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Bezirksliga Staffel 3

TuS Lipperreihe – Rüschenpöhler zieht Halbjahres-Bilanz

Wir haben uns mit Lipperreihe-Coach Markus Rüschenpöhler unterhalten und über die erste Hälfte seiner Zeit beim TuS Lipperreihe gesprochen.

 

 

Rüschenpöhler: „Oerlinghausen hat es in der eigenen Hand“

Bezirksliga 3 (ab). Lange war der TuS Lipperreihe Spitzenreiter der Bezirksliga Westfalen Staffel 3, musste den Platz aber nach einer kurzen Schwächephase an den TSV Oerlinghausen abtreten. Im letzten Spiel vor der Winterpause konnte der TuS aber auch das zweite Spiel gegen den direkten Konkurrenten für sich entscheiden und bis auf einen Zähler an den TSV heranrücken. Für die Rückrunde verspricht das einen packenden Zweikampf um den Aufstieg in die Landesliga. Wir haben Coach Markus Rüschenpöhler im Gespräch.

 

Dieses Interview wird präsentiert von:

 

 

Von André Bell

 

Lippe-Kick: Hallo Markus. Erst einmal Danke, dass du dir die Zeit für uns nimmst. Ihr habt eine starke erste Saisonhälfte gespielt und seit mittendrin im Aufstiegsrennen. Bist du trotz des Verlustes der Tabellenführung zufrieden mit deiner Mannschaft und habt ihr in irgendeiner Art und Weise eure eigenen Erwartungen übertroffen?

 

Markus Rüschenpöhler

Markus Rüschenpöhler: „Grundsätzlich sind wir erst einmal zufrieden. 38 Punkte aus 15 Saisonspielen ist eine gute Bilanz, da können wir schonmal zufrieden sein. Vor der Saison hatten wir uns keine klare Tabellensituation als Ziel gesetzt, sondern eine gewisse Anzahl an Punkten und die versuchen wir zu erreichen. Trotzdem muss man sagen, dass wir eine ordentliche Hinrunde gespielt haben. Auch in den Spielen, in denen wir nicht erfolgreich sein konnten, haben wir nicht völlig enttäuscht. Wir haben dort in den unwichtigen Parametern Ballbesitz, Torschüsse, Spielanteile sicherlich überlegen agiert, haben es aber nicht geschafft, die Punkte zu holen. Grundsätzlich überwiegt aber die Freude über viele gute Spiele, viele souveräne Siege, viele Tore, wenig Gegentore. Insofern können wir insgesamt zufrieden sein.“

 

Lippe-Kick: Aber du hast es angesprochen. Ihr hattet eine kurze Schwächephase Anfang November, als ihr aus den beiden Spielen gegen Höxter und Dringenberg nur einen Punkt holen konntet und kein Tor erzielt habt. Wie ist diese Phase nach dem starken Start zu erklären?

 

Rüschenpöhler: „Wenn man das als Schwächephase auslegen möchte, haben wir in zwei Spielen in Folge kein Tor geschossen beim 0:1 in Höxter und beim 0:0 gegen Dringenberg.

Bei diesen winterlichen Bedingungen musste Lipperreihe in Dringenberg ran.

In Höxter haben wir zum Teil die falschen Mittel gewählt, da sind wir zu früh auf den langen Ball gegangen und waren etwas ungeduldig. Wir hatten aber trotzdem die ein oder andere Chance, um in Führung zu gehen, um das Spiel in unsere Richtung zu drehen. Aber dann verlieren wir leider mit der letzten Aktion das Spiel sehr unglücklich. Das ist bitter und sicherlich auch sehr ärgerlich für viele von uns gewesen. Das Spiel danach in Dringenberg würde ich ein wenig anders bewerten. Es war einfach gar nicht möglich, dort auf dem Platz zu spielen. Angesichts dessen können wir mit dem Punkt definitiv leben. Dringenberg kam mit den Bedingungen und ihrer Spielweise sicherlich etwas besser zurecht, das muss man auch anerkennen. Demnach ist der Punktgewinn in Dringenberg sicherlich absolut in Ordnung in der Situation und zu der Zeit gewesen.“

 

Lippe-Kick: Dennoch drängt sich die Frage auf, weshalb sich gerade die Offensive so schwergetan hat in den beiden Spielen. Immerhin hattet ihr in den ersten elf Partien 45 Tore erzielt.

 

Rüschenpöhler: „Klar, wenn man zwei Spiele in Folge kein Tor erzielt, ist das nicht so gut, da müssen wir uns hinterfragen und man muss auch ganz klar sagen, dass in der Zeit die Trainingsbeteiligung nicht optimal gewesen ist. Das hatte vor allem mit Krankheiten und Verletzungen zu tun. Ich weiß, dass das nicht immer beeinflussbar ist, aber trotzdem hat die Hinrunde gezeigt, dass, wenn wir gut trainiert haben und mit einer hohen Beteiligung in der Woche da waren, waren wir auch sonntags voll da, voll fit und haben auch richtig überzeugend gespielt. Wenn es stellenweise mal gehakt hat, dann haben wir auch mal Probleme gehabt. Da müssen wir ansetzen, dass egal, wie die personelle Konstellation ist, wir uns im Training noch mehr fokussieren und jeder noch etwas mehr gibt.“

 

Lippe-Kick: Ihr stellt neben der besten Defensive auch die stärkste Offensive der Liga. Ist von den 54 erzielten Toren eines in besonderer Erinnerung geblieben, oder gab es eine bestimmte Szene, die hängen geblieben ist?

 

Rüschenpöhler: „Wir haben viele Tore erzielt und viele Tore schön herausgespielt. Wir haben eine Qualität aus dem Spiel heraus, eine Qualität nach Standardsituationen und deshalb möchte ich keine einzelne Szene bewerten. Das wäre einfach unfair. Wir freuen uns über jedes Tor, egal ob es schön herausgespielt oder nur über die Linie gewurschtelt wurde. Wir wollen einfach immer Tore erzielen und wenn wir gute Spiele absolvieren, bleibt das sicherlich auch in Erinnerung.“

 

Lippe-Kick: Was erwartest du in der Rückrunde speziell von deiner Mannschaft und wie bewertest du das Aufstiegsrennen? Gehst du davon aus, dass der Aufstieg zwischen euch und Oerlinghausen entschieden wird?

 

Rüschenpöhler: „Ich erwarte, dass wir mit einem hohen Aufwand in den Trainingseinheiten und in den Spielen weiter erfolgreich sind, dass wir viele Spiele gewinnen, viele Punkte holen. Das ist das, was ich von der Mannschaft erwarten kann und was wir versuchen. Und ich gehe schon davon aus, so realistisch muss man sein, dass Oerlinghausen und wir weiter oben bleiben und eine dieser beiden Mannschaften den ersten Platz belegen wird. Man muss aber auch da klar sagen, dass Oerlinghausen den Vorteil hat, dass sie die einzige Mannschaft ist, die es in der eigenen Hand hat. Wenn Oerlinghausen alle Spiele gewinnt, können alle anderen Mannschaften machen, was sie wollen, und daher haben sie den deutlichen Vorteil und mit diesem Vorteil gehen sie auch in die Rückrunde. Aber wenn Oerlinghausen das ein oder andere Spiel nicht gewinnt, wollen wir da sein und diese Situation ausnutzen. Wir müssen uns aber erst einmal auf uns konzentrieren.“

 

Lippe-Kick: Nicht nur in der Liga, sondern auch im Kreispokal läuft es gut für euch. Ihr habt locker das Halbfinale erreicht und trefft Ende April auf den TBV Lemgo. Im Finale wäre sogar ein weiteres Duell mit dem TSV Oerlinghausen möglich. Ist der Pokalsieg und damit die Teilnahme am Westfalenpokal, neben dem Aufstieg, auch ein Ziel?

 

Rüschenpöhler: „Wir freuen uns jetzt erst einmal auf die Winterpause und dass wir ein wenig abschalten können. Und dann schauen wir mal, wie wir sportlich fortfahren und wie wir möglichst viele Punkte in der Rückrunde holen werden. Aber klar, wir freuen uns darüber, dass wir im Pokal noch vertreten sind. Bis jetzt haben wir sehr souverän die Spiele gestaltet, stehen im Halbfinale und spielen im April zu Hause gegen den TBV Lemgo. Das wird auf jeden Fall eine spannende und interessante Rückrunde. Wenn man in beiden Wettbewerben, sowohl Meisterschaft als auch Pokal, noch dabei ist, macht das natürlich viel Spaß. Vor allem, wenn man vorne mitmischen kann.“

 

Lippe-Kick: Du kennst die Bezirksliga aus deiner Zeit bei der SG Hiddesen/Heidenoldendorf schon etwas länger, wie bewertest du das Niveau in diesem Jahr?

 

Rüschenpöhler: „Das ist immer schwer zu vergleichen. Man muss das mit den anderen Bezirksligen und den letzten Jahren vergleichen. Grundsätzlich ist es so, dass die Aufsteiger dazu beigetragen haben, dass es viel ausgeglichener ist. Wenn man die ersten Mannschaften, Oerlinghausen und uns, abzieht und Barntrup, die unten etwas abgeschlagen sind, sind alle anderen zwölf Mannschaften ganz eng beisammen. Das spricht auf jeden Fall erst einmal für die Liga. Alle Aufsteiger haben ihre Qualitäten. Es ist nicht so wie im letzten Jahr, als drei, vier Mannschaften abgeschlagen waren und der Rest mit dem Bereich nichts zu tun hatte. Momentan sieht es nach dem RSV Barntrup aus, aber davor ist alles sehr eng. Viele Mannschaften müssen erst einmal genügend Punkte holen, um die Klasse zu sichern. Daher ist es schwer zu sagen, ob die Liga besser oder schlechter geworden ist. Aber auf jeden Fall wird es eine sehr spannende Rückrunde, weil es für viele Mannschaften um viel geht. Das ist interessanter, als wenn nur wenige Mannschaften gegen den Abstieg spielen und wenige Mannschaften ganz oben dabei sind.“

 

Lippe-Kick: Damit kommen wir auch schon zur letzten Frage. Plant ihr im Winter personelle Änderungen, sprich, sind Transfers geplant?

 

Rüschenpöhler: „Bis jetzt ist nichts spruchreif und erst einmal ist auch nichts angedacht. Aber wir halten natürlich immer Augen und Ohren offen und schauen mal, ob sich noch was Interessantes ergeben könnte.“

 

Lippe-Kick: Vielen Dank für deine offenen Worte.

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