Brum-Boys mit dem Last-Minute-Sieg

Spielbericht

(hk). Die Pivitker siegen sich weiterhin fröhlich durch die Liga. Beim starken FC Augustdorf II fährt die Reserve vom SuS Pivitsheide mittlerweile den dritten Dreier in Serie ein, erlebt den perfekten Saisonstart. Und verteidigt somit die Spitzenposition im Detmolder Kreisunterhaus. Als einziges Team der Liga haben sie bereits neun Zähler verbucht. Nach zwei Toren in den Schlussminuten triumphieren sie mit 2:0 am Schlingsbruch.

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Von Henning Klefisch

Sefik Kartal

Im ersten Spielabschnitt, der bekanntlich torlos ausgeht, sieht SuS II-Kapitän Björn Soemers seine Elf als deutlich überlegen, weil tonangebend und um mehr Ballkontrolle bemüht. Zahlreiche vielversprechende Abschlussaktionen erspielen sie sich, doch es mangelt bei der erhofften Finalisierung an der nötigen Konsequenz im Torabschluss – oder aber der gegnerische Torhüter Sefik Kartal hat seine Hände oder Füße mit im Spiel. In gleich zwei Szenen hätte aber ebenso der Referee Rade Djordjevic eine andere Wahl treffen können. Zunächst ist der O-Ton-Geber selbst der Adressat für ein weites Zuspiel, was in die Tiefe des Raumes befördert wird. Der herauseilende Kartal ist einige Meter aus seinem Strafraum entfernt auf einem dringlichen Auswärtstermin. Soemers möchte das Objekt der Begierde an ihm vorbei schlenzen, doch Kartal pariert die Kugel „in gewohnter Torwart-Manier“, schildert Soemers. Prompt sichtlich verdutzt feststellend: „Es gab nur Eckball, statt Rot und Freistoß für uns.“

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„SuS II hat sehr diszipliniert gespielt“

Stefan Klundt

Dann besitzt der rechte Winger Philipp Klundt das richtige Gespür für Raum und Zeit, stibitzt sich das Spielgerät, wird dann unchristlich von der Seite umgegrätscht. Nach Ansicht von Soemers ist der Sandhasen-Abwehrmann „klar der letzte Mann.“ Trotzdem wird dieser in der 20. Spielminute nur mit der gelben Karte sanktioniert. FC Augustdorf II-Kicker Adam Penkalla stellt völlig sachlich fest: „Pivitsheide ist in der ersten Halbzeit besser ins Spiel gekommen als wir. Sefik musste zweimal stark parieren“, was sich mit den verbalen Ausführungen von seinem Vorredner nahezu deckt. Selbst halten sich die Sandhasen in puncto Abschlussaktionen vornehm zurück. Aufgefallen ist dem eloquenten Blondschopf: „SuS II hat sehr diszipliniert gespielt und sie haben gut gegen den Ball verteidigt.“

Soemers ist der Lieferheld

Philipp Wiens

Im zweiten Durchgang entwickelt sich ein höheres Maß an Ausgeglichenheit, was die Spielanteile und die Spielzüge betrifft. Björn Soemers unterstreicht gegenüber Lippe-Kick: „Wir haben aber zu keiner Zeit des Spiels nachgelassen und weiter daran geglaubt, uns für unsere Leistung zu belohnen und uns die drei Punkte aus Augustdorf mitzunehmen“, kann der Wille bekanntlich Berge versetzen. In der Konsequenz erspielen sie sich auch weiterhin fleißig Abschlussaktionen, sind zudem im Abwehrverbund äußerst stabil. Die Belohnung folgt spät, aber sie kommt. In der Schlussminute nämlich erzielt Philipp Wiens das viel umjubelte 1:0-Führungstor. Soemers bereitet diesen Treffer über die linke Außenbahn vor, indem er sich dort durchtankt, mit dem Spielgerät in Richtung Grundlinie in den gegnerischen Strafraum hineindrängt, dann in den Rückraum, auf den lauernden Wiens passt, der den Ball per Linksschuss platziert ins Eck versenkt.

Schneider entdeckt seine brasilianische Ader

Sergej Ruppel

Noah Schelenberg

Die Hausherren möchten jetzt mit weiten Zuspielen die gegnerische Abwehrkette entblößen, doch die Lila-Grünen verteidigen leidenschaftlich und rigoros. SuS II-Coach Anton Brum nimmt aus taktischen wie zeitlichen Gründen noch einige Wechsel vor, tauscht so etwa Björn Soemers aus, dafür kommt Noah Schelenberg in die umkämpfte Begegnung. Nur 30 Sekunden folgend verhängt der Referee einen Freistoß für die Pivitsheider auf der rechten Seite an der Mittellinie. Sergej Ruppel schlägt die Kugel beherzt Richtung zweiten Pfosten. Sie wird dezent von den Augustdorfern abgewehrt, ehe sie vor den Füßen von Daniel Johann Schneider landet, der brasilianisch mit der Hacke für Schelenberg serviert. Dieser steht blitzblank vor dem Augustdorfer Kasten und versenkt eiskalt zum 2:0-Endstand.

Penkalla wägt ab

Adam Penkalla

Ganz lange Zeit gestaltet sich die Sachlage in diesem Match so, dass eine Punkteteilung das realistischste Endergebnis ist. FC Augustdorf II-Kicker Adam Penkalla versichert daher absolut glaubhaft und vertrauenswürdig gegenüber Lippe-Kick: „Es sah tatsächlich nach einem 0:0 aus.“ Damit spricht er wahrlich keinen Unfug. Er hat das große Ganze durchaus im Blick, wenn er unterstreicht: „Über die 90 Minuten gesehen geht der Sieg schon an Pivitsheide.“ Um sich sogleich ein potenzielles Hintertürchen offenzulassen: „Aber ein Remis wäre halt auch für uns drin gewesen“, da die Treffer eben extrem spät gefallen sind.

Einsatz, Eifer und Galligkeit als entscheidende Tugenden

Björn Soemers

SuS II-Leader Björn Soemers bilanziert gegenüber Lippe-Kick nach dem Spiel: „Für mich war es ein sehr schönes und spannendes Kreisliga B-Spiel, das wir verdient gewonnen haben.“ Besonders beeindruckt haben ihn einige demonstrierte Elemente im eigenen Spielvortrag: „Unser Einsatz, unser Eifer und unsere Galligkeit, das Spiel gewinnen zu wollen, haben bis in die letzten Sekunden gestimmt.“ Diese „positiven Eigenschaften“ sollen jetzt auch unbedingt mit in die folgenden Partien transportiert werden. Wie etwa am kommenden Sonntag, wenn es vor heimischer Kulisse gegen den Aufsteiger SV Eintracht Jerxen-Orbke II geht.

Fazit: Ein aufregendes Fußballspiel mit zwei späten Toren, die das Pendel für die Pivitker ausschlagen lassen. Beide Kontrahenten schenken sich nicht viel, sind leistungswillig, mannschaftlich homogen, leidenschaftlich und spielstark in ihrem Auftreten.

Tore:
0:1 Philipp Wiens (90. Min.)
0:2 Noah Schelenberg (90. + 2 Min.)