Wilder Ritt in Borgentreich – TSV verspielt Zwei-Tore-Führung

Spielbericht

(ab). Der VfR Borgentreich und der TSV Oerlinghausen trennen sich nach einem wilden Spiel und einer hektischen Schlussphase mit einem 4:4-Unentschieden. Der VfR Borgentreich geht dabei als moralischer Sieger vom Platz.

Von André Bell

Der VfR Borgentreich kommt gegen den Favoriten aus Oerlinghausen gut ins Spiel und kann seine gute Anfangsphase mit dem 1:0 krönen. Niklas Mertens trifft nach feiner Einzelaktion zur Führung für die Gastgeber, die allerdings nicht lange hält. Arlind Kamerolli trifft nur vier Minuten später zum Ausgleich für den TSV Oerlinghausen. Aber auch das Tor hilft den Gästen nicht, Kontrolle über das Spiel zu bekommen. Coach Miron Tadic hadert: „Wir haben von der ersten bis zur letzten Minute keinen Zugriff auf das Spiel bekommen und was die Einstellung und die Bereitschaft angeht, nicht das gezeigt, was wir die letzten Wochen oder Monate gezeigt haben.“ Deshalb ist die erneute VfR-Führung auch nicht unverdient. Nach einer „sehenswerten Kombination“, so Thomas Schulte, schiebt Luca Mertens den Ball zum 2:1 ins Netz. Doch erneut schluckt Borgentreich den schnellen Ausgleich. „Kurz vor der Pause mussten wir nach einem Abstimmungsfehler zwischen Torwart Hendrik Dohmann und Jan Fögen unglücklich noch das 2:2 hinnehmen“, so der sportliche Leiter der Hausherren.

Doppelschlag nach der Pause reicht dem TSV nicht

Daniel Nadig

Die Halbzeitansprache von Miron Tadic scheint Wirkung zu zeigen, denn der TSV Oerlinghausen kommt deutlich besser aus der Kabine. Nach einem Doppelschlag von Daniel Nadig und Tim Zeihe steht es nach rund einer Stunde 4:2 für den TSV. Doch auch die Zwei-Tore-Führung bringt keine Sicherheit, so Tadic: „Wir haben es auch nach der 4:2-Führung nicht geschafft, das Spiel zu kontrollieren und dann lassen wir uns vom Schiedsrichter anstecken, der in meinen Augen ein bisschen unglücklich gepfiffen hat.“ Sinnbildlich dafür steht laut Tadic der Ausgleichstreffer. Zuvor aber trifft der eingewechselte Florian Hoffmann sehenswert zum Anschluss. Bei seinem Treffer zum 3:4 liegt er „quer in der Luft“, als er den Ball aus 16 Metern ins rechte Toreck befördert. Den zumindest auf Borgentreicher Seite viel umjubelten Ausgleich erzielt Jan Fögen mit einem „fulminanten Distanzschuss“.

Ausgleichstreffer irregulär?

Nach seinem Schuss streift der Ball zunächst die Latte, springt an den rechten Pfosten und dann hinter die Linie. „Die Gäste monierten zunächst den Treffer, doch der Schiedsrichter entschied sofort zurecht auf Tor“, urteilt Thomas Schulte. Für Miron Tadic ist es ein irregulärer Treffer: „Ich denke, dass das vierte Tor kein Tor ist. Ich glaube, alle haben gelacht, nur der Schiedsrichter nicht und er gibt es.“ Doch das 4:4 ist auch für den TSV-Coach ein gerechtes Resultat, denn: „Wir haben es nicht geschafft, Ruhe ins Spiel zu bringen. Und mehr gibt es dazu auch nicht zu sagen.“ Auch Thomas Schulte spricht von einer „verdienten Punkteteilung“ und nach dem zwischenzeitlichen 2:4 auch von einer „tollen moralische Leistung der Jungs. Es haben alle alles rausgehauen, was im Tank war. Wir hatten mehrere Spieler, die direkt aus der Quarantäne gekommen sind. Von daher ist der Punkt ein guter Erfolg und darauf lässt sich für die kommenden schweren Wochen mit vielen Nachholspielen aufbauen.“

Fazit: Der TSV Oerlinghausen muss sich mit einem Remis begnügen, das geht so allerdings auch in Ordnung. Der VfR Borgentreich zeigt eine starke kämpferische Leistung und verdient sich den Punktgewinn.

Tore:

1:0 Niklas Mertens (14. Min.)

1:1 Arlind Kamerolli (18. Min.)

2:1 Luca Mertens (38. Min.)

2:2 Daniel Nadig (43. Min.)

2:3 Daniel Nadig (55. Min.)

2:4 Tim Zeihe (59. Min.)

3:4 Florian Hoffmann (74. Min.)

4:4 Jan Fögen (78. Min.)