Wüsten setzt in Überzahl ein Statement

Spielbericht

(ab). Der SV Wüsten setzt im Spiel gegen die SG Bega/Humfeld ein klares Statement und gewinnt mit 5:1. Allerdings spielt die SG nach einer umstrittenen gelbroten Karte auch die gesamte zweite Halbzeit in Unterzahl.

Simon Koring

In der ersten Halbzeit ist es noch ein „Spiel auf Augenhöhe. Wir haben ein bisschen gebraucht, um ins Spiel zu kommen, waren dann aber in den Zweikämpfen da und haben versucht variabel zu sein“, berichtet Simon Koring, sportlicher Leiter des SV Wüsten. Die beste Chance im ersten Abschnitt hat die SG, die SVW-Keeper Nicolas Mosig aber herausragend pariert. SG-Coach Christoph Güse ist mit den ersten 45 Minuten seiner Elf zufrieden: „Wir haben gut angefangen und hatten die erste Großchance und mussten eigentlich in Führung gehen. Wüsten hat immer nur versucht durch lange Bälle auf die schnellen Stürmer zum Erfolg zu kommen. Das wurde zwar auch mal gefährlich, aber insgesamt haben wir das gut gemacht.“

Kretschmann muss vorzeitig runter

Marvin Kretschmann

Bis „kurz vor der Pause der Schiri seinen ersten großen Auftritt“ hatte. Der Unparteiische pfeift einen Freistoß für Wüsten nach einem angeblichen Foulspiel. SG-Verteidiger Marvin Kretschmann ruft: „Was für eine Scheiße hier“, was laut Güse zwar „ein überflüssiger Kommentar“ ist, „dennoch war erstens der Freistoß schon eine Fehlentscheidung und es war überhaupt keine Aussage Richtung Schiri“. Mit gelbrot fliegt Kretschmann vom Platz. Auch Simon Koring hat eine Meinung zu dieser Szene: „Der Platzverweis nach der zweiten gelben Karte war aus meiner Sicht korrekt, da der Spieler fürs Meckern verwarnt wird. Zuvor bekommen wir einen fragwürdigen Freistoß für ein vermeintliches Foul, worüber sich der Spieler dann aufregt. Unglücklich für den Gegner wegen der Foulentscheidung zuvor, die gelbe Karte fürs Meckern geht aber in Ordnung.“ So geht es zwar mit einem 0:0, aber mit einem Mann weniger für die SG Bega/Humfeld in die Pause.

SVW nutzt Überzahl stark aus

Justin Reissmann

Die Überzahl kommt dem SV Wüsten dann auch schnell zugute. „Nach dem Seitenwechsel kommen wir super in die zweite Halbzeit“, meint Koring. Nach zwei Minuten legt der gerade erst eingewechselte Julian Dreskrüger für Justin Reissmann auf, der aus 20 Metern zu viel Zeit bekommt und den Ball passgenau in den Winkel schlenzt. Und dann geht es aus Sicht der SG erst los. Güse ist angefressen: „Anschließend hat der Unparteiische nur noch gegen uns gepfiffen. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich selten eine so einseitige Leistung gesehen. Wüsten durfte machen, was sie wollten und gegen uns wurde alles abgepfiffen und Karten gegeben.“ Der SV Wüsten bleibt am Drücker und kann in dieser Phase des Spiels durch Tore von Ben Luca Wallbaum und Merwan Osso auf 3:0 davonziehen. Mit dem sicheren Vorsprung im Rücken schaltet der SV Wüsten ein paar Gänge zurück. Das nutzt die SG Bega/Humfeld aus und kommt durch eine Einzelleistung von Nico Scarlata auf 1:3 ran.

Güse fragt, „wie das Spiel mit Elf gegen Elf ausgegangen wäre“

Christoph Güse

Doch nur kurze Zeit später bekommen die Hausherren einen Elfmeter zugesprochen, den man geben kann, aber sicher nicht von jedem Schiedsrichter gegeben wird. Johannes Schubert verwandelt zum 4:1 und macht damit den Deckel auf die Partie. Den Schlusspunkt setzt Schachwand Derbas, der vor dem herauslaufenden Torwart an den Ball kommt und den Ball im Netz unterbringt. „Unterm Strich sind wir natürlich glücklich über das Ergebnis“, meint Simon Koring, der aber auch „sehr einverstanden“ ist mit der „Leistung und der Reife meiner Jungs. Wir haben alles gegeben und uns nicht von der Hektik auf und neben dem Platz anstecken lassen. Drei wichtige Punkte gegen einen starken Gegner. Für Bega/Humfeld alles Gute und viel Erfolg für den weiteren Saisonverlauf.“ Christoph Güse meint, dass seine Elf unter den Umständen „überhaupt keine Chance“ hatte. „Nichtsdestotrotz hat Wüsten aufgrund der zweiten Halbzeit verdient gewonnen und konnte in Überzahl den Ball laufen lassen.“ Der Coach fragt sich aber auch, „wie das Spiel mit Elf gegen Elf ausgegangen wäre“.

Fazit: Der SV Wüsten gewinnt verdient, profitiert aber auch von den Schiedsrichterentscheidungen, die teilweise zumindest diskussionswürdig waren. Durch den Sieg springt der SVW auf den zweiten Rang und ist nun erster Verfolger des FC Donop-Voßheide.

Tore:

1:0 Justin Reissmann (46. Min.)

2:0 Ben Luca Wallbaum (51. Min.)

3:0 Merwan Osso (55. Min.)

3:1 Nico Scarlata (75. Min.)

4:1 Johannes Schubert (Elfmeter; 79. Min.)

5:1 Schachwand Derbas (80. Min.)