Connect with us

Bezirksliga

SG Hiddesen/Heidenoldendorf – Das Rüschenpöhler-Aus

Diese Nachricht gleicht einem Donnerhall. Am Saisonende beendet Cheftrainer Markus Rüschenpöhler sein Engagement beim Bezirksligisten.

 

 

Zwischen Überraschung und Dankbarkeit

 

Bezirksliga 3 (hk). Im Sommer 2022 ist Feierabend für Rüschenpöhler als Cheftrainer bei der Spielgemeinschaft aus Hiddesen/Heidenoldendorf. Nach dann viereinhalb Jahren beendet der 35-Jährige seine Tätigkeit auf eigenen Wunsch. Sportlich läuft alles hervorragend. Nach dem spektakulären 5:0-Heimsieg zum Pflichtspielauftakt gegen den TuS WE Lügde rangieren die Rüschenpöhler-Jünger in der Bezirksliga 3 auf einem löblichen dritten Tabellenplatz.

 

Ihr wollt euch kulinarisch verwöhnen lassen? Dann schaut mal hier vorbei!

 

 

 

Von Henning Klefisch

 

 

Markus Rüschenpöhler

Seit Januar 2018 coachte der langjährige BSV Müssen-Trainer die SG Hiddesen/Heidenoldendorf, stieg 2019 nach einer legendären Aufstiegsrunde gegen Lügde und Schlangen in den überkreislichen Fußball auf. Nun spürte er in seinem Inneren, dass seine Geschichte bei der Spielgemeinschaft auserzählt ist, er neue Erfahrungswerte sammeln möchte. „In diesem Sommer ist ein guter Zeitpunkt, etwas anderes zu machen“, unterstreicht er via Lippe-Kick. Der Spaßfaktor bei der SG war stets besonders stark ausgeprägt, passte es zudem auch menschlich mit Blick auf die Obmänner, die Vorstände, das Trainerteam und vor allem auch die Spieler. „Da bin ich immer sehr gut und harmonisch im Einklang gewesen. Deshalb fällt mir dieser Schritt schwer“, hat er sich diese Entscheidung weiß Gott nicht leichtgemacht. Trotzdem: „Es ist ein Teil des Geschäfts, dass es zu Veränderungen kommt. Ein Trainerwechsel ist nicht völlig unnormal, gerade auch nach einer gewissen Zeit. Ich glaube, dass es jetzt richtig ist.“ Woran erinnert er sich besonders gerne zurück? „Die Höhepunkte überwiegen. Wir haben drei gute Jahre in der Bezirksliga gehabt, wollen bis zum Saisonende das weiter durchziehen und erfolgreich sein.“ Dass hier ein lame duck-Style aufkommt, so etwas befürchtet der bullige Blondschopf nicht im Geringsten. Im Gegenteil: Er rühmt seine Jungs vielmehr als eine „intakte Mannschaft.“ So Knall auf Fall kam diese Entscheidung für die Verantwortungsträger nicht, verrät Rüschenpöhler im Gespräch mit Lippe-Kick: „Christoph Stelzle und Michael Seifert wussten schon sehr lange von dieser Entscheidung. Auch die Mannschaft wusste es seit einiger Zeit.“ Fortan hofft er, dass der klare Fokus rein auf die sportlichen Herausforderungen gelenkt wird.

 

 

Durch gute Arbeit „interessant für uns gemacht“

 

Lütfi Soylu

Der Sportliche Leiter der SG, Lütfi Soylu, macht aus seinem Herzen keine Mördergrube: „Wir sind alle sehr traurig darüber, hätten sehr gerne verlängert mit ihm.“ Trotzdem findet der ehemalige SG-Coach diesen Schritt durchaus legitim: „Aber wir verstehen es auch, da ein Trainer immer drei Jahre meistens bei einem Verein bleibt und dann eine neue Aufgabe sucht. Das machen viele Trainer so“, betritt Rüschenpöhler mit dieser Aktion keine neuen Galaxien. BSV Heidenoldendorf-Obmann Christoph Stelzle behält trotz dieses bevorstehenden Abgangs die eigenen Ambitionen weiterhin klar im Visier: „Wir freuen uns auf die gemeinsame Rückserie und werden dabei unsere sportlichen Ziele nicht aus dem Auge verlieren“, stellt er bei Lippe-Kick klar. Die Nachfolgeregelung ist bereits geklärt.

Mike Winkler

Der aktuelle Co-Trainer Dennis Wieder wird zusammen mit den Winkler-Brüdern Mike und Dirk ab Sommer 2022 hauptverantwortlich coachen. Zuletzt trainierten die Winklers das Detmolder A-Liga-Spitzenteam Blomberger SV, waren davor unter anderem beim TBV Lemgo und beim FC Schwelentrup-Spork/Wendlinghausen tätig.

Dirk Winkler

Soylu erklärt die Wahl vom neuen Triumvirat: „Die Winkler-Brüder haben gute Arbeit in Lemgo und Blomberg geleistet und haben sich so interessant für uns gemacht. Durch die Gespräche sind wir uns näher gekommen und haben gesehen, dass das gut zusammenpasst.“ Ein weiterer Aspekt, der zu beachten war: „Uns war es wichtig, dass auch Dennis Wieder damit zufrieden ist, da er diese Saison noch Co-Trainer von Markus ist und wir mit ihm nächste Saison zusammenarbeiten wollen.“ Die Harmonie der drei Trainer untereinander bedeutet ihm außerordentlich viel, findet Soylu zudem, dass bei den Übungseinheiten drei Trainer „mehr Möglichkeiten“ offerieren.

 

Große Dankbarkeit von Dennis Wieder

 

Dennis Wieder, der neue Coach, zeigte sich zunächst ziemlich perplex ob dieser Entscheidung. „Es war für uns alle ein Schlag ins Gesicht, denn keiner hat damit gerechnet, dass er Schluss macht. Wir hätten gerne mit ihm weitergearbeitet. Ich hätte gerne von ihm noch mehr mitgenommen, mehr gelernt. Er ist ein unfassbar guter Typ, ein sehr guter Trainer, eine unglaubliche Persönlichkeit. Es macht extrem viel Spaß, mit ihm zusammenzuarbeiten.“ Nach seinem ersten Jahr als Herrentrainer hätte Wieder sehr gerne noch ein, zwei weitere Jahre mit Rüschenpöhler zusammen auf der Trainerbank erlebt. Schließlich möchte Dennis Wieder doch auch „reifen, lernen“, wie er es bei Lippe-Kick darstellt. Hilfreich, um in die großen Fußstapfen von Rüschenpöhler zu treten, ist, dass der aktuelle Chef und sein Co ähnliche Gedankengänge mit Blick auf den Fußball hegen, was die Taktik und die Übungsinhalte betrifft. Einzig in der Ansprache treten Unterschiede zwischen den beiden Trainern auf. Allerdings: In jedem Ende wohnt auch ein Zauber inne. So hat der Verein fix ihn kontaktiert, als es um die Nachfolgeregelung als Chefcoach ging. Wieder musste mit seiner Frau Gemahlin Rücksprache halten, ist die Belastung doch mit Frau und kleinem Kind nicht zu unterschätzen. Allerdings war die Bedenkzeit von kurzer Dauer, denn das fußballerische und infrastrukturelle Potenzial, das in der SG steckt, beeindruckt ihn doch sehr. „Wir haben mit Christoph Stelzle, Lütfi Soylu und Michael Seifert Personen, die sich um alle Belange rund um die Mannschaft kümmern.“ Somit können die Trainer auf die Aufgaben, die auf dem Platz anstehen, ihren vollständigen Fokus legen. „Ich bedanke mich für das Vertrauen, das sie mir nach knapp sieben Monaten im Verein ausgesprochen haben“, zeigt sich der ehemalige Jugendtrainer vom SV Eintracht Jerxen/Orbke sehr stolz, diese Mannschaft zukünftig gemeinsam mit den Winkler-Brüdern coachen zu dürfen. Die Marschroute bleibt weiterhin bestehen. Auch zukünftig möchten die jungen Wilden mit attraktivem Offensivfußball die eigenen Anhänger begeistern, einen echten Erlebnisfußball präsentieren. Das Entwicklungspotenzial ist äußerst spannend. Der Wieder-Wunsch für die Zukunft lautet: „Vielleicht können wir die aktuelle Saison noch etwas verbessern.“ Dennoch möchte er nun seine ganze Kraft auf die aktuelle Spielzeit legen, um Markus Rüschenpöhler ein möglichst erfolgreiches Ende zu bescheren. Sein inniger Wunsch: Eines Tages möchte er wieder zusammen mit seinem Lehrmeister eine Mannschaft coachen.

More in Bezirksliga