Schötmaraner Standard-Stärke führt TSV ins Halbfinale

Spielbericht

(ab). Der TSV Schötmar gewinnt den Vergleich der B-Liga-Spitzenreiter mit 4:2 beim SC Extertal und steht damit im Halbfinale des Krombacher-Pokals. Der Halbfinal-Gegner wird allerdings erst Ende November ermittelt.

Fatih Ilhan

Aus der Traum vom Halbfinale für den SC Extertal. Dabei hat Spiel für die Gastgeber „ganz gut angefangen“ meint Coach Christian Ziereis; „Die ersten zwanzig Minuten haben wir taktisch ganz gut gespielt, uns aber noch nicht so viel zugetraut.“ Der Coach vermutet, dass seine Mannschaft „ein bisschen zu nervös“ war und sich deshalb „keine zwingende Torchance“ erspielen kann. Man merkt aber schnell, dass der TSV „ein bisschen cleverer“ ist, findet Ziereis. Denn seine Mannschaft verursachte einen „unnötigen Freistoß“, den der TSV Schötmar für die Führung nutzen kann. Fatih Ilhan ist nach der Freistoß-Flanke mit dem Kopf zur Stelle und nickt zum 1:0 für die Gäste ein. Der Rückstand ist erstmal „nicht so dramatisch“ für den SC Extertal, denkt Christian Ziereis zu dem Zeitpunkt zumindest noch, denn: „Wir hatten immer das Gefühl, dass wir das auch hinkriegen.“

Durmaz vom Punkt – Brand verkürzt

Ingo Brand

Doch diesmal gehen nach dem 0:1 „ganz kurz die Köpfe runter“ und mit der nächsten Aktion verursachen die Extertaler einen Elfmeter. „Der eine sagt es war keiner, der andere sagt es war einer, ich kann’s nicht beurteilen, ich stand zu weit weg“, erklärt Ziereis. Nihat Durmaz nimmt sich der Sache an und verwandelt sicher zum 2:0. Dann aber wacht der SC Extertal wieder auf. „Da muss ich den Jungs ein großes Kompliment machen, sie haben wieder stark reingefunden.“ Die Folge: Der Anschlusstreffer durch Ingo Brand. Es steht nur 1:2 und der SC Extertal ist wieder dran. Zumindest für ein paar Minuten.

Öztürk-Freistoß segelt ins lange Eck

Denn dann gibt es die nächste Standardsituation für den TSV Schötmar. Und man ahnt es bereits:

Fatih Öztürk

Es gibt das dritte Gegentor. Das ist aber besonders ärgerlich. Fatih Öztürk schlägt den Freistoß aus dem linken Halbfeld auf den langen Pfosten. Der Ball hoppelt an Freund und Feind vorbei ins Netz. „So haben wir die erste Halbzeit verschenkt. Ansonsten waren von Schötmar keine Torchancen dabei“, so Ziereis. Aber die Halbzeit ist noch nicht zu Ende, es kommt noch etwas dicker für den SCE. Die Nachspielzeit läuft bereits, als es diesmal einen Elfmeter für die Hausherren gibt. Doch den kann TSV-Keeper Yasin Kaya entschärfen und hält die Zwei-Tore-Führung damit fest. Verdient, wie Schötmar-Coach Fatih Ilhan findet: „In der ersten Halbzeit waren wir die überlegene Mannschaft und führen auch verdient mit 3:1, wobei das Gegentor unnötig war, weil der Gegner keine Torchance hatte.“

Heide-Treffer sorgt für Spannung

In der Kabine nimmt der SCE-Coach ein paar Veränderungen vor, die auch sofort fruchten:

Davis Heide

„Wir haben dann viel mehr Druck gemacht, wir haben viel mehr zugestellt und haben auch viel mehr Zugriff aufs Spiel bekommen.“ Verdient fällt in dieser Phase auch der 2:3-Anschlusstreffer, den Davis Heide nach rund einer Stunde erzielen kann. Der SC Extertal ist nun am Drücker: „Wir haben natürlich auch noch die Möglichkeit, den Ausgleich zu machen. Es waren gute Chancen dabei und die zweite Halbzeit haben wir absolut dominiert.“ Doch wenn die Chancen keinen Ertrag bringen, kann man sich davon auch nichts kaufen. „In der zweiten Halbzeit war Extertal die bessere Mannschaft“, meint auch Fatih Ilhan. „Sie haben alles in die Waagschale geworfen und uns nochmal gefordert, wobei sie wieder, finde ich, nicht die größten Torchancen hatten. Wenn sie gefährlich wurden, war das meistens über Standards.“

Ziereis: „Die glücklichere Mannschaft hat gewonnen“

So brennt aber nichts mehr an für den TSV Schötmar, der in der Schlussphase des Spiels den Deckel auf die Partie macht. Ilker Siviloglu macht in der vierten Minute der Nachspielzeit alles klar. Natürlich mit einem direkt verwandelten Freistoß. Der TSV Schötmar steht damit im Halbfinale und wartet nun auf seinen Gegner, der erst am 20. November in der Partie zwischen A-Ligist SG Sonneborn/Alverdissen und Bezirksligist TSV Oerlinghausen ermittelt wird. „Im Großen und Ganzen war das ein gutes und spannendes Pokalspiel auf einem sehr schwierig bespielbaren Platz“, urteilt Fatih Ilhan nach dem Weiterkommen. Christian Ziereis versucht, das Positive aus dem Spiel mitzunehmen: „Die Jungs haben das echt klasse gemacht. Die haben sich nie aufgegeben. Sie sind nach jedem Rückstand wiedergekommen und haben sich immer wieder rangekämpft.“ Sein Fazit: „Schötmar war die glücklichere Mannschaft. Es hat nicht die bessere Mannschaft gewonnen, sondern einfach die glücklichere Mannschaft.“

Fazit: Vier Standards, vier Treffer. Mit viel Cleverness zieht der TSV Schötmar ins Halbfinale ein. Nach dem Anschlusstreffer in der zweiten Halbzeit ist es ein spannendes Spiel, in dem die Gäste das glücklichere Ende für sich haben.

Tore:

0:1 Fatih Ilhan (20. Min.)

0:2 Nihat Durmaz (22. Min., 11m)

1:2 Ingo Brand (31. Min.)

1:3 Fatih Öztürk (38. Min.)

2:3 Davis Heide (60. Min.)

2:4 Ilker Siviloglu (90. + 4. Min.)