Brake macht es gut, doch verliert

Spielbericht

(hk). Die Rückkehr von Alexander Kirsch an seine ehemalige Wirkungsstätte endet nicht mit einem österlichen Feiertag. Letztlich unterliegt der TuS Brake-Spielertrainer mit 0:2 bei seinem Ex-Verein VfL Lüerdissen. Ehrlich wie ein Beichtbruder konstatiert Kirsch bei Lippe-Kick: „Ein verdienter Sieg, der auch in der Höhe so in Ordnung geht.“

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Von Henning Klefisch

Heiner Beckmann

In den ersten 45 Minuten indes sieht er seine Jungs „mindestens gleichwertig, wenn nicht sogar etwas besser.“ Taktisch exzellent eingestellt, sind die Walkenfeld-Männer im Mittelfeld extrem griffig und präsent, legen die Lüerdisser Schaltzentrale gänzlich lahm. Heiner Beckmann und Tim Steffen werden quasi zur Wirkungslosigkeit verdammt. Ebenfalls die zentrale Abwehrreihe genehmigt den Hausherren nur einen begrenzten Betätigungsfreiraum. Die physisch so stabilen Hünen aus dem Waldstadion liegen allerdings nach einem Eckball und einer Verlängerung ab der 20. Minute mit 1:0 in Führung.

B. Fiedler

Bennet Fiedler trägt sich in die Torschützenliste ein, als er zum langen Pfosten durchläuft und ohne Gegenwehr den Kopf-Nicker machen darf. In der Schlussphase vom ersten Durchgang haben beide Teams je eine hundertprozentige Abschlussaktion. Beckmann hat im direkten Duell mit dem Gäste-Torwart Sebastian Weidner die attraktive Erhöhungschance. Brake vergibt den Ausgleich durch Nils Kerkhoff, der in VfL-Fänger Luc Brunton seinen Meister findet. Der Lüerdisser Spielertrainer Tim Steffen zeigt sich mit dem Auftritt seiner Mannschaft im ersten Durchgang „nicht zufrieden.“ Was hat er denn konkret am eigenen Spielvortrag auszusetzen? „Unser Aufbauspiel war nicht so glatt, ein bisschen eintönig. Mir fehlte die Bereitschaft, auf dem Platz auch Fußball spielen zu wollen.“

Brake baut erkennbar ab

Sebastian Lehmeier

Unmittelbar nach dem Seitenwechsel schlagen die Hausherren in Person von Sebastian Lehmeier erbarmungslos zu. Eine schlampige Klärungsaktion der Braker wird bitterböse bestraft. Lehmeier fällt das Objekt der Begierde direkt vor die Mauken und er erhöht aus sieben Metern Torentfernung auf 2:0. Lehmeier demonstriert seine großartige fußballerische Kompetenz bei seinem Traumtor. Er zeigt bei seinem Abschluss eine Technik, die Jung und Alt, vor allem auch seinen Coach Steffen begeistert. Alexander Kirsch spricht nach diesem Gegentor von der „Vorentscheidung.“

A. Kirsch

In der Folgezeit lässt es der TuS Brake nämlich deutlich liberaler angehen, genehmigt dem Gegner stattliche Freiräume und beweist auch in den direkten Duellen ein hohes Maß an Nächstenliebe. Ebenfalls das eigene Angriffsspiel ist nicht mehr mit der nötigen Zielstrebigkeit ausgestattet. Die routinierten Lüerdisser lassen geschickt Ball und Gegner durch die eigenen Reihen zirkulieren. Steffen bedauert, dass sein Ensemble nicht das dritte oder vierte Tor nachlegt. Hier mangelt es an der relevanten Position, dem Matchglück und der Präzision. Vielleicht, so die Mutmaßung von ihm, könnte auch der Untergrund ursächlich für einige verpasste Möglichkeiten sein.

„Haben uns absolut in die richtige Richtung entwickelt“

T. Steffen

In Summe bilanziert Tim Steffen gegenüber Lippe-Kick: „Das 2:0 geht für uns absolut in Ordnung aufgrund der zweiten Halbzeit. Wir waren in diesem Zeitraum absolut die spielbestimmende Mannschaft.“ Kirsch befindet sich erfolglos auf der Suche nach der körperlichen Power bei seinem Team. „Wir konnten keine Schippe mehr drauflegen“, konstatiert Kirsch. Trotzdem: „Absolutes Kompliment an meine Mannschaft, die sich wieder hervorragend verkauft und gezeigt hat, dass wir im Vergleich zur Hinserie, wo Lüerdissen uns beherrscht hat, absolut in die richtige Richtung entwickeln. Insofern bin ich stolz auf meine Mannschaft, die sich mannschaftlich geschlossen und kämpferisch stark präsentiert hat.“ Auf dieser Vorstellung kann sich aufbauen lassen. Ebenfalls der Referee Bahman Kiadaliri passt sich dem fantastischen Gesamtniveau an. Kirsch attestiert ihm eine „sehr gute Leistung.“ Ergänzend: „Eine sehr klare Linie, sehr besonnen.“

Fazit: Der TuS Brake hat eine unglaublich löbliche Entwicklung hingelegt. Sie verkörpern für die favorisierten Lüerdisser einen harten Prüfstein. Aufgrund der zweiten Halbzeit geht dieser Heimsieg indes in Ordnung. Spannend wäre es zu beobachten gewesen, wie die Steffen-Elf auf einen Rückstand reagiert hätte.

Tore:
1:0 Bennet Fiedler (20. Min.)
2:0 Sebastian Lehmeier (50. Min.)