Für TuS Helpup-Cheftrainer Frank Willhelm ist es nicht nachvollziehbar, dass sein Team am Sonntag-Mittag antreten muss. Bei Lippe-Kick bezieht er ebenso wie TSV-Vereinsboss Ersan Dargecit dazu Stellung.
„Dann bin ich falsch im Amateurfußball“
Kreisliga B2 Lemgo (hk). Auf den ersten Blick wirkt alles ganz normal. Wie so oft im Leben sollte man allerdings die Dinge auch von unterschiedlichen Perspektiven aus betrachten. Lasst uns zunächst sportlich werden: Das B-Liga-Spiel zwischen dem TSV Schötmar und der TuS Helpup war zweifelsfrei nett anzuschauen. Beide Teams lösten die Fesseln und spielten erfrischend nach vorne. Am Ende setzte sich der Tabellenführer aus Schötmar auf dem Kunstrasenplatz in Wüsten mit 3:2 durch. Dass seine Helpuper aber überhaupt antreten mussten, erzürnt Coach Frank Willhelm. Bei Lippe-Kick bringt er sein Unverständnis zum Ausdruck. Die Anfrage von Lippe-Kick an den Staffelleiter blieb bislang unbeantwortet.
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Von Henning Klefisch
Aber der Reihe nach: Am Freitag gab es einen plötzlichen Wintereinbruch. Die Konsequenz: Der Rasenplatz im Bad Salzufler Lohfeld, die Heimspielstätte vom TSV Schötmar, war gesperrt, somit nicht bespielbar. Ursprünglich sollte auf diesem Geläuf nämlich am Sonntag um 15.00 Uhr das B2-Duell zwischen dem TSV Schötmar und der TuS Helpup stattfinden. Deshalb kontaktierte der TSV Schötmar die Gastmannschaft aus Helpup, um nach einer Spielverlegung zu bitten. Willhelm sagt: „Einmal wurde Tobias Risy und einmal Güven Aydin kontaktiert.“ 
Als neues Datum wurde Sonntag, 17.00 Uhr, auf dem Kunstrasenplatz in Ahmsen genannt. Alternativ gab es auch die Möglichkeit von einem Wochenspiel. Die Helpuper sind in diesen Tagen von einer gravierenden Personalnot heimgesucht worden. Ob beruflich aktive, urlaubende oder verletzte Akteure, der personelle Aderlass ist enorm. Deshalb hat sich Willhelm für den zweiten Vorschlag entschieden, unter der Woche zu spielen. Daraufhin ist der schriftliche Verlegungswunsch beim B2-Staffelleiter Thomas Emmerich abgegeben worden. Am Samstagnachmittag erhielten die Helpuper von dort die Information, dass sie einen Tag später um 13.00 Uhr in Wüsten antreten sollen. So spontan noch die Fehlenden spielfähig zu machen, das ist so kurzfristig nicht möglich für die beruflich und privat aktiven Helpup-Jungs. „Die Begründung unseres Staffelleiters war tatsächlich: Schötmar hat genug Nachholspiele. Er muss den Spielbetrieb aufrechterhalten. Jetzt schützt er Schötmar mit dem Spiel um 13.00 Uhr. Uns zwingt er, dieses Spiel zu bestreiten.“
„Nimmt mir die Lust, weiter daran teilzuhaben“
Da kann schon fast von Glück gesprochen werden, dass die Partie der Helpuper Reserve beim TuS RW Grastrup/Retzen II, die zeitgleich hätte stattfinden sollen, ausgefallen ist. So muss Willhelm sich notgedrungen reichhaltig in der C-Liga-Reserve bedienen.
Einzig sieben verbliebene Mohikaner aus der Erstvertretung stellen sich dem Tabellenführer entgegen. „Wenn die Aussage des Staffelleiters tatsächlich so ist, dann sollte man hinterfragen, ob das alles so richtig ist, was wir hier so machen. Und dann nur eine Mannschaft schützt, nicht versucht, einen Kompromiss zu finden, beide zu schützen. Wenn man darüber nicht reden kann, bin ich falsch im Amateurfußball. Das nimmt mir die Lust, weiter daran teilzuhaben“, schüttelt Willhelm nur mit seinem Kopf. Wünschenswert wäre es für ihn, auch die Sorgen und Nöte der Vereine mehr in Betracht zu ziehen. Ihm fehlt hier die Anwendung vom gleichen Maß: „Schötmar wird geschützt, wir haben das Problem. Das ist aktuell eine entscheidende Saisonphase, in der wir uns im Kampf gegen den Abstieg bewegen.“
Drohender Trainings-Mangel beim TSV Schötmar
Ersan Dargecit
Ersan Dargecit, der Vereins-Präsident vom TSV Schötmar, bezieht bei Lippe-Kick ebenfalls Stellung zu dieser Thematik, die ohne Sinnverfälschung und deshalb im Original hier protokolliert wird: „Unser Platz war am Sonntag gesperrt. Wir haben ein bisschen herumtelefoniert. Ahmsen war so nett und hat uns den Kunstrasenplatz zur Verfügung gestellt. Dieser wäre aber erst ab 17.00 Uhr frei. In Wüsten wäre um 13.00 Uhr frei und auch dort wurde uns der Platz zur Verfügung gestellt. Wir haben bei Helpup angerufen, aber die wollten nicht um 17.00 Uhr spielen, weil es zu spät wäre. Danach hat sich das mit Wüsten ergeben und wir haben erneut in Helpup angerufen. 13.00 Uhr war allerdings dieses Mal zu früh.
Das heißt, alle Möglichkeiten, das Spiel doch noch irgendwie stattfinden zu lassen, wurden seitens Helpup abgelehnt. Anschließend habe ich bei der Staffelleitung angerufen und die Sachlage erklärt. Wir haben das Problem, dass einiges ausgefallen ist in letzter Zeit. Seit letzter Woche spielen wir am Sonntag und dann wieder am Mittwoch. Wir können dienstags und donnerstags nicht mehr trainieren, weil wir mittwochs spielen. Am 5. Mai spielen wir das Pokalhalbfinale gegen Sonneborn/Alverdissen und haben keine Möglichkeit, uns vernünftig darauf vorzubereiten, wenn jetzt das Spiel gegen Helpup auch noch verschoben worden wäre und sich irgendwo unter der Woche eingereiht hätte. Deshalb wollten wir das Spiel schnellstmöglich hinter uns bringen, um nicht vom Plan abzukommen. Die Staffelleitung hat es zur Kenntnis genommen und unser Anliegen verstanden. Daraufhin wurde das Spiel auf 13.00 Uhr gelegt. Auch wenn es Helpup nicht gepasst hat, müssen wir zuerst gucken, dass es uns passt. Und ganz ehrlich, wer Sonntag um 15.00 Uhr spielen konnte, der kann auch um 13.00 Uhr spielen. In Helpup hat man wahrscheinlich gehofft, dass das Spiel verlegt und dann unter der Woche nachgeholt wird, in der Hoffnung, dass wir wegen Schichtarbeit Personalmangel haben.“
