabilität nach dem Werl-Aspe-Waterloo gezeigt

In den zweiten 45 Minuten bemängelt Steffen die erforderliche Wachsamkeit seiner Spieler, die sich in der Nähe der Zweikämpfe aufhalten. Auch bei der Verteidigung der zweiten Bälle geht meistens Bentorf/Hohenhausen als Sieger hervor. Dass sein Team ohne Gegentor bleibt, somit die Null hält, freut Tim Steffen außerordentlich, denn defensive Stabilität ist für ihn ganz besonders nach der 0:6-Schmach am vergangenen Sonntag beim SV Werl-Aspe eine sehr erstrebenswerte Tugend. Es hat nicht viel gefehlt und Kenneth Klocke hätte kurz vor dem Schlusspfiff auf 2:0 erhöht.

 

„Wir stecken jetzt mitten im Abstiegskampf“

Marco Evers

Trotz dieser bockstarken Vorstellung geht die Spielgemeinschaft erneut als Verlierer aus einem Liga-Spiel. Nur das um drei Treffer bessere Torverhältnis im Vergleich zum Namensvetter aus Sonneborn/Alverdissen lässt die Kasper-Kicker noch auf einem Nichtabstiegsrang stehen. Evers kann es nicht begreifen, als er lospoltert: „Wir stecken jetzt mitten im Abstiegskampf, sind wieder nicht schlechter als der Gegner, aber stehen wieder mit leeren Händen da.“ Es ist bereits die fünfte Saisonniederlage im neunten Spiel, gelang erst ein magerer Sieg. Wie das Gegentor gefallen ist, scheint völlig typisch für Evers zu sein, der seinem Ex-Verein aber einen recht herzlichen Glückwunsch zu diesem Sieg aussprechen möchte: „Sie waren einfach cleverer“, hat er als das entscheidende Erfolgskriterium ausgemacht. Dem Referee Ersin Polat attestiert er zudem eine „sehr gute Leistung!“

 

„Finde nicht, dass unser Sieg unverdient ist“

Tim Steffen

„Auch Bentorf/Hohenhausen hatte die Einschussmöglichkeiten. Wenn es dann Unentschieden ausgeht oder knapp für Ben/Hoh, dann dürfen wir uns auch nicht beschweren“, räumt Steffen völlig ehrlich ein. Um sogleich deutlich zu machen: „Allerdings finde ich nicht, dass unser Sieg unverdient ist. Über die drei Punkte bin ich froh“, richtet er zugleich seinen Fokus auf die folgende Auswärtspartie in Bexterhagen. Hier wünscht er sich vor allem eine ansprechende Leistung im Bereich der „Körpersprache, Einstellung“, fordert Steffen diesbezüglich eine klare Leistungssteigerung im Vergleich zu den bisherigen Gastspielen.

 

Fazit: Völlig unberechtigt ist dieser Heimsieg keineswegs. Dennoch wäre selbst eine Punkteeinfuhr für die Gäste ganz und gar nicht unverdient gewesen.

 

Tor:
1:0 Tim Plöger (41. Min.)

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
9. Oktober 2022 90' Kreisliga A Lemgo 2022/23 9

Spielort

Waldstadion Lüerdissen
Wittig, Lüerdissen, Lemgo, Kreis Lippe, Regierungsbezirk Detmold, Nordrhein-Westfalen, 32657, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
VfL Lüerdissen101Win
SG Bentorf/Hohenhausen000Loss

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