Werl-Aspe ist Derbysieger!

Spielbericht

(ab). Ein spannendes und hochemotionales Derby geht mit 4:2 an den SV Werl-Aspe. Dabei liegt der SC Bad Salzuflen schon mit 2:0 in Führung, muss das Spiel aber zu zehnt beenden. Damit setzt der SVWA seine Serie fort und ist nun seit sechs Spielen ungeschlagen. Der SCB verliert erstmals nach fünf Spielen wieder.

Von André Bell

Andrei Pyrlitesku

„Es war ein Derby, das alles mit sich gebracht hat“, meint SCB-Coach Andreas Wiens vorweg. Seine Elf kommt gut ins Spiel: „Wir haben die Zweikämpfe gut angenommen und viele Ballgewinne gerade auf der Sechs gehabt. Mit schnellem Umschaltspiel kamen wir so auch immer wieder gefährlich vor das Asper Tor.“ Der SV Werl-Aspe dagegen hat in der Anfangsphase so seine Probleme, wie Marcio Goncalves erläutert: „Die ersten 20 Minuten haben wir komplett verschlafen, waren irgendwie nicht bei der Sache.“ Und daraus resultiert auch das 1:0 für den SC Bad Salzuflen. Andrei Pyrlitesku setzt sich über die linke Asper Seite super durch und schiebt zum 1:0 ein. Zehn Minuten später ist erneut Pyrlitesku zumindest am Treffer involviert. Er ist einen Tick eher am Ball als der Torwart und wird gefoult. Den fälligen Elfmeter verwandelt Alpay Arslan sicher zum 2:0 für den SC Bad Salzuflen.

Seipt trifft traumhaft

Ole Seipt

Eine gute halbe Stunde ist gespielt uns der SVWA hat bis dahin „wenig bis kaum Torchancen. Wir standen kompakt und haben die meisten Angriffe frühzeitig im Keim erstickt.“ Aber eben auch nur die meisten. Ole Seipt kann sich nach 33 Minuten im Zentrum durchsetzen und wird kurz vorm Sechzehner gefoult. Den folgenden Freistoß zirkelt er traumhaft in den Knick. „Ein absolutes Traumtor“, lobt sogar Andreas Wiens. Doch: „Durch den Anschlusstreffer war Aspe natürlich wieder komplett im Spiel.“ Seine Elf bringt den knappen Vorsprung aber zumindest noch in die Halbzeit. Marcio Goncalves geht in der Kabine nochmal auf die Mentalität seiner Mannschaft ein: „Wir haben bislang viele Spiele noch drehen können, da sind wir gut drin, glauben immer an uns.“ Und so auch dieses Mal.

Koring fliegt, Fayad gleicht aus

Andreas Wiens

Der SV Werl-Aspe kommt „viel griffiger aus der Halbzeit“ und war gleich voll da. Beim SCB war man darauf vorbereitet, so Wiens: „Wir wussten, dass sie in der zweiten Halbzeit mit Wucht aus der Kabine kommen. Die ersten 15 Minuten nach der Halbzeit war es noch in Ordnung.“ Knackpunkt ist aber die berechtigte gelbrote Karte gegen Liam Koring, der an der Mittellinie in einen Zweikampf gehen muss, sich aber nur noch mit einem Foul zu behelfen weiß. Das Problem an der Sache: „Aus dem daraus resultierenden Freistoß kriegen wir direkt das 2:2, eine Doppelbestrafung in diesem Moment“, hadert Andreas Wiens. Der Freistoß wird lang auf den zweiten Pfosten gespielt, Till Messmann macht den Ball nochmal gefährlich und spielt auf den langen Pfosten, wo Ali Fayad gegen seinen Ex-Club zum 2:2 einköpft. Kurz darauf kassiert Ersatzkeeper Marcel Frormann vom guten Schiedsrichter Timo Franz-Sauerbier die rote Karte. „Die Karte war mehr als unnötig. Von der Bank aus eine Äußerung in Richtung Schiri oder Schirigespann war absolut überflüssig. Die haben das hitzige Derby sehr souverän geleitet“, so Wiens.

In Überzahl dreht Seipt das Spiel

Marcio Goncalves

Dass es nach dem 2:2 bei noch 30 Minuten Spielzeit mit einem Mann weniger eine lange halbe Stunde werden würde, ist Andreas Wiens bewusst. Der SVWA nutzt seine Überzahl gut aus und „wollte das 3:2 auch mehr als wir das 2:2“, bemängelt der SCB-Coach. Und das 3:2 fällt auch. Ole Seipt dreht das Spiel und legt kurz vor Schluss nach einem Konter auch noch das 4:2 nach. „Fühlt sich super an und wir punkten von Woche zu Woche! So kann es gerne weitergehen“, wünscht sich Marcio Goncalves. Andreas Wiens schickt seinen „Glückwunsch an Werl-Aspe. In der Form werden sie wohl der einzige Verfolger von Ahmsen bleiben, aber mit Sicherheit ein ernstzunehmender“.

Fazit: Der SC Bad Salzuflen kommt stark ins Spiel und führt verdient mit 2:0, verliert aber spätestens nach dem Platzverweis den Faden. Der SV Werl-Aspe zeigt auch in diesem Spiel wieder, warum man mit der Goncalves-Elf in dieser Saison rechnen muss.

Tore:

1:0 Andrei Pyrlitesku (16. Min.)

2:0 Andrei Pyrlitesku (27. Min.)

2:1 Ole Seipt (33. Min.)

2:2 Ali Fayad (61. Min.)

2:3 Ole Seipt (73. Min.)

2:4 Ole Seipt (85. Min.)