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Des einen Freud, des anderen Leid

Spielbericht

(hk). Keinen Sieger, aber dennoch so einige zufriedene Gesichter gibt es am heutigen Nachmittag im Lüerdisser Waldstadion zu begutachten. In diesem Verfolgerduell trennen sich der VfL Lüerdissen und der TuS Leopoldshöhe nach 90 ereignisreichen Minuten mit einem 1:1-Unentschieden. Spürbar enttäuscht zeigt sich VfL-Spielertrainer Tim Steffen, der moniert: „Das sind heute zwei Punkte zu wenig.“ Sein Gegenüber Jan Plöger ist vollauf erleichtert nach diesem Bonus-Zähler. Weil: „Mit den letzten elf Leuten sind wir heute losgefahren und was meine Jungs da heute wieder abgerissen haben, da kann ich nur meinen Hut ziehen.“

 

 

Von Henning Klefisch

 

 

Heiner Beckmann

Mehr vom Spiel haben die Lüerdisser, die personell im Vergleich zum Gegner besser situiert sind. Vor allem nach ruhenden Bällen erzeugen die Hausherren eine ständige Torgefahr. Vorwerfen lassen müssen sie sich, dass sie nach vielversprechenden Ballgewinnen einfach zu wenig Kapital ziehen, die Angriffe zu häufig versanden lassen. Wenn gepasst werden muss, wird geschossen. Und andersherum. Das vermeintliche Führungstor wird dem VfL Lüerdissen durch Referee Eleftherios Kurtis zudem abgepfiffen. Im Anschluss an eine Kopfballverlängerung nach einem Eckball läuft Beckmann auf den langen Pfosten durch, köpft Dominic Linnenbrügger an, der sich offenbar in der verbotenen Zone aufhält. Zunächst erkennt Kurtis dieses Tor an. Dann vergehen ewige 30 Sekunden, ehe der Spielleiter diesem Tor doch noch die Anerkennung verweigert. VAR gibt es bekanntlich auch im Lüerdisser Waldstadion nicht. Steffen offenbart: „Das ist ein bisschen unglücklich für uns gelaufen.“ In einer zweiten strittigen Situation lässt Leo-Torwart Andre-Pascal Bultmann das Spielgerät fallen, VfL-Stürmer Alexander Quast setzt nach und trifft. Doch auch hier erfolgt die Sanktion durch den Unparteiischen. Was Plöger keineswegs unter den Teppich kehren möchte: „Aber ich finde, wir konnten mit Kontern auch immer wieder zeigen, dass wir vorne gefährlich sind.“ Torlos geht es in die Halbzeitpause.

 

VfL wählt zu oft die falsche Entscheidung

 

Jan Plöger

Aus der Kabine kommen die Lüerdisser besser heraus, weshalb auch Plöger einsichtig einräumen muss, dass man „auch etwas Glück“ in Anspruch nehmen muss, um keinen Gegentreffer zu schlucken. Die Hausherren sind fleißig, lauf-, kampf- und spielstark, doch sind in der Strafraumbesetzung nicht präsent wie zielgerichtet, ebenso wenig im letzten Spielfelddrittel, wenn es darum geht, die Überlegenheit in Torgefahr umzumünzen. „Wenn wir da eine andere Entscheidung, etwas mehr Glück haben, dann steht es 1:0 für uns“, gibt sich Steffen davon überzeugt.

 

Beckmann als erfolgreicher Nahdistanz-Schütze

 

Marc Reh

Neun Minuten nach dem Seitenwechsel soll es sogar noch besser kommen, als nämlich Marc Reh einen Lehrbuch-Konter zum 1:0-Führungstor verwandelt. Tim Steffen verliert einen wichtigen Zweikampf, der sich 80 Meter folgend rächen soll. „Der Spielverlauf wird auf den Kopf gedreht“, so ein konsternierter Spielertrainer vom VfL Lüerdissen. Spät, in der 82. Minute, gleicht Heiner Beckmann für den stets eifrigen Gastgeber aus. Auf der linken Außenbahn tankt sich Dominic Linnenbrügger geschickt durch, flankt präzise in die Zentrale. Dort lauert Beckmann, der aus acht Metern Torentfernung erfolgreich ist. Lüerdissen dreht beinahe noch die Partie, doch hat Pech bei einem Lattenknaller. Ebenfalls die West-Lipper sind mutig, haben bei einem gefährlichen Konter das Siegtor auf dem Fuß.

 

Steffen vermisst „Durchschlagskraft und Tor-Geilheit“

 

Tim Steffen

„Von der Punkteausbeute war es heute für uns zu wenig. Mit dem Spiel bin ich grundsätzlich zufrieden. Wir haben auch spielerisch überzeugt. Die Mannschaft hat wieder einen Rückstand aufgeholt. Leider hat es wieder nicht zum Dreier gereicht. Wenn eine Mannschaft vom Spielverlauf her, hätte gewinnen dürfen, dann wären wir es gewesen. Selbst, wenn der Gegner nur zu elft war, müssen wir das Spiel gewinnen“, erörtert Steffen gewohnt messerscharf in seiner Analyse bei Lippe-Kick. Was er in diesem Match vermisst hat? „Die Durchschlagskraft und die Geilheit auf das Tor.“ Jan Plöger rekapituliert gegenüber Lippe-Kick: „Am Ende macht Lüerdissen noch den Ausgleich und das ist auch absolut gerecht. Wir haben alles reingeworfen und den Punkt haben wir uns dadurch meiner Meinung nach auch verdient.“

 

 

 

Fazit: Die Moral und der beeindruckende Mannschaftsgeist vom TuS Leopoldshöhe muss in aller Deutlichkeit an dieser Stelle hervorgehoben werden. Dem Sieg näher ist aufgrund der Spielanteile aber eindeutig der VfL Lüerdissen, der ein starkes Spiel macht, doch im Torabschluss Mangelerscheinungen verzeichnet.

 

 

Tore:
0:1 Marc Reh (54. Min.)
1:1 Heiner Beckmann (82. Min.)

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
6. Juni 2022 90' Kreisliga A Lemgo 2021/22 29

Spielort

Waldstadion Lüerdissen
Wittig, Lüerdissen, Lemgo, Kreis Lippe, Regierungsbezirk Detmold, Nordrhein-Westfalen, 32657, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
VfL Lüerdissen011Draw
TuS Leopoldshöhe011Draw

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