Ben/Hoh landet die nächsten Big-Points

Spielbericht

(hk). Die nächsten drei Big-Points verbucht die SG Bentorf/Hohenhausen. Nach dem befreienden 4:1-Heimsieg über den TSV Oerlinghausen II folgt ein 1:0-Erfolg in Kirchheide. Damit macht die Mannschaft von Cheftrainer Tobias Kasper weiterhin Boden gut im Lemgoer Kreisoberhaus. Mit einem Dutzend Zählern schieben sie sich hinauf bis auf Position zehn. Obmann Marco Evers gibt es ehrlicherweise im Gespräch mit Lippe-Kick zu: „Es fallen schon ein paar Steine von den Schultern. Ein unheimlich wichtiger Arbeits-Sieg. Mehr von diesen Spielen, und meine Nerven halten das nicht aus.“

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Von Henning Klefisch

Über rund 70 Prozent Ballbesitz verfügt die Gästemannschaft, die tonangebend auftritt, aber in der gefährlichen Spielfeldzone es an der nötigen Konsequenz und Kreativität vermissen lässt. Einige Abschlussoptionen erspielen sich die Kalletaler. Die beste davon ist ein Pfosten-Knaller von Niklas Brand, als TSV-Torwart Tom Limberg noch leicht am Ball ist. Ebenso die Hausherren erzeugen in gleich mehreren Situationen Torgefahr.

H. Langer

Eine Szene sticht dabei besonders ins Auge. Als nämlich der Spielführer Philipp Winter über die halbrechte Position in den gegnerischen Strafraum stürmt, mit einem Haken den Ben/Hoh-Innenverteidiger ausdribbelt, das Spielgerät per Linksschuss auf das gegnerische Gehäuse abfeuert. Gäste-Torwart Heiko Langer pariert in dieser Szene allerdings ausgezeichnet. Kurzum: Äußerst engagiert starten die Kirchheider in diese Partie hinein. In den ersten 30 Minuten sind sie klar tonangebend, in der Schlussviertelstunde vom ersten Durchgang indessen übernehmen die Gäste immer mehr die Initiative.

„Solch ein Ding musst du einfach machen“

Julius Busch

Das Tor des Tages erzielt Julius Busch nach 70 Minuten. Aus dem Kuddelmuddel heraus bekommt Busch den Ball an sein Knie, von wo er den Weg in das gegnerische Gehäuse findet. Die Kugel landet im hinteren Toreck, Limberg streckt sich vergebens. Dies nach einem Eckball, der nach Aussage von Kirchheide-Kicker Michel Ebert (Bild rechts) „keiner ist.“ Dem Unparteiischen Manfred Miske möchte Siebert an dieser Stelle jedoch nicht vorwurfsvoll gegenübertreten. In einer anderen Szene kommt Finn-Joel Heinze im gegnerischen Strafraum zum Torabschluss. Er verwendet dabei den rechten Fuß, schießt den Ball an das Außennetz. Wenige Augenblicke folgend werfen die Gäste einen Einwurf zum TSV Kirchheide. Dadurch wird ihnen die Monster-Möglichkeit zum Remis gewährt, doch der TSV-Angreifer Fynn Steinicke schiebt das Spielgerät am gegnerischen Fänger Heiko Langer und am Tor gleichermaßen vorbei. Dabei offeriert ihm Langer die linke Ecke. Dorthin schießt Steinicke, verfehlt das gegnerische Gehäuse allerdings knapp. „Sehr, sehr ärgerlich. Solch ein Ding musst du einfach machen. Du hast nicht die Fülle an Chancen“, trauert Siebert der verpassten Kaltschnäuzigkeit hinterher.

„Dann werden sie mit dem Abstieg nichts zu tun haben“

Andreas Siebert

Es ist definitiv ein starker Auftritt der Hausherren, die den Ausfall von gleich acht Akteuren verkraften müssen. Im Abwehrverbund stehen sie extrem stabil, versuchen es immer wieder, über schnelle Umschaltsituationen für Nadelstiche zu sorgen. Das eine oder andere Mal bringen sie dadurch die Ben/Hoh-Deckung in die Bredouille. Folglich zeigt sich der TSV-Torwart Andreas „Berti“ Siebert mit der eigenen Darbietung „gar nicht einmal so unzufrieden.“ Die spielerischen Ansätze sind absolut verlockend, überzeugt der Gastgeber mit einem hohen Aktionsradius, möchte die talentierte Truppe in dieser Partie auf dem Fahrersitz Platz nehmen. Gewaltig ist die Enttäuschung nach dieser knappen Heimniederlage: „Wir verlieren diese Partie mit 0:1, sehen positive Ansätze und werden darauf basierend weiter arbeiten, weiter punkten und positiv in die Partien gehen“, glaubt Siebert an den Belohnungseffekt für seine Equipe. Der siegreichen SG Bentorf/Hohenhausen möchte er allerdings ebenfalls seine Glückwünsche aussprechen.

„Es ist noch nicht alles Gold, was glänzt“

Marco Evers

„Sie haben uns das Leben schon verdammt schwer gemacht“, attestiert Evers. Er wünscht der blutjungen Truppe für die folgenden Partien „viel Glück.“ An das Potenzial der Männer vom Westhang glaubt er definitiv. „Wenn die Verletzten zurückkommen, sie so weiter machen, werden sie mit dem Abstieg nichts zu tun haben“, versichert Marco Evers bei Lippe-Kick. „Es ist noch nicht alles Gold, was glänzt“, gibt Evers zu. Die Einstellung hingegen bezeichnet er als „top“, habe man doch gespürt, dass die Spieler diese Partie „unbedingt gewinnen wollten.“ An der spielerischen Leichtigkeit und der pfiffigen Spielidee hingegen muss unbedingt noch gearbeitet werden. Da die Ben/Hoh-Jungs allerdings durch die bislang so schwere Spielzeit durchaus etwas verunsichert sind, möchte man dies ihnen nachsehen. Aktuell heiligt vor allem der Zweck alle Mittel, wird es primär darum gehen, die nötigen Resultate einzufahren.

Fazit: Ein unglaublich hart erkämpfter Sieg für die SG Bentorf/Hohenhausen, die noch so einige Schwachstellen offenbart. Der TSV Kirchheide macht es den Kalletalern unglaublich schwer, vergibt selbst attraktive Möglichkeiten.

Tor:
0:1 Julius Busch (70. Min.)