Bad Salzuflen dreht Rückstand in den letzten zehn Minuten

Spielbericht

(ab). Der TuS Bexterhagen kassiert gegen den SC Bad Salzuflen eine empfindliche Niederlage. Lange führen die „Reds“ mit 1:0, in den letzten zehn Minuten drehen die Kurstädter aber das Spiel und gewinnen mit 3:1.

Von André Bell

Die erste Halbzeit des SC Bad Salzuflen ist eine Halbzeit zum Vergessen. Beim Favoriten läuft nichts zusammen. Coach Andreas Wiens zählt auf, was ihm nicht gefallen hat:

Jannis Gerstenberg

„Wir haben extrem langsam, ungenau und ohne Biss gespielt. Wir haben es nicht die geschafft, die richtige Einstellung zum Spiel zu finden, haben oft die Geduld verloren und dann sinnlos hoch in die Spitze gespielt und absolut ideenlos agiert.“ Genau das Gegenteil davon ist der TuS Bexterhagen, der mit einer Rumpfelf auflaufen muss. Im Sturm spielen ein Stürmer der zweiten Mannschaft und ein acht Monate lang verletzter Abwehrspieler. Maximilian Ilgner, Co-Trainer der „Reds“, kann nur anerkennende Worte für die Leistung der Hausherren finden: „Überragend, wie sich jeder reingehauen hat. Wir haben uns in jeden Zweikampf reingeworfen.“ Bezeichnend für das Spiel der Hausherren ist das 1:0, welches das angesprochene Sturm-Duo in Gemeinschaft ausspielt. Jannis Gerstenberg ist der Schütze zum Pausenstand. Der SC Bad Salzuflen liegt „nicht zu Unrecht in Rückstand, da du für so eine Leistung auch nicht mehr verdient hast“, urteilt Andreas Wiens.

Wiens wechselt den Sieg ein

Andrei Pyrlitesku

In der Kabine spricht der Coach deutlich an, was besser werden muss: „Wir haben klar darüber gesprochen, dass wir uns nicht anhören wollen, dass wir im Abstiegskampf durch falsche Einstellung irgendwo diesen engen Kampf da unten beeinflussen.“ Zudem reagiert der Coach und stellt um ein auf ein System mit zwei Spitzen, „um vorne mehr Wucht zu haben“. Und das macht sich gleich bemerkbar, denn der SCB ist nun viel besser im Spiel. Hakan Kocak hat kurz nach der Halbzeit Pech mit einem Lattentreffer. Der Ausgleich ist dann aber nur noch eine Frage der Zeit. Als dann auch noch Eddy Müller, Edgar de Oliveira und Andrei Pyrlitesku ins Spiel kommen, spielt nur noch der SCB. Den TuS Bexterhagen haben zu dem Zeitpunkt schon „die Kräfte verlassen, weil Bad Salzuflen auch die qualitativ bessere Truppe war“, so Ilgner. Zudem beweist Wiens bei seinen Wechseln ein glückliches Händchen. Das 1:1 erzielt Pyrlitesku, das 2:1 Edgar de Oliveira, der das Spiel der Gäste nach seiner Einwechslung „unheimlich belebt“ hat, so Wiens. Für den Winterzugang ist es das erste Tor für den SCB.

Frormann bewahrt SCB vor höherem Rückstand

Marcel Frormann

Den Schlusspunkt setzt Alpay Arslan per Foulelfmeter, nachdem Felix Lang im Strafraum nur unfair gestoppt werden konnte. „Aufgrund der zweiten Halbzeit ein verdienter Sieg“, findet Andreas Wiens. Aber: „Beim Stand von 1:0 hat Bexterhagen eine Riesenchance, die Marcel Frormann mit einem ganz starken Reflex im Eins-gegen-Eins zunichtemacht. Da können sich die Jungs schon bei ihm bedanken.“ Der SCB-Coach nutzt die Chance und gratuliert einem Lokalkonkurrenten: „An dieser Stelle aber auch nochmal Glückwunsch an den TuS Ahmsen, der eine unfassbare Serie gespielt hat. Verdienter kann man nicht aufsteigen. Ich wünsche ganz viel Erfolg in der Bezirksliga 23/24.“ Maximilian Ilgner meint, dass „die erste Halbzeit an uns geht, aber davon können wir uns nichts kaufen“. Dennoch kann der TuS sehr viel aus dem Spiel mitnehmen: „Wir sind als Mannschaft nicht zusammengebrochen, haben nicht aufgesteckt und immer weiter gemacht, was Mut für die nächsten Spieltage macht.“ Am Sonntag geht es zum FC Schwelentrup-Spork/Wendlinghausen.

Ilgner: „Werden alles reinwerfen“

Maximilian Ilgner

Den Klassenerhalt hat der Co-Trainer noch lange nicht abgeschrieben: „Wir werden weiter alles reinwerfen und wir freuen uns auf einen spannenden Abstiegskampf.“ Dem SC Bad Salzuflen wünscht Ilgner „viel Erfolg für die kommende Saison und dass sie sich weiterhin so sehr freuen können wie nach dem 2:1 und dem 3:1“. Ein Dank geht an Dominik Niekamp, „der aus der zweiten Mannschaft hochgekommen ist und ein überragendes Spiel gemacht hat“. Vor der Saison hatte Niekamp bei der ersten Mannschaft trainiert, sich aber für mehr Spielpraxis in der zweiten Mannschaft entschieden: „Er springt in die Bresche, wenn es eng wird und sagt sich, ich helfe der Mannschaft, wenn sie mich braucht.“ Für Ilgner das beste Beispiel den Kampfgeist der Mannschaft: „Das war 1A Unterstützung von allen. Es hat Spaß gemacht, auch, wenn es am Ende zu nichts Zählbarem gereicht hat.“

Fazit: Die erste Halbzeit geht an den TuS Bexterhagen, der in Notbesetzung ein gutes Spiel macht. Aufgrund der zweiten Halbzeit geht der Sieg für den SC Bad Salzuflen aber in Ordnung.

Tore:

1:0 Jannis Gerstenberg (42. Min.)

1:1 Andrei Pyrlitesku (81. Min.)

1:2 Edgar de Oliveira (85. Min.)

1:3 Alpay Arslan (per Elfmeter; 90. Min.)