Wilde Schlussphase in Bösingfeld – Brake siegt im Extertal

Spielbericht

(ab). In einem über lange Strecken chancenarmen Spiel gewinnt der TuS Brake nach einer wilden Schlussphase knapp mit 3:2 beim SC Extertal. Es ist der dritte Sieg im fünften Saisonspiel für die Elf von Alexander Kirsch.

Von André Bell

Thomas Elsner

Was sich nach einem interessanten Spiel anhört, ist zumindest in den ersten 45 Minuten eher ein lauer Sommerkick. Das Spiel findet hauptsächlich zwischen den Strafräumen statt und Torchancen sind Mangelware. „Wir haben versucht, ein bisschen Fußball zu spielen, aber kamen nicht gefährlich in die Räume. Brake kam über den Kampf und den ersten Ball und hat teilweise den zweiten Ball gewonnen, hat aber vorm Tor ein bisschen zu kompliziert gespielt“, berichtet SCE-Coach Thomas Elsner. Bei seiner Mannschaft vermisst er „die Laufbereitschaft, die man braucht“ und auch „die nötige Überzeugung in den Aktionen“ ist nicht zu sehen. Der TuS Brake hat „aus dem Nichts zwei gute Aktionen, wo wir in Führung gehen müssen“, meint Coach Alexander Kirsch. Doch insgesamt ist das 0:0 zur Pause das gerechte Ergebnis.

Drei Tore in sechs Minuten

Fynn Mannel

In der Halbzeit nimmt Thomas Elsner einen Doppelwechsel vor und bringt mit Christian Franz und Yannick Dreier „frischen Wind“ ins Spiel. Und wenn sich der SCE dann „ein bisschen cleverer“ angestellt hätte, hätte es auch 1:0 für die Hausherren stehen können. Doch stattdessen führen drei individuelle Fehler zu drei Gegentoren innerhalb von sechs Minuten, obwohl Extertal „in der zweiten Halbzeit die bessere Mannschaft von der Spielanlage“ her ist, so Kirsch. „Wir hatten immer wieder Abstimmungsprobleme in der Defensivarbeit und viele Lücken. Extertal hat es bis zum Sechzehner gut gemacht.“ Doch gefährlich wird es nur selten. Nur einmal muss TuS-Keeper Kaan Kaufmann in seinem ersten Einsatz sein Können unter Beweis stellen und hält seine Mannschaft mit einem klasse Reflex im Spiel. Und dann brechen die ominösen sechs Minuten an. Fynn Mannel ist der erste Nutznießer, taucht frei vorm Tor auf und versenkt die Kugel zum 1:0 ins Netz.

SCE kommt zurück

Zübeyir Akkurt

„In der Folge kippt das Spiel gänzlich zu unseren Gunsten. Wir kontern dann zweimal, das machen wir hervorragend, spielen das sauber aus und machen dann zwei ansehnliche, schöne Tore“, freut sich Alexander Kirsch. Jörn Pieper und Pascal Rentschler sind die beiden Torschützen, die zwei schnelle Gegenstöße nach Ballgewinn mit den Treffern zum 2:0 und 3:0 vollenden. „Und dann denkst du, das Spiel ist gelaufen.“ Und in dem Punkt vertut sich Alexander Kirsch gewaltig, denn nach einem Elfmeter, den man „geben kann, aber nicht geben muss“, wie der TuS-Coach meint, kommt der SCE wieder ran. Den Elfmeter kann Kaufmann zwar parieren, beim Nachschuss von Zübeyir Akkurt ist er aber machtlos. Und mit dem nächsten Angriff des SC Extertal steht es plötzlich nur noch 2:3. Niklas Meier sorgt für neue Hoffnung bei den Hausherren.

Offener Schlagabtausch in der Schlussphase

Alexander Kirsch

„Und dann ist es ein offener Schlagabtausch“, sieht Elsner noch „drei, vier Hundertprozentige“ seiner Mannschaft, die allerdings nicht genutzt werden können. Und weil die Gastgeber schließlich alles nach vorne werfen, kommt auch der TuS Brake nochmal zu Chancen, verpasst es aber ebenfalls, den Sack zuzumachen. „Wir haben dann schlotterige Beine, kriegen es aber irgendwie über die Zeit“, atmet Kirsch erleichtert auf. Insgesamt ist er aber „mit der Spielanlage keinesfalls zufrieden, freuen uns natürlich trotzdem über die Punkte. Heute ist es mal zu unseren Gunsten ausgegangen und das nehmen wir gerne mit“. Thomas Elsner ärgert sich über diese sechs Minuten Mitte der zweiten Halbzeit: „Das sind drei Situationen, die nicht passieren dürfen.“

Elsner: „Waren 70 Minuten nicht ganz wach“

Letztendlich hat Brake die Fehler des SC Extertal ausgenutzt und „wir haben keine Tore geschossen. Und wenn man 70 Minuten im Spiel nicht ganz wach ist und nicht die Leistung abruft, die man gewohnt ist, dann ist es verdient für Brake“. Jetzt heißt es „Mund abputzen und Fokus auf nächste Woche“. Am nächsten Sonntag geht es zum SV Werl-Aspe, TuS Brake hat das Derby gegen den TBV Lemgo II vor der Brust.

Fazit: Der TuS Brake gewinnt insgesamt glücklich beim SC Extertal, der insgesamt den etwas besseren Eindruck macht, aber zu fehleranfällig agiert.

Tore:

0:1 Fynn Mannel (66. Min.)

0:2 Jörn Pieper (71. Min.)

0:3 Pascal Rentschler (72. Min.)

1:3 Zübeyir Akkurt (74. Min.)

2:3 Niklas Meier (76. Min.)