Brinkmann: „Besser geht’s nicht“

Spielbericht

(hk). Wenn der BSV Müssen mit dem Rücken zur Wand steht, dann gibt es große Comebacks. Wie etwa mit dem 5:3-Triumph über den Aufstiegsaspiranten Blomberger SV. Oder ebenso der heutige 4:1-Derby-Sieg über den RSV Hörste.

Ihr wollt ein tolles Einkaufserlebnis? Dann schaut mal vorbei bei:

Von Henning Klefisch

In der Anfangsphase gibt es flipperartige Szenen auf beiden Seiten. Die Kugel wechselt oft den Besitzer, lange Ballbesitzzeiten sind unzureichend anzutreffen. Nach der schwierigen Abtastphase übernehmen die Hausherren zunehmend die Initiative und gehen in der 20. Spielminute durch Oussama Mghairi Mesbah (Bild links) mit 1:0 in Führung. Bei einem schlechten Zuspiel in der gegnerischen Abwehrreihe sprintet Mika Berhorst (Bild rechts) beherzt in die Parade. Er setzt gekonnt Daniel Gerling in Szene, der zwei Hörster alt aussehen lässt, mit seinem Schuss am gut reagierenden Fänger Yannick Schapeler zunächst scheitert. Oussama Mesbah Mghairi ist aber aufmerksam, verwertet aus Nahdistanz. Elf Minuten danach ist Bennet Kuhlemann nach einem Freistoß erfolgreich. Er ist nach einem zweiten Ball zur Stelle. „Das gab uns Selbstbewusstsein, sodass wir uns weitere Chancen heraus gespielt haben und schon vor der Halbzeit den Deckel hätten drauf machen müssen“, betont BSV-Coach Jan Brinkmann gegenüber Lippe-Kick. Wenige Augenblicke vor dem Pausenpfiff etwa lupft Gerling wirklich ansehnlich, nachdem er zuvor den Ball technisch hervorragend behandelt hat. Sein Kunstversuch wird nicht mit einem Tor belohnt.

Stabenow mit der Monster-Möglichkeit

K. Leps

Ebenso kurz nach dem Wiederanpfiff fehlt nicht viel zu einem Müssener Tor. Der agile Mghairi geht an Schapeler vorbei, doch trifft den RSV-Verteidiger, der auf der Torlinie verharrt. Diese fehlende Punching-Qualität bestraft Hörste mit dem Anschlusstor von Kevin Leps – per erfolgreichem Elfmeter. „Dadurch wurden wir etwas unsicherer und spielten hektisch, als müssten wir unbedingt ein Tor schießen“, bemängelt Brinkmann.  Den Hörstern fehlt es dann aber an letzter Torgefahr, weshalb ein nunmehr schwächer werdendes BSV Müssen unbeschadet diese Zeit übersteht. Selbst haben die Blau-Weißen eine extrem attraktive Treffer-Option durch Felix Stabenow, der das Kunststück fertig bekommt, aus zwölf Metern das verwaiste Gehäuse nicht zu treffen. Sturm-Tank Mehmet Karaca (Bild rechts) schaut sich das Ganze fachmännisch an, sorgt nach 77 Minuten für klare Verhältnisse. Eine schulbuchmäßige Flanke von Mika Berhorst pflückt der Modellathlet mit der Brust herunter, gegen die Laufrichtung von Yannick Schapeler, der somit zum 1:3 überwunden wird. „Im Anschluss holte sich die über die gesamte Spielzeit etwas übermotivierte Nummer 14 (Gordon Kral; Anm. d. Redaktion) eine gelb-rote Karte ab, woraufhin wir das Spiel hinten raus ausspielen konnten“, sagt Jan Brinkmann. Die Hausherren haben weitere interessante Möglichkeiten, hätten die Führung ohne Aufhebens weiter ausbauen können. Nach 87 Minuten fällt das erlösende 4:1 durch Gabriel Greb. Nach einem perfekt getimten Schnittstellenpass stolziert er in bester Stimmungslage an Schapeler vorbei, bringt danach das Netz zum Beulen. „Doppelter Derby-Sieger und neun Punkte an diesem Sonntag an der Hörster Straße behalten. Besser geht es nicht“, ballt Brinkmann die Faust.

„Es war nicht alles schlecht“

Dennis Gerstenberg

Eine ausgeprägte Enttäuschung kennzeichnet das Stimmungslevel von RSV Hörste-Außenverteidiger Dennis Gerstenberg, der erst im Stile von einem Schweigemönch in Erscheinung treten möchte. Letztlich rafft er sich dennoch dazu auf, die bitter schmeckende Derby-Niederlage zu beurteilen: „Es war nicht alles schlecht, leider waren die Abschlüsse zu unentschlossen. Müssen hat die Fehler unserer Hintermannschaft ausgenutzt und in der ersten Halbzeit dadurch profitiert.“ Mit diesem 2:0-Vorsprung lebt es sich eben leichter. Jaulend moniert er via Lippe-Kick: „Durch einen dummen Platzverweis schwächen wir uns nach dem Anschlusstreffer selbst.“

Fazit: Der BSV Müssen ist der verdienter Derby-Sieger in diesem Nachbarschaftsduell. Hörste lässt zu viel zu, Müssen nutzt dies zum eigenen Vorteil aus. So einige Möglichkeiten bleiben allerdings auch ungenutzt, weshalb selbst beim überzeugenden Sieger noch Verbesserungspotenzial existiert.

Tore:

1:0 Oussama Mghairi Mesbah (20. Min.)
2:0 Bennet Kuhlemann (31. Min.)
2:1 Kevin Leps (per Elfmeter; 57. Min.)
3:1 Mehmet Karaca (77. Min.)
4:1 Gabriel Greb (87. Min.)