Asemissen II zehrt vom ersten Abschnitt

Spielbericht

(hk). Das fünfte Saisonspiel beendet der TuS Asemissen II zum vierten Mal als Sieger. In der Ilsekampfbahn in Entrup schlagen die West-Lipper den gastgebenden FC Union mit 2:1. Vorteilhaft für die eigenen Ambitionen ist der zeitnahe Doppelschlag in der Frühphase der umkämpften Begegnung. Entrup wacht zu spät auf.

Ihr wollt den Führerschein machen? Oder eure Fähigkeiten aufpimpen lassen? Dann ab zur:

Von Henning Klefisch

Robin Radeck

Es sind noch keine 120 Sekunden absolviert, als die Gäste zum ersten Mal den gegnerischen Strafraum betreten. Ein Entrup-Abwehrmann bekommt den Schuss an seinen Arm. Den von Referee Detlef Hübner verhängten Elfmeter bringt Robin Radeck zielsicher im gegnerischen Gehäuse unter. Von diesem Traumstart beseelt, ziehen die West-Lipper gekonnt ihr Kombinationsspiel auf, lassen den Ball über mehrere Stationen zirkulieren. Zehn Minuten sind von der Uhr, als sich Matthias Riediger die herausragende Möglichkeit bietet, auf 2:0 zu stellen. Hervorragend wird er bedient, darf aus sieben Metern mittig abziehen. Sein feuriger Knaller wird vom reaktionsschnellen FCU-Fänger Timm Lessow entschärft. In der Folgezeit erspielen sich die Asemisser einige vielversprechende Abschlussaktionen, denen aber die nötige Genauigkeit fehlt. Im Defensivverbund arbeiten sie fleißig, stehen sicher.

Zum zweiten Mal zappelt das Entruper Netz nach 26 Minuten. Riediger tankt sich auf der linken Seite durch, passt hinüber auf die rechte Seite zu Radeck. Dieser ballert von der Strafraumgrenze die Kugel auf das gegnerische Gehäuse. Ein haltbarer Schuss, der Lessow unglücklich durch seine Finger flutscht. Dieser bedauert seinen Lapsus sehr, übt Selbstkritik: „Momentan habe ich echt die Sch…. am Fuß beziehungsweise am Handschuh. Das ist, glaube ich, schon der dritte Bock, den ich diese Saison schieße und somit meiner Mannschaft echt einen Bärendienst erweise.“ Mehrere Optionen auf das dritte Tor lassen die Asemisser verstreichen. Wenige Augenblicke vor dem Halbzeitgang erzeugen auch die Unioner einen Gefahrenmoment, den Patrick Barthelmeus im Asemisser Tor aber vereitelt. Was Asemissen II-Coach Florian Meerkötter (Bild rechts) sieht, gefällt ihm sehr. „Insgesamt war ich mit der ersten Halbzeit sehr zufrieden. Wir haben den Ball gut laufen lassen und das Spiel kontrolliert, hätten aber gegebenenfalls noch ein drittes Tor nachlegen können.“

Entrup lässt es an Klarheit mangeln

Timo Pape

Der Asemisser Plan klingt sinnvoll: Genauso weiterspielen wie im ersten Abschnitt. Zunächst wird dieses Vorhaben sehr vielversprechend in die Tat umgesetzt. Nach einer Stunde Spielzeit jedoch fehlt die Griffigkeit in den direkten Duellen und die Hausherren werden stärker. Ein Chancenfestival brennen die Blau-Gelben allerdings nicht ab. Zwei torgefährliche Aktionen entwickeln sie, doch es fehlt die Realisierung im gegnerischen Strafraum. Ebenso Asemissen erzeugt nur wenig Torgefahr. 20 Minuten vor dem Schlusspfiff entscheidet Hübner nach einem Foulspiel im Asemisser Strafraum auf Elfmeter für den FC. „Eine harte, aber vertretbare Entscheidung“, meint Meerkötter. Timo Pape verwandelt sicher zum Anschluss. In der Crunch-Time fehlt den Asemissern die Klarheit in den eigenen Aktionen, während die Unioner ganz viel investieren, doch vielversprechende Chancen nicht herausspielen können.

„Selten einen Lockdown so sehr gewünscht wie jetzt“

Von einer enormen Ehrlichkeit ist grundsätzlich Union Entrup-Obmann Lessow (Bild rechts) geprägt. Er skizziert via Lippe-Kick mit einer schonungslosen Offenheit: „Nüchtern betrachtet, muss man sagen, dass da heute nicht viel mehr drin war.

Vielleicht hätten wir noch den Lucky Punch setzen können und auch dann hätten wir gesagt: „Geht in Ordnung“.“ Im ersten Abschnitt sieht er klar die Gäste-Mannschaft im Vorteil, während er sein Team in den zweiten 45 Minuten stärker bewertet. Launig erklärt er: „Ich habe mir selten einen Lockdown mehr gewünscht als jetzt.“ Wieder einmal hat er sich verletzt. Es ist erneut eine Zerrung, weshalb bis zu zwei Wochen Ausfallzeit drohen. Kein Einzelfall im Union-Lager, die zudem Ausfälle wegen Jahresurlaubern kompensieren müssen. Die Zeiten werden hart, was auch Timm Lessow im Lippe-Kick-Gespräch erkannt hat: „Für die nächsten Wochen wissen wir gar nicht, wie wir das anstellen sollen.“

„In der zweiten Hälfte können wir das Level nicht halten“

Florian Meerkötter bilanziert bei Lippe-Kick: „Aus meiner Sicht ein verdienter Sieg. Da wir insbesondere in der ersten Halbzeit sehr gut spielen und das Spiel kontrollieren. In der zweiten Halbzeit können wir das Level nicht komplett halten. Zum Teil ist das sicherlich auch dem tiefen Rasenplatz geschuldet, wodurch am Ende auch etwas die Kraft fehlt. Durch den Anschlusstreffer wurde es nochmal spannend, aber wir haben gut verteidigt und kaum etwas zugelassen.“

Fazit: Am Ende muss sich Union nicht beschweren, als Verlierer das Spielfeld zu verlassen. Die Gegentore fallen nach einem Elfmeter und einem Torwartfehler und passen in das Bild einer schwachen ersten Spielhälfte. In den zweiten 45 Minuten hingegen straffen sie sich und haben das 2:2 einige Male auf dem Fuß.

Tore:

0:1 Robin Radeck (per Elfmeter; 3. Min.)
0:2 Robin Radeck (26. Min.)
1:2 Timo Pape (per Elfmeter; 70. Min.)