Asemissen II erwischt den perfekten Saisonstart

Spielbericht

(hk). Das Duell zwischen zwei Spitzenteams aus der B2-Klasse entscheidet der TuS Asemissen II mit 2:0 für sich. Punktgleich mit dem TuS RW Grastrup-Retzen und dem TBV Lemgo III führen die Meerkötter-Männer somit die Spielklasse an. Yunus Lemgo verliert unterdessen sein Auftaktspiel, erlebt vor heimischer Kulisse auf der West-Alm den Fehlstart.

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Von Henning Klefisch

Tobias Gröschl

Die Asemisser leiden unter einer eklatanten Personalnot, verfügen über gerade einmal elf einsatzfähige Akteure. Zudem sind Kevin Wolf und Marcel Spitzer angeschlagen, befinden sich ebenso auf der Ersatzbank wie Assistenztrainer Dennis Heinrichs. Die Zweitvertretung muss zudem noch die Bezirksliga-Mannschaft unterstützen. Deshalb werden Tobias Kock und Bahzad Khalaf nach oben abgegeben. Folglich zollt TuS Asemissen II-Cheftrainer Florian Meerkötter einen großen Respekt an seine Mannschaft für diesen Auftritt: „Trotz der nicht optimalen Personalsituation muss ich ein sehr großes Kompliment an meine Mannschaft machen. Es war eine sehr starke Mannschaftsleistung.“ Der Auftakt in diese Partie verläuft absolut vielversprechend aus Sicht der Hansestädter. Sie erspielen sich so einige lukrative Abschlussaktionen, doch scheitern mehrfach aussichtsreich. Unter anderem wird die Kugel über den Gäste-Fänger Marvin Schröder gehoben, der bereits geschlagen ist. Tobias Gröschl glänzt als Retter in der Not, klärt das Spielgerät unmittelbar vor der Torlinie per Kopfball und befördert den Ball dadurch über den Kasten.

Tümenci und die Abseits-Frage

Raffael Giebel

Nach elf Spielminuten müssen die Hansestädter einem zeitigen Rückstand hinterherlaufen. Genau so etwas, lautet die Forderung von Yunus-Coach Yusuf Tümenci, soll vermieden werden. „Leider hat das nicht geklappt und wir mussten somit unsere Spielweise ändern.“ Wie ist das Gegentor entstanden? Die Delphine leisten sich einen Fehlpass in der gegnerischen Spielfeldzone. Der Asemissen II-Kicker Yannick Klippenstein verarbeitet die Kugel gekonnt, spielt diese schnell hinter die gegnerische Abwehrkette. Raffael Giebel macht den richtigen Laufweg und vollendet gekonnt per Flachschuss in die rechte untere Ecke zur 1:0-Führung. Tümenci erklärt mit Blick auf den Referee Detlef Hübner: „Bei dieser Aktion hätte auch vielleicht Abseits gepfiffen werden können. Ich meine, der Stürmer stand im Abseits.“

Meerkötter vermisst den Elfmeter-Pfiff

Yusuf Tümenci

Die Hansestädter drängen auf eine prompte Antwort. Tolga Pulat bittet im gegnerischen Strafraum zum Tanz, umspielt seinen Gegenspieler, doch scheitert mit seinem beherzten Abschluss am Asemisser Fänger Marvin Schröder, der sich sogar von Tümenci ein Sonderlob abholt. Zugleich einräumend, dass in der Schlussphase vom ersten Abschnitt definitiv auch ein Elfmeter für die Gäste hätte gepfiffen werden können. „Doch der Schiedsrichter hat weiterlaufen lassen, weil der Asemisser Spieler versucht hat, weiterzumachen und nicht direkt gefallen ist“, könnte dies der Grund für den ausbleibenden Pfiff gewesen sein. Nach einer halben Stunde Spielzeit umspielt nämlich Robin Radeck gleich mehrere Yunus-Kontrahenten, wird von diesen im gegnerischen Strafraum offenbar regelwidrig gestoppt. „Ein ganz klarer Elfmeter, den wir nicht bekommen“, hadert Meerkötter bei Lippe-Kick. Vor allem versucht der Gastgeber sein Glück über weite Zuspiele auf den besagten Ausnahmekicker Tolga Pulat, der von den Asemissern allerdings hervorragend beschattet wird, kaum einen Stich setzt. Der knappe Vorsprung ist nach dem Dafürhalten von Meerkötter „verdient.“

Giebel bedient völlig uneigennützig

Die West-Lipper verpassen es, bereits in der Frühphase vom zweiten Spielabschnitt für klare Verhältnisse zu sorgen. Zu nachlässig agieren sie im Umgang mit den sich bietenden Abschlussaktionen. Im eigenen Abwehrverbund glänzen die Blau-Weißen mit einer enormen Stabilität. Nach einer Stunde Spielzeit erhöhen sie sogar auf 2:0. Giebel bedient von halbrechter Position aus per Querpass Matthias Riediger (Bild rechts), der noch zwei Yunus-Kicker ausspielt, dann per Flachschuss auch dem gegnerischen Torwart Muhammed Eyigün überhaupt keine Abwehrchance gestattet. Zehn Zeigerumdrehungen später hätten die Asemisser einen zweiten Elfmeter zugesprochen bekommen müssen. Acht Meter vor dem Tor kommt Timo Spitzer aus zentraler Position zum Abschluss, wird dabei allerdings erkennbar am Fuß getroffen. Erneut bleibt dem amtierenden Vize-Meister der Elfmeter versagt. In der Folgezeit konzentrieren sich die Asemisser vermehrt auf die eigene Abwehr, besitzen obendrein noch einige Chancen.

„Kompliment für die geschlossene Mannschaftsleistung“

Florian Meerkötter

Woran hat es gelegen, dass Yunus Lemgo für einen Punktgewinn vor heimischer Kulisse nicht in die Verlosung kommt? „Wir hatten einfach unnormal viele Fehlpässe und dazu noch individuelle Fehler“, prangert Yusuf Tümenci unverhohlen bei Lippe-Kick an. In seiner Meinung fortführend: „Ich finde, Asemissen II war nicht unbedingt viel besser. Wie soll es auch sein, auf dem schlechtesten Platz in Deutschland? Doch sie haben einen besseren Tag erwischt. Ihre Fehler konnten sie noch ausbügeln. Wir dagegen wurden bestraft und haben das Spiel verloren.“ Den siegreichen West-Lippern wünscht er an dieser Stelle für den weiteren Saisonverlauf „viel Erfolg“ in einer Partie, die „insgesamt fair gewesen ist.“ Florian Meerkötter bilanziert abschließend: „Am Ende ein verdienter Sieg, unter nicht ganz leichten Bedingungen für uns. Nochmal ein Kompliment an meine Mannschaft für die geschlossene Mannschaftsleistung. Wir wollen nächsten Sonntag gegen TuS Lockhausen an diese Leistung anschließen.“

Fazit: Ein verdienter Sieg für den TuS Asemissen II, der höher hätte ausfallen können. Yunus ist in den letzten Dritteln vom Spielfeld jeweils nicht konsequent genug, weshalb sie berechtigterweise einen Punktgewinn verpassen. Zwei strittige Elfmeterszenen hätten den Auswärtssieg sogar in die Höhe treiben können.

Tore:
0:1 Raffael Giebel (11. Min.)
0:2 Matthias Riediger (60. Min.)