FCA II stellt früh die Erfolgsweichen

Spielbericht

(hk). Mit solch einem Schützenfest kann vorab nicht unbedingt gerechnet werden. Am Ende ist der BSV Müssen eine leichte Beute für die Sandhasen, die wie ein Wirbelsturm über ihren Gegner hinwegfegen, den Favoriten mit 6:1 klar und deutlich distanzieren. Ein spürbar konsterniert wirkender BSV-Vereins-Boss Nils Petersmeier kann es kaum glauben, hat so eine leise Vorahnung: „Das erwartet schwere Spiel. Es schien mir fast so, als wollte Augustdorf II sich den Frust der letzten Spiele aus der Seele ballern.“ Um zugleich das Eigenverschulden in den Blickpunkt zu rücken: „Wir haben aber auch reichlich Einladungen verteilt.“

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Von Henning Klefisch

Mika Berhorst

Einen Auftakt nach Maß erwischen die Augustdorfer, die nach einem Doppelschlag von Bünyamin Cinar (6. Min.) und Eduard Fedorov (10. Min.) schnell mit 2:0 vorne liegen. Spielstark bereiten sie die Tore vor, vollenden diese gekonnt, profitieren zugleich von der unfassbaren Passivität der Gäste.

Eduard Fedorov

Als Mika Berhorst in der 21. Minute auf 2:1 verkürzt, keimt spürbar Hoffnung beim BSV-Team auf. Dieser Treffer ist wunderbar anzuschauen, verarbeitet Berhorst doch das weite Zuspiel mit reichlich Eleganz und viel technischer Raffinesse, gewinnt das Laufduell mit seinem Kontrahenten, um letztlich den Ball aus rund zehn Metern in die linke untere Torecke zu jagen. Raphael Kampmeier im gegnerischen Gehäuse ist in dieser Szene gänzlich ohne eine jede Abwehrchance. Bitter, dass der Müssener Torschütze sich eine Muskelverletzung zuzieht, weshalb er unmittelbar nach seinem Tor für Fynn Fortnagel Platz machen muss.

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Petersmeier-Ärger über kassierten Elfmeter

Bereits in der 27. Minute baut Matthias Günther den Vorsprung weiter aus.

Matthias Günther

Die Gäste haben das Spielgerät eigentlich bereits in ihrem Besitz, doch ein läppischer Rückpass zum Fänger Lars Fillies erweist sich als zu kurz. Günther schnappt sich die Kugel, markiert das 3:1. Ein verwandelter Handelfmeter von Adam Penkalla führt nach 35 Minuten zum vierten Tor für die Hausherren.

Lars Fillies

Nach Ansicht von Petersmeier ist diese Entscheidung von Referee Michael Tautz strittig, handelt es sich doch um einen Handelfmeter, „den man so nie geben darf.“ Der Gäste-Boss beschreibt die Szene im Gespräch mit Lippe-Kick anschaulich: „Der Arm liegt am Körper an und abschneiden ist eher eine suboptimale Option.“ Somit geht es mit einem 4:1-Vorsprung für den FCA II in die Kabine.

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„Kommen jedes Mal den berühmten Schritt zu spät“

Fynn Fortnagel

Ebenfalls in den zweiten 45 Minuten sind die Männer von Chef-Trainer Niklas Gronemeyer das deutlich engagiertere Team, wobei die Leistungssteigerung der Gäste klar zu erkennen ist. Pech haben sie bei einem grandiosen Lattenknaller von Fortnagel, der mit viel Pech das wohl spannungsfördernde zweite Tor für die Blau-Weißen denkbar knapp verpasst.

Bünyamin Cinar

In der Folgezeit hat der ehemalige A-Ligist maximal Halbchancen vorzuweisen, lassen es doch die Müssener an der nötigen Zielstrebigkeit im letzten Spielfelddrittel vermissen. Der überragende Cinar trifft eine Viertelstunde vor dem Schlusspfiff zum 5:1. Nils Petersmeier kritisiert gegenüber Lippe-Kick: „Hier sehen wir wieder schlecht aus und kommen quasi jedes Mal den berühmten Schritt zu spät.“ In der ersten Minute der Nachspielzeit ist der Dreifachtorschütze für den 6:1-Endstand nach einem starken Umschaltspiel zuständig.

„Haben das Spiel in der ersten Halbzeit gewonnen“

Selbst die nationalen Fußball-Flaggschiffe wie Bayern München und Borussia Dortmund vermissen dies zuweilen schmerzhaft.

Adam Penkalla

Es geht um die liebe Konstanz im eigenen Leistungsvermögen. Die Augustdorfer haben diese jetzt nachgewiesen. Eine richtige Fortführung vom 2:1-Auswärts-Erfolg beim SV Diestelbruch-Mosebeck II demonstrieren sie im Heimspiel gegen den BSV Müssen. Der kickende und treffende Co-Trainer Adam Penkalla konstatiert mit Freude in seiner Stimme gegenüber Lippe-Kick: „Wir haben genau da weitergemacht, wo wir letzten Sonntag aufgehört haben. Und diesmal sogar noch ein bisschen drauf gepackt.“ Nämlich exakt vier Tore, dies gegen einen vermeintlichen komplizierten Widersacher. Den fixen 2:0-Vorsprung bezeichnet er als einen „optimalen Start.“ Um zugleich der wunderbaren Vorstellung in den ersten 45 Minuten eine entscheidende Bedeutung einzuräumen: „Wir haben das Spiel unterm Strich in der ersten Halbzeit gewonnen.“ Abschließend resümiert er in einem sanften Ton: „Wir haben dann mit der 4:1-Führung zur Halbzeit das Spiel souverän zu Ende gebracht.“

Petersmeier möchte in Bälde „ein anderes Gesicht“ sehen

Nils Petersmeier

BSV Müssen-Vereins-Boss Nils Petersmeier rekapituliert im Gespräch mit Lippe-Kick: „Insgesamt ein hochverdienter Sieg für Augustdorf II.“ Was ist entscheidend für diesen klaren Erfolg der Senne-Kicker gewesen? „Sie haben uns heute gezeigt, was mit Einsatz und Wille in einem Spiel möglich ist.“ Seinem Team schreibt er ins Pflichtenheftchen: „Wir müssen uns vorwerfen, dass wir diesen Einsatz und Willen, den wir schon des Öfteren gezeigt haben, nicht auf den Platz bekommen haben.“ Es gibt daher einige Inhalte, die in der folgenden Trainingswoche auf das Team von Chef-Trainer Thorsten Kilbasinski warten. Deshalb postuliert Petersmeier abschließend via Lippe-Kick: „Da gilt es dann unter der Woche wieder dran zu arbeiten, um gegen Schlangen II ein anderes Gesicht zu zeigen.“

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Fazit: Über die Berechtigung und die Deutlichkeit von diesem Heimerfolg besteht nicht der kleinste Zweifel. Die Grundlagen für diesen dreifachen Punktgewinn legen die Augustdorfer zeitig und hurtig in den ersten 45 Minuten. Im zweiten Abschnitt ist Schaulaufen angesagt. Hätte Joker Fortnagel allerdings ins Tor, nicht an die Latte geknallt, wäre die Schlussphase wohl knackig geworden.

Tore:
1:0 Bünyamin Cinar (6. Min.)
2:0 Eduard Fedorov (10. Min.)
2:1 Mika Berhorst (21. Min.)
3:1 Matthias Günther (27. Min.)
4:1 Adam Penkalla (per Elfmeter; 35. Min.)
5:1 Bünyamin Cinar (76. Min.)
6:1 Bünyamin Cinar (90. + 1 Min.)