VfR Wellensiek — Post TSV Detmold

Spielbericht

POST TSV ENTZAUBERT DEN TABELLENZWEITEN

(hk). A la bonne heure und Hut ab vor diesem Post TSV Detmold, der im Auftaktspiel 2018 beim favorisierten VfR Wellensiek nach einer bockstarken Vorstellung mit 3:1 gewinnt. Ganz verzückt gibt sich Post TSV Manager Michael Grundmann: „Es war ein überragendes Spiel von uns, ich bin total begeistert. Wir haben alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben“, erkennt er in der mannschaftlichen Geschlossenheit einen ganz wichtigen Erfolgsfaktor für diesen Auswärtscoup. „Wir haben uns gepushed und gefightet, die Basics 100 Prozent eingesetzt“, zeigt er sich von der Performance seiner Mannschaft sehr angetan. Vor allem in der ersten Halbzeit ist die Überlegenheit frappierend, belohnen Felix Buba (23. Min.) und Enis Cömert (39. Min.) diese Leistung mit einer 2:0-Pausenführung. Seine Aktien am 1:0 hat Julian Brune, der sich auf der Außenposition durchsetzt und chirurgisch genau auf Bubas Kopf flankt, der den schön herausgespielten Treffer veredelt. „Brune zeigte ein sehr, sehr gutes Spiel“, holt sich der ehemalige Heidener sogar ein Extralob von seinem Manager ab. Eine gute Viertelstunde später zeigt Cömert seine Qualitäten als Scharfschütze. Aus 25 Metern Torentfernung fasst sich der ehemalige Verl-Kicker von der halblinken Seite ein Herz und wuchtet den aufgetickten Ball in die gegnerischen Maschen. VfR-Fänger Maurice Schürmann rutscht in dieser Szene unglücklich weg. Taktisch agieren die Detmolder extrem clever, lassen den Hausherren nur wenig Räume, weshalb diese nicht zu ihrem Spiel finden. Mit einem frühen Gegenpressing in der eigenen Hälfte überzeugen die Brokmänner, die zudem eine wohltuende Passsicherheit in ihrem Spiel demonstrieren und gezielte Nadelstiche setzen. Im zweiten Durchgang agieren die Wellensieker noch spielbestimmender, beißen sich aber an der diszipliniert agierenden Post TSV-Defensive die Zähne aus. Nach knapp einer Stunde Spielzeit verkürzt Cem Kalkan aber nach einem Standard dennoch zum 1:2 für die Kicker aus dem Bielefelder Westen. Die vorhandenen Räume im Umschaltspiel „spielen wir nicht ganz clever aus“, moniert Grundmann, der sich aber letztlich versöhnt zeigt. Der Grund: Einen klasse herausgespielten Konter schließt Julien Will eine Minute vor dem Schlusspfiff zum 3:1 ab. Seine „tolle Einzelaktion“ belohnt Will mit einem Schuss von der Strafraumgrenze direkt in den rechten Knick. In der Schlussminute fliegt ein Wellensiek-Kicker mit Rot vom Platz. Grundmann wirkt ganz zufrieden mit der Vorstellung seiner Jungs und konstatiert gegenüber Lippe-Kick: „Ich bin total stolz auf die Jungs. Das ist richtig geil. Man hat gemerkt, dass die Stimmung besser ist, alle sich gefreut und gefightet haben“, freut sich Grundmann auf den „nächsten Brocken“ mit dem Lipper-Derby gegen den TBV Lemgo am kommenden Sonntag, zugleich Grundmanns Ex-Verein.

Den Grund für die Niederlage hat Wellensiek-Coach Dominik Popiolek schnell ausgemacht: „Die sehr schlechte erste Halbzeit, in der wir sehr unkreativ waren, uns ständig festrannten und es nicht geschafft haben die nicht gerade stabile Post-Defensive zu stressen und unter Druck zu setzen. Beim 0:1 köpft Felix den Ball gekonnt ein – schwer zu verteidigen, beim 0:2 rutscht unser Torwart bei einem ungefährlichen Distanzschuss aus.“ „In der 2. Hälfte spielen nur wir“, attestiert er seiner Mannschaften eine Leistungssteigerung, allerdings mit einem Manko: „Wir schaffen es aber nur einmal den Ball über die Linie zu drücken. Wir haben alles nach vorne geworfen und dann in der Drangperiode das 1:3 kassiert.“ Das Spiel empfindet Popiolek als „teilweise sehr ruppig.“ So musste Matthias Schürmann-Averbeck „nach einem harten Einsteigen eines Detmolders mit Verdacht auf eine Bänderverletzung zur Halbzeit raus.“ Was seine Mannschaft nicht geschafft hat, machten die Detmolder besser: „Detmold spielte sehr unkompliziert mit wenig Kontakten nach vorne und lief dann nach.“ Im Gegensatz dazu spielt seine Elf „zu kompliziert, zu sehr nach Schema A, ohne Tempowechsel, ohne Konsequenz.“ Dennoch erkennt der VfR-Coach auch etwas Positives: „Wenn wir die nächsten Spiele so spielen wie heute im zweiten Durchgang, dann bin ich mir aber sicher, dass wir kurzfristig wieder erfolgreich sein werden.“

Fazit: Es ist wahrlich eine überzeugende Vorstellung der Residenzler, die taktisch hervorragend eingestellt worden sind, dies gekonnt umsetzen und auch spielerisch zu überzeugen wissen. Die gute Leistung belohnen sie mit schönen Toren. Zweifelsfrei ist dies ein Big Point für die Post-Kutsche, die gut in Fahrt gewesen ist, ein reifes Auswärtsspiel zeigt. Das aber auch, weil Wellensiek nur selten zu seinem Spiel findet.

Tore:

0:1 Felix Buba (23. Min.)

0:2 Enis Cömert (39. Min.)

1:2 Cem Kalkan (59. Min.)

1:3 Julien Will (89. Min.)