Vogelwildes Remis in Oerlinghausen

Spielbericht

(ab). Der TSV Oerlinghausen und der FC Augustdorf treten mit offenem Visier gegeneinander an und trennen sich nach 90 wilden Minuten mit einem 2:2-Unentschieden.

Von André Bell

Es gleicht einem Wunder, dass dieses Spiel nur mit einem 2:2 endet. Beide Mannschaften gehen von Beginn an volles Risiko, spielen gefühlt ohne Abwehrreihen und schießen sich die Bälle nur so um die Ohren. Sowohl die ersatzgeschwächten Hausherren, die gerade einmal zwei Ersatzspieler und einen Ersatzkeeper im Kader haben, als auch der FC Augustdorf kommen zu einigen zahlreichen Möglichkeiten. „Die erste Halbzeit war ein offener Schlagabtausch. Es gab zwei, drei gute Chancen auf jeder Seite und da hätte auch das ein oder andere Tor fallen können“, so Tobias Dingerdissen. Wieso es mit einem 0:0 in die Kabine geht, kann sich keiner so recht erklären.

Turbulente Schlussphase

Daniel Nadig

Im zweiten Durchgang ist der TSV Oerlinghausen besser im Spiel und kommt zu mindestens einer Handvoll richtig guten Chancen, die aber allesamt vergeben werden. Dingerdissen nennt nur ein Beispiel: „Wir sind schon am Torwart vorbei und treffen dann das leere Tor nicht.“ Und Chancen dieser Güteklasse werden reihenweise vergeben. Die Schlussviertelstunde ist bereits angebrochen, als plötzlich doch noch Tore fallen. Eine Flanke von Daniel Nadig gerät eigentlich zu weit, doch am langen Pfosten hält der eingewechselte Eleftherios „Theo“ Koutsaliaris den Schädel hin und drückt die Kugel über die Linie. Kurz darauf ist Augustdorf am Zug. Mikail Özsahin macht nur drei Minuten später das 1:1. In der Schlussphase kommt Hektik auf. Zuerst fliegt ein FCA-Kicker mit gelbrot vom Platz, dann geht Oerlinghausen wieder in Führung. Diesmal macht es Nadig selbst. Nach einer Flanke von Tim Zeihe steht Nadig am langen Pfosten blank und schiebt zum 2:1 ein.

Özsahin rettet FCA einen Punkt

Mikail Özsahin

Der TSV Oerlinghausen sieht wie der sichere Sieger aus und bringt sich dann selbst um den verdienten Lohn. Dingerdissen klärt auf: „Wir wollen ein taktisches Foul ziehen, der Schiri lässt weiterlaufen, wir alle schalten ab, weil wir dachten, er pfeift und die spielen den Ball über außen, stecken den Ball flach vors Tor und dann steht dann irgendeiner, der irgendwie den Fuß reinhält und dann den Ausgleich macht.“ Es ist wieder Özsahin, der Augustdorf in der Nachspielzeit noch einen Punkt rettet. Für den FC Augustdorf und Coach Matthias Heymann möglicherweise ein entscheidender Punkt: „Ein vogelwildes Spiel, das auch 6:6 ausgehen kann. Oerlinghausen hatte in der zweiten Halbzeit dann aber doch die deutlicheren Chancen. Am Ende aufgrund des späten Zeitpunktes ein glücklicher, aber vielleicht noch enorm wichtiger Punkt.“

Dingerdissen hadert: „Wir hatten zig 100-prozentige Chancen“

Tobias Dingerdissen

Beim TSV Oerlinghausen hadert man mit dem Remis. Es war mehr drin für die Bergstädter. „Es ist umso bitterer, dass du in Nachspielzeit die drei sicher geglaubten Punkte nicht behältst. Wir zig 100%ige Chancen und dann ist es ganz häufig im Fußball so, dass sich das dann irgendwann rächt, und die Erfahrung mussten wir leider machen. Nichtsdestotrotz muss man sagen, die Jungs haben sich alle den Arsch aufgerissen“, so das letztlich doch noch positive Fazit von Tobias Dingerdissen. Dennoch bleibt es ein „bitteres Ergebnis, weil wir lange wie der sichere Sieger ausgesehen haben“.

Fazit: Der TSV Oerlinghausen kommt gegen den FC Augustdorf nicht über ein 2:2 hinaus. Chancen haben beide Teams zur Genüge, somit geht das Remis auch in Ordnung.

Tore:

1:0 Eleftherios Koutsaliaris (75. Min.)

1:1 Mikail Özsahin (78. Min.)

2:1 Daniel Nadig (86. Min.)

2:2 Mikail Özsahin (90. + 3. Min.)