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Ergüns Elfmeter-Doppelschlag sorgt für Yunus-Zähler

Spielbericht

(hk). Was für ein wahrlich interessanter Vergleich zwischen zwei echten Spitzenteams aus dem Lemgoer Kreisunterhaus. Nach 90 aufregenden Minuten findet dieser keinen Gewinner. Durch zwei Tore in kurzer Abfolge liegt der TuS Asemissen II bereits mit 2:0 in Führung. Dann aber markiert Tayfun Osman Ergün per Elfmeter-Doppelpack die Treffer zum 2:2, was zugleich auch der Endstand ist. Ganz tief durchschnaufen muss auch Yunus-Trainer Yusuf Tümenci. Er soll sich keineswegs täuschen, als er im Gespräch mit Lippe-Kick konstatiert: „Wie erwartet, war es eine schwierige und anspruchsvolle Begegnung.“

 

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Von Henning Klefisch

 

 

Tolga Pulat

Der Naturrasenplatz auf der West-Alm bereitet der Kunstrasentruppe aus Asemissen zunächst ausgewachsene Schwierigkeiten. Nicht jeder Pass sitzt, auch die Laufwege wirken nicht unbedingt harmonisch. Auf dem gewohnten Geläuf ist da Yunus Lemgo schon deutlich schwungvoller, wirkt abgestimmter und verfügt folglich über einen deutlich größeren Ballbesitzanteil. Manifestiert wird diese Überlegenheit durch prächtige Abschlussaktionen. Nach einem Eckball wird das Spielgerät aus kurzer Entfernung zu Tolga Pulat gepasst. Der findet allerdings in Asemissen II-Hüter Walter Lemke (Bild rechts) seinen Meister. Wenig später knallt Tayfun Ergün aus 20 Metern beherzt auf den gegnerischen Kasten. Wieder ist Lemke hervorragend zur Stelle. Dieses Mal lenkt er das Geschoss an die Torlatte. Tümenci nörgelt bei Lippe-Kick: „Leider fehlt uns wieder etwas das Glück im Spiel.“

 

Tümenci: „Wir waren die spielbestimmende Mannschaft“

 

Timo Spitzer

Ab Mitte vom ersten Spielabschnitt finden sich auch die Gäste besser zurecht. Zunehmend übernehmen sie die Initiative. Auch Timo Spitzer knallt aus der etwas weiteren Entfernung auf das gegnerische Gehäuse. Sein Versuch aus 25 Metern Torentfernung wird von Yunus-Torwart Muhammed Eyigün (Bild rechts) allerdings gekonnt zur Ecke abgewehrt. In der 35. Spielminute kombinieren sich die Asemisser exzellent frei. Matthias Riediger steht in günstiger Position, doch verzieht frei stehend vor dem gegnerischen Gehäuse. Dafür rappelt es eine Minute vor dem Halbzeitpfiff im gegnerischen Kasten. Raffael Giebel setzt Riediger in Szene, der mit einem Flachschuss in die rechte Ecke Eyigün keine Chance lässt. Nach Ansicht von Yusuf Tümenci hätte man allerdings vorab die Szene bereits abpfeifen können. Er hat beobachtet: „Der Schiedsrichter hatte die Pfeife schon im Mund.“ Seine Bewertung über die vorherrschenden Verhältnisse auf dem Spielfeld: „Asemissen II hat natürlich gut gearbeitet und ist ein starker Gegner, aber wir waren meiner Meinung die spielbestimmende Mannschaft.“

 

Verletzungspech bei den Delphinen

 

Yusuf Tümenci

Als „traurig“ bezeichnet er die Tatsache, dass gleich zwei Leistungsträger vorzeitig das Spielfeld verlassen müssen. Sehmus Tümenci muss in der 20. Minute und Kaan Pulat in der Halbzeitpause aus dem Spiel genommen werden. Es wird jeweils von einem Muskelfaserriss ausgegangen. Die Kabinenansprache nutzt der Gastgeber ganz gezielt, wie es auch Yusuf Tümenci bei Lippe-Kick klarstellt: „In der Halbzeitpause haben wir uns nochmal motiviert und wollten nochmal angreifen.“

 

Giebel in den Giebel

 

Raffael Giebel

Es ist keine Viertelstunde im zweiten Spielabschnitt von der Uhr, als Kai Bullock mit einem weitsichtigen wie gefühlvollen Freistoß im gegnerischen Strafraum Raffael Giebel bedient, der per Volleyabnahme den Vorsprung verdoppelt. Dabei profitiert er in dieser Szene indes auch von einer Uneinigkeit zwischen Eyigün und seiner Defensivreihe. Tümenci meckert: „Seit zwei Spielen zeigen uns die Gegner, wie einfach man Tore schießen kann.“ Florian Meerkötter findet: „In dieser Phase hatten wir das Spiel gut im Griff“, so berichtet der Coach vom TuS Asemissen II.

 

„Ein Kann-Elfmeter“ führt zum Ausgleichstor

 

Robin Radeck

Vielleicht fühlen sich die Asemisser zu sicher, denn fortan wackeln sie bedenklich. Ärgerlich und unnötig aus Meerkötters Sicht ist ein Ballverlust in der 66. Spielminute. Nach diesem berührt sein Schützling Robin Radeck den Gegenspieler im eigenen Strafraum am Fuß, weshalb Referee Viktor Braun einen berechtigten Elfmeter verhängt. Tayfun Osman Ergün (Bild rechts) lässt sich nicht zweimal bitten und jagt den Ball per Flachschuss in die rechte Torecke. Es fehlt nicht viel und der Asemisser Goalie Walter Lemke pariert den Ball sogar. Doch gegen diesen harten und präzisen Schuss ist auch der Vielflieger chancenlos. Gerade einmal 120 Sekunden später bekommt der Gastgeber den zweiten Strafstoß zugesprochen. Meerkötter schildert, wie es dazu gekommen ist: „Aufgrund eines Platzfehlers verspringt der Ball Lukas Schmidt und wird von Tolga Pulat erobert. Lukas versucht, den Ball zurückzuerobern. Bei der Grätsche trifft er Ball und Gegner. Der Schiedsrichter zögert lange und entscheidet dann auf Elfmeter. Dieser Elfmeter ist daher nicht so klar wie der erste Elfmeter, aber es war sicher ein Kann-Elfmeter.“ Erneut demonstriert Ergün seine Qualitäten als nervenstarker Elfmeterschütze.

 

Ergün-Pech beim Pfostenknaller

 

Von da an ist es ein völlig offenes Duell. Wenige Augenblicke nach dem Ausgleichstor spielen sich die Blau-Weißen herausragend frei. Giebel steht mutterseelenallein vor dem gegnerischen Kasten, doch ein Abseitspfiff beendet diese Aktion jäh. Unverständlich für Meerkötter, denn: „Raffael war hier aus meiner Sicht nicht im Abseits.“ Ebenfalls der umtriebige Tolga Pulat vergibt aus höchst aussichtsreicher Position, findet in Lemke seinen Meister im Eins-gegen-eins-Aufeinandertreffen aus Nahdistanz. Das Chancenfestival geht munter weiter. Die Asemisser scheitern in ein, zwei Szenen aus vielversprechender Position, während Yunus mit einem Pfostenknaller aufwartet. Was ist konkret passiert? Der überragend aufspielende Tayfun Ergün ballert einen 25-Meter-Schuss an den linken Pfosten.

 

„Bin einfach wieder stolz auf meine Mannschaft“

 

Yusuf Tümenci ärgert sich, dass sein Team nicht die vollständige Wende in diesem Spiel realisiert hat: „Am Ende haben wir noch den Sieg verpasst. Ich bin einfach wieder mal stolz auf meine Mannschaft. Einige Spieler mussten mit Verletzungen spielen und haben trotzdem bis zum Ende gekämpft“, beobachtet er bei Lippe-Kick mit Wohlwollen diese intrinsische Motivation.
Florian Meerkötter (Bild rechts) resümiert im Gespräch mit dem lippischen Fußballportal seiner Begierde: „Insgesamt vom Spielverlauf sehr unglücklich für uns, dass wir innerhalb von zwei Minuten zwei Elfmeter verursachen und uns so etwas das Spiel kaputt macht.“ Auch die Bedingungen nehmen Einfluss auf das Match: „Beide Mannschaften hatten Probleme auf dem Platz. Aber unter den Gegebenheiten ist es ein gutes und faires Spiel beider Mannschaften.“

 

 

Fazit: Was für ein völlig verrücktes Fußball-Spiel. Beide Teams kennen keinen Rückwärtsgang. Nach einer leichten Abtastphase geht es rasant zur Sache. Eine Vollgasveranstaltung, die letztlich in einem berechtigten Remis endet.

 

 

Tore:
0:1 Matthias Riediger (45. Min.)
0:2 Raffael Giebel (58. Min.)
1:2 Tayfun Osman Ergün (per Elfmeter; 66. Min.)
2:2 Tayfun Osman Ergün (per Elfmeter; 68. Min.)

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
24. April 2022 90' Kreisliga B2 Lemgo 2021/22 23

Spielort

West-Alm
Blumenviertel, Neuenturmhof, Lemgo, Kreis Lippe, Regierungsbezirk Detmold, Nordrhein-Westfalen, 32657, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
Yunus Lemgo022Draw
TuS Asemissen II112Draw

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