Effektive SG schlägt Horn-BM deutlich

Spielbericht

(ab). In einem Spiel, in dem die SG Belle/Cappel von ihrer brutalen Effektivität lebt, gewinnt der Aufsteiger mit 5:1 gegen den TuS Horn-Bad Meinberg, der sich aber zumindest zu Beginn deutlich besser anstellt, als das Resultat es vermuten lässt.

Von André Bell

© A.Bell/Lippe-Kick

Denn die erste Viertelstunde gehört klar dem TuS Horn-Bad Meinberg. „Wir haben hier Glück nicht in Rückstand zu geraten“, gibt SG-Coach Timo Welsandt zu. „Gefühlt haben wir 20 Ecken gegen uns.“ Und jede zweite wird gefährlich. Einmal reagiert Keeper Steffen Glapa mit einem Reflex glänzend, als er einen vom eigenen Verteidiger abgefälschten Ball noch über die Latte boxen kann. Wenig später hat Felix Spilker Glück, dass sein Klärungsversucht nicht ins eigene Tor geht, sondern an der Latte landet und von dort ins Aus fliegt. TuS-Coach Toni Knöfel hadert zurecht: „In den ersten 25 Minuten waren wir die klar bessere Mannschaft und haben drei, vier, fünf gute Möglichkeiten, die wir nicht nutzen können. Selbst klarste Chancen werden kläglich vergeben.“ Verwundert zeigt sich Knöfel über das Spiel der Hausherren, die „sehr defensiv und zurückhaltend“ agieren. „Sie schlagen nur lange Bälle und haben nur einen Auftrag. Lange Bälle und zweite Bälle gewinnen. Das hatte tatsächlich nicht viel mit Fußball zu tun.“

Vanin bestraft TuS-Chancenwucher

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Doch mit zunehmender Spieldauer kämpfen sich die Hausherren ins Spiel. Ein weiterer langer Ball in die Spitze findet diesmal einen Abnehmer, weil Maurice Grüttner unglücklich wegrutscht. Jerome Vanin hat freie Bahn und schiebt zum schmeichelhaften 1:0 für die SG Belle/Cappel ein. „Nach dem Spiel meinte der Schiedsrichter, dass er auch hätte ein Foulspiel geben können. Da frage ich mich, warum die Erkenntnis erst nach dem Spiel kommt“, findet Knöfel darauf aber keine Antwort mehr. Nach dem Rückstand ist der TuS Horn-Bad Meinberg bemüht, wieder ins Spiel zu finden, bekommt aber keine nennenswerten Abschlüsse mehr zustande. Stattdessen wird das Spiel immer nickeliger, der insgesamt gute Schiedsrichter Robin Flotho muss die Partie immer wieder unterbrechen.

Ton in TuS-Kabine wird „ein wenig schärfer“

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Kurz vor dem Pausenpfiff bekommt der TuS Horn-Bad Meinberg nochmal die Chance nach einem Standard, doch der wird schlecht ausgespielt. Die SG Belle/Cappel kann kontern, Jerome Vanin ist auf und davon, umkurvt TuS-Keeper Jean-Marc Krumme und schiebt zum 2:0-Pausenstand ein. Unglücklich für die Hausherren, dass der Pausenpfiff mitten in einen Konter, als die SG zu fünft gegen einen übrig gebliebenen Verteidiger auf das Gehäuse zuläuft, ertönt. In der Pause wird der Ton in der Gäste-Kabine „ein wenig schärfer“, so Toni Knöfel, denn: „Wir haben kein schlechtes Spiel gemacht, aber Belle macht mit zwei Chancen zwei Tore. So einfach ist Fußball erklärt.“

Spilker mit der Vorentscheidung

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Im zweiten Durchgang versucht der TuS Horn-Bad Meinberg den Anschlusstreffer zu erzwingen: „Der Wille war da, aber die Lösungen fehlten.“ Die Abwehr der SG Belle/Cappel steht nun deutlich besser als noch zu Beginn des Spiels. „In der Zweiten Hälfte wirft Horn nochmal alles nach vorne, wir können das aber sehr gut verteidigen“, lobt Timo Welsandt. Die beste Chance hat Hendrik Laabs, der aber nur die Latte trifft. Besser macht es die SG, die auf Konter setzt und sehr effektiv unterwegs ist. Allerdings geht dem 3:0 „ein Foul voraus, das der Schiedsrichter nicht ahndet und plötzlich steht der Spieler frei vor dem Tor und muss nur noch einschieben“, erklärt Knöfel. Felix Spilker stellt auf 3:0 für Belle/Cappel.

Knöfel: „Ergebnissport ist brutal“

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Danach gehen die Köpfe der TuS-Kicker runter und die Hausherren haben leichtes Spiel. Nach einer Ecke erhöht Kevin Exler auf 4:0, Robin Schlingmann staubt kurz vor Schluss noch zum 5:0 ab. In der 88. Minute führt dann auch mal eine Ecke des TuS Horn-Bad Meinberg zum Erfolg, allerdings viel zu spät. Tobias Stork betreibt Ergebniskosmetik. „Das müssen wir einfach besser verteidigen“, hätte Welsandt gerne „zu Null“ gespielt. Alles in allem geht der Sieg ab „in Ordnung“. Das Ergebnis fällt aber „sicherlich zwei, drei Tore zu hoch aus“, so Toni Knöfel. „Belle war nicht die bessere Mannschaft, aber einfach die effektivere und leidenschaftlichere und der Ergebnissport ist halt brutal.“

Fazit: Die SG Belle/Cappel gewinnt verdient, aber zu hoch. Der TuS Horn-Bad Meinberg ist gerade zu Beginn überlegen, macht aber nichts aus seinen sehr guten Chancen. Die SG verbessert sich durch den Kantersieg auf den zweiten Tabellenplatz.

Tore:

1:0 Jerome Vanin (28. Min.)

2:0 Jerome Vanin (44. Min.)

3:0 Felix Spilker (68. Min.)

4:0 Kevin Exler (71. Min.)

5:0 Robin Schlingmann (85. Min.)

5:1 Tobias Stork (87. Min.)