Beim SC Bad Salzuflen kehrt auch nach dem Klassenerhalt keine Ruhe ein, Coach Stefan Braunschweig muss gehen. Bei Lippe-Kick äußert sich der Ex-Coach dazu.
Braunschweig muss gehen – Horstkötter übernimmt
Bezirksliga 1 (ab). Der Schritt kommt in der Tat überraschend. Stefan Braunschweig ist nicht mehr Trainer des SC Bad Salzuflen, das bestätigte der Coach gegenüber Lippe-Kick. Am Sonntag noch wurde gemeinsam der Klassenerhalt gefeiert, der auch ein Verdienst des in der Winterpause gekommenen Trainers ist. Am Montag wurde ihm dann mitgeteilt, dass man nicht mehr mit ihm plant, am Dienstag stand fest, dass Jörg Horstkötter ab 1.7. der neue Coach der Kurstädter wird. Noch vor wenigen Wochen hatte Braunschweig bestätigt, dass er, unabhängig von der Ligazugehörigkeit, auch im kommenden Jahr Trainer beim SCB sein würde. Nun kommt alles anders.
„Das ist für mich selbst nicht weniger überraschend“, gibt Stefan Braunschweig zu, sagt aber auch: „Es war eh alles schwierig. Die führenden Personen, wie Björn und Roger Schollbach, die mich geholt hatten, waren schon nicht mehr da. Aber mehr verkneife ich mir, ich bin nicht der Typ, der nachtritt.“ Stattdessen wirft er lieber nochmal einen Blick zurück. „Wir haben das Unmögliche möglich gemacht. Wir waren erfolgreich“, sagt Braunschweig mit Blick auf den gelungenen Klassenerhalt am Sonntag mit dem Sieg in Kirchlengern. Bemerkenswert: In der Rückrunde hat der SCB unter Braunschweig mehr Punkte geholt als in der Hinrunde, als der Kader zumindest von den Namen her deutlich prominenter besetzt war. So hat sich „Philip Smerat extrem weiterentwickelt“, hebt Braunschweig seinen Keeper hervor, „das ist auch der Verdienst von meinem Torwart-Trainer Jörg Pundmann.“ Smerat hatte Angebote aus der Landesliga abgelehnt, um auch kommende Saison beim SCB das Tor hüten zu können. „Und auch die beiden Aytan-Brüder sind immer besser geworden“, so der Coach über Hagit und Yazan Aytan.
„Die Jungs haben Ruhe verdient“
So ganz ohne Kritik kommt Braunschweig, wie schon einige seiner Vorgänger, dann aber doch nicht aus. Dem SCB sagt er eine schwierige Saison vorher: „Ich könnte mir vorstellen, dass der ein oder andere den Verein jetzt verlassen wird. Die Jungs haben auch endlich mal Ruhe verdient.“ Auch eher suboptimal: „Ich hatte von alten Weggefährten schon vier, fünf Zusagen für die neue Saison. Denen musste ich jetzt natürlich wieder absagen. Ich glaube, mit denen hätte man auch nochmal in anderen Tabellenregionen spielen können“, strebte Braunschweig mit den Kurstädtern nach Höherem. Der Mannschaft drückt er zwar weiterhin die Daumen, er hätte sich aber gewünscht, dass von Vereinsseite aus gleich mit offenen Karten gespielt worden wäre: „Das ist auch das einzige, was ich Kurt Gnade vorwerfen kann, dass er nicht ehrlich zu mir war. Das ist schon merkwürdig. Erst halten wir die Klasse und am Dienstag steht schon der neue Trainer parat.“
„Ist kein riesengroßes Problem“
Dass Stefan Braunschweig nun wieder mehr Zeit für seine Soccer-Halle hat, ist „kein riesengroßes Problem. Ich bin ja auch kein kleines Kind mehr und weine dem jetzt tagelang hinterher. Ich hatte ja ohnehin erst vor, nur diese Saison zu machen. Aber unter gewissen Voraussetzungen hätte ich weitergemacht. Das war ja dann auch geplant. Mit Jörg Pundmann hatte ich schon geklärt, dass er mich vertritt, wenn ich mal keine Zeit habe. Aber darüber brauche ich mir jetzt nicht mehr den Kopf zerbrechen. Das Kapitel ist für mich abgeschlossen. Dem neuen Trainer wünsche ich alles Gute und ich hoffe, er weiß, worauf er sich einlässt“, so Braunschweig in Richtung Jörg Horstkötter.