BSV Müssen springt auf Rang fünf

Spielbericht

(hk). Dieser Kantersieg des BSV Müssen hat es wahrlich in sich. Im Aufeinandertreffen der A-Liga-Absteiger triumphieren die Blau-Weißen vor heimischer Kulisse mit 5:1 gegen den Sportclub Türkgücü Detmold. Nach dem frühen Rückstand drehen sie noch vor der Halbzeitpause die Partie, springen damit hinauf auf den fünften Rang im Detmolder Kreisunterhaus. Die Problematik der Gäste skizziert Sportclub-Obmann Imdat Aksu im Gespräch mit Lippe-Kick: „Bis zwei Stunden vor Anpfiff waren wir nur neun Leute. Am Wochenende hat es Absagen geregnet. Der blanke Horror. Wir haben dann durch lange Telefonate noch 11 + 2 aufstellen können. Dass das Ganze sich auf Spieler auswirkt, auch ohne Keeper zu spielen, brauche ich nicht erwähnen“, kann man sich dies sehr gut vorstellen.

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Von Henning Klefisch

Eren Yilmaz

Eren Yilmaz eröffnet nach 180 Sekunden den Torreigen in dieser Partie. Er erzielt schnell das 1:0 für die wachen Detmolder. Dem Spielleiter Markus Brühl möchte BSV-Torwart Nils Petersmeier an dieser Stelle nicht zu vorwurfsvoll gegenübertreten. Dennoch ist es für ihn ärgerlich: „Das 0:1 kassieren wir nach einer leider deutlichen Abseitsstellung, die dem an sich gut pfeifenden Schiedsrichter leider durch die Lappen gegangen ist.“ Bereits zwölf Zeigerumdrehungen später allerdings egalisiert Leon Sebastian Ernst für die Hausherren, nachdem Anton Habernoll die Kugel erst geschickt erobert, dann auf die linke Außenbahn zu Stefanos Vasilaras legt, der wiederum per Querpass den frei stehenden Ernst in Position bringt.

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„Hätte auch gut und gerne 4:4 stehen können“

Onur Ak

Petersmeier lobt das große Attraktivitäts-Potenzial in diesem Spiel: „Insgesamt ist es ein Spiel mit einem offenen Visier. Zur Halbzeit hätte es gut und gerne auch 4:4 stehen können, alleine Türkgücü trifft in den ersten 25 Minuten zweimal den Pfosten.“ Seyithan Karatay, Muhammed Karatay und Emre Yilmaz testen das gegnerische Gehäuse auf die erforderliche Standfestigkeit.

Anton Habernoll

Mehrfach laufen sie alleine auf den gegnerischen Fänger Lars Fillies zu, doch sind dabei nur wenig nervenstark. Ebenfalls der Gastgeber besitzt zahlreiche Möglichkeiten, um einige Tore mehr zu erzielen. In der 38. Spielminute profitieren die Müssener von einem gravierenden Fehlpass des SC-Torwarts Onur Ak, der somit Habernoll in Szene setzt. Der geht mit dem Ball einige Meter, um sodann aus 25 Metern Torentfernung das Runde in das verwaiste Eckige zu befördern.

Ernst sorgt für den nötigen Spielspaß

Leon Ernst

In den zweiten 45 Minuten spielen die BSV-Boys rasant auf. Der kurz zuvor eingewechselte Bennet Kuhlemann bedient Anton Habernoll, der vier Minuten nach dem Seitenwechsel zum 3:1 vollendet. Der nächste Angriff landet sechzig Sekunden später abermals im gegnerischen Kasten. Wieder ist Ernst für den Spaß zuständig. Zuvor stibitzt sich Kuhlemann das Spielgerät mit einem entschlossenen Zweikampf, serviert für Ernst. Nils Petersmeier hat nach diesem vierten eigenen Treffer beobachtet: „Danach war auch ein kleiner Bruch im Spiel.“ In dieser Phase muss nämlich Aushilfs-Keeper Ak wegen Kreislauf-Problemen vorzeitig ausgewechselt werden. „An dieser Stelle gute Besserung“, richtet Petersmeier diese Worte an den Ur-Türkgücü-Akteur.

Spiel passt sich dem Wetter an

Eric Brakhage

In den Schlussminuten entwickelt sich ein „lauer Sommerkick.“ Beide Teams erspielen sich manche interessante Torraumaktion, doch zumeist entwickelt sich ein Mittelfeldgeplänkel zwischen den beiden Tabellennachbarn. Für das letzte Hurra in diesem Spiel sorgt in der Schlussminute Eric Brakhage, der vom Tor-Butler Anton Habernoll profitiert.

Eine Meinung zum Spielausgang

Nils Petersmeier

„Letztendlich ein verdienter Sieg, obwohl man halt auch sagen muss, dass ähnlich wie wir im Hinspiel Türkgücü stark ersatzgeschwächt unterwegs war“, resümiert der BSV Müssen-Fänger Nils Petersmeier gegenüber Lippe-Kick. In dieser Disziplin sind die Hausherren besser drin im Spiel: „Müssen ist in der Hinsicht viel besser als wir, aus zehn Torchancen werden fünf verwandelt“, schildert Imdat Aksu. Er präsentiert sich zudem als ein fairer Verlierer: „In der Summe ist der Müssener Sieg absolut verdient, auch weil wir nach starken Anfangsminuten und dem 2:1 in der ersten Halbzeit emotional lustlos und platt sind.“

Fazit: Eine tolle Moral beweist der BSV Müssen, der sich selbst von einem frühen Rückstand nicht einschüchtern lässt, weiterhin beherzt nach vorne spielt, zudem von gegnerischen Unzulänglichkeiten im Vorfeld der Gegentore profitiert. Der Heimsieg geht in Ordnung, obwohl im ersten Spielabschnitt der Sportclub noch zahlreiche vielversprechende Chancen ungenutzt lässt.

Tore:
0:1 Eren Yilmaz (3. Min.)
1:1 Leon Sebastian Ernst (15. Min.)
2:1 Anton Habernoll (38. Min.)
3:1 Anton Habernoll (49. Min.)
4:1 Leon Sebastian Ernst (50. Min.)
5:1 Eric Brakhage (89. Min.)