Kreisliga A Lemgo – Vorbericht Werl-Aspe vs. Bega/Humfeld

Im Nachholspiel des 15. Spieltags trifft heute Abend der SV Werl-Aspe auf die SG Bega/Humfeld.

Werl-Aspe schielt auf Rang zwei – Bega/Humfeld will Abstiegsrang verlassen

Kreisliga A Lemgo (ab). Unterschiedlicher könnte die Ausgangslage kaum sein. Der SV Werl-Aspe hat heute Abend die Möglichkeit, mit einem hohen Sieg den zweiten Platz der Tabelle zu erobern. Die SG Bega/Humfeld dagegen würde mit einem Sieg die Abstiegsplätze verlassen. Die Motivation dürfte also auf beiden Seiten hoch sein. SG-Coach Christoph Güse ist allerdings ein Gegner von Dienstagsspielen, wie er deutlich zum Ausdruck bringt.

Dieser Vorbericht wird präsentiert von:

Von André Bell

SV Werl-Aspe vs. SG Bega/Humfeld

Marcio Goncalves

Der SV Werl-Aspe könnte nach diesem Spiel der neue erste Verfolger des einsamen Spitzenreiters aus Asemissen sein. „Wir haben die Möglichkeit, auf Platz zwei zu klettern und diese Chance wollen wir auf dem heimischen Platz auch ergreifen und wahrnehmen“, sagt Coach Marcio Goncalves vor dem Duell gegen den Vorletzten der Liga. Voraussetzung dafür ist ein Sieg mit drei Toren Unterschied. Seit September 2020 ist es das erste Aufeinandertreffen dieser beiden Teams. Am 4. Spieltag der Saison 2020/21 gewann die SG auf heimischem Geläuf mit 1:0. Wenige Wochen zuvor stand man sich im Kreispokal-Halbfinale der vorherigen, vorzeitig beendeten Corona-Saison 2019/20 gegenüber. Das Spiel in Humfeld ging mit 5:1 an den Werl-Aspe. Das letzte Spiel in Werl-Aspe ist dagegen deutlich länger her. Im September 2010, es war ebenfalls der vierte Spieltag, gewann der SVWA mit 3:1. Die Ausgangslage am heutigen Abend spricht für den SV Werl-Aspe, allerdings darf die SG Bega/Humfeld auch nicht unterschätzt werden, meint Goncalves: „Bega hat sich die letzten Spiele stabilisiert, so dass auch dieses Spiel kein Selbstläufer sein wird.“ Auch personell ist der SVWA immer noch „arg gebeutelt“. Marcio Goncalves freut, dass „nach Sonntag nun zwei weitere Spieler zurückkehren“ und die Mannschaft unterstützen können. Gegen die SG gilt es, „das Geläuf wieder gut anzunehmen und schnell in die richtige Spur zu kommen. Wenn wir es schaffen, unser Gegenpressing umzusetzen und schnell die zweite Bälle gewinnen können, wird Bega es schwer haben“, weiß Goncalves. Hinten soll nach Möglichkeit die Null stehen und „vorne sind wir immer für Tore gut, das zeigt ja auch unsere Torausbeute“. 46 Tore nach 16 Spielen ist der zweitbeste Wert der Liga. Und um Missverständnisse von vornherein auszuräumen, meint Goncalves abschließend: „Wir wollen die drei Punkte und auf Platz zwei gelangen. Dies mit allen Mitteln, daher freue ich mich auf das Duell.“

Auf das Duell freuen würde sich auch SG-Coach Christoph Güse, wenn es zu einem anderen Zeitpunkt stattfinden würde. Er hat überhaupt kein Verständnis dafür, dass am Dienstag-Abend gespielt wird: „Ehrlich gesagt kann ich die Ansetzung im Amateurbereich an einem Dienstag mit nur einem Tag Pause überhaupt nicht nachvollziehen. Das würde es bei Profis nicht geben, aufgrund von zu hoher Belastung. Aber in der Kreisliga wird auf sowas keine Rücksicht genommen. Für mich unbegreiflich.“ Güse findet „einen Tag Regeneration viel zu wenig“ und verweist dabei auch auf die Profis: „Bis zum letzten Jahr wurde in der Bundesliga jedes Mal gejammert, wenn donnerstags Europa League und samstags Bundesliga gespielt werden musste. Mittlerweile gibt es das zurecht nicht mehr.“ Da sich das kurzfristig aber leider nicht mehr ändern wird, bleibt der SG Bega/Humfeld nichts anderes übrig als, das „natürlich so anzunehmen und das Beste daraus zu machen“.

Christoph Güse

Christoph Güse sagt sowas auch nicht grundlos, denn seine Mannschaft trifft es diesmal ziemlich hart, „da wir in den letzten beiden Partien einige Verletzungen erlitten haben“. Die genaue Kaderzusammensetzung wird sich kurzfristig ergeben, der Coach wird aber „mit einigen Spielern aus der zweiten Mannschaft auffüllen müssen“. Das derzeitige Verletzungspech erinnert ihn schon „stark an die Probleme aus der Hinrunde. Aber es nutzt nichts“. Grundsätzlich ist die SG Bega/Humfeld mit „zwei Punkten aus drei Spielen ganz ordentlich gestartet“, urteilt Christoph Güse. In Werl-Aspe rechnen die wenigstens mit einem Auswärtssieg, so Güse: „Ich denke, das Spiel in Werl-Aspe ist ein Bonusspiel, wo nicht allzu viel von uns erwartet wird und wir befreit aufspielen können.“ Er rechnet mit einem anstrengenden Spiel für sein Elf, besonders in der Defensive: „Ich erwarte Werl-Aspe druckvoll und mit einer guten Offensive mit Seipt, Haupt und Lange. Daher werden wir in der Defensive viel arbeiten müssen und gut stehen, aber auch immer wieder für offensive Entlastung sorgen müssen.“ Und so ganz chancenlos ist die SG Bega/Humfeld sicher nicht: „Wenn wir vom Einsatz an die letzten Wochen anknüpfen können, können wir vielleicht auch in Werl-Aspe punkten.“

Die Favoritenrolle liegt klar beim SV Werl-Aspe, der allerdings ebenso mit personellen Problemen zu kämpfen hat wie die SG Bega/Humfeld, die, wie bereits in der Hinrunde, zahlreiche Spieler ersetzen muss. Von bislang elf Duellen hat der SV Werl-Aspe neun für sich entscheiden können. Los geht es heute Abend um 19.00 Uhr unter der Leitung von Schiedsrichter Ralph Marquardt.

Ergebnisse von SV Werl-Aspe – SG Bega/Humfeld seit 2002/03