FC Türk Sport Bielefeld — TBV Lemgo

Spielbericht

Tor-Festival am Kupferhammer

(ab). Neun Tore sehen die Fans am berühmt berüchtigten Kupferhammer im Bielefeld Nordwesten, beim 5:4 behält der TBV Lemgo knapp die Oberhand.

„Wir haben zwei komplett verschiedene Halbzeiten gespielt. In der ersten Halbzeit haben wir es Lemgo sehr leicht gemacht Tore zu schießen, lagen zur Halbzeit verdient zurück“, meint Türk Sport-Kicker Arif Kundag. Obwohl es auf dem Kupferhammer schwer ist, vernünftig Fußball zu spielen, zeigt der TBV Lemgo doch, dass es durchaus möglich ist. „Wir haben sehr souverän aufgespielt“, ist Ulas Tokdemir mit den erste 45 Minuten seiner Mannschaft zufrieden. Allerdings muss bereits früh im Spiel Fatih Öztürk wegen Problemen am Oberschenkel ausgewechselt werden, für ihn kommt Fabio Hildebrandt in die Partie. Und der Joker macht gleich auf sich aufmerksam, als er einen Ball, der auf den langen Pfosten kommt, zum 1:0 verwerten kann. Der TBV erhöht seine Spielanteile, der FC Türk Sport Bielefeld kommt mit dem druckvollen Spiel der Gäste nicht zurecht. Mit einem Doppelpack kann Ali Celik das Ergebnis auf 3:0 ausbauen. Das 3:0 gehört der Kategorie „Tor des Monats“ an, einen zu kurz geklärten Ball nimmt Celik aus halbrechter Position volley und zimmert die Kugel ins linke Toreck. Kurz vor der Halbzeit ist die TBV-Defensive aber einmal unaufmerksam, so kommen die Gastgeber zum Anschlusstreffer durch Attila Koz. „Unnötig“, wie Tokdemir meint.

Der Coach nimmt in der Halbzeit die ein oder andere Feinjustierung vor, das macht sich gleich bezahlt, denn Zalem Özmen kann kurz nach dem Seitenwechsel das 4:1 erzielen. Danach verflacht die Partie aber zusehends. „Die Qualität ist absolut abgefallen, beide Teams haben nichts vernünftiges mehr aus den Platz gebracht“, meint der TBV-Coach, wobei seine Truppe besonders die zahlreichen Konter-Situationen „wahnsinnig schlecht ausspielt und gar nicht zum Abschluss kommt.“ So bleibt der FC Türk Sport Bielefeld, trotz des klaren Rückstands im Spiel. „In der zweiten Halbzeit hat unsere Mannschaft Charakter gezeigt und mit Herz gekämpft“, berichtet Arif Kundag mit Stolz. Einen langen Ball in den Strafraum unterschätzt TBV-Keeper Yannic Schönhagen. Sein Versuch, rechtzeitig zurück ins Tor zu kommen, scheitert. Tanju Dalgic muss nach Querpass nur noch den Fuß hinhalten. „Dann wird es so ein typisches Spiel, wo Türk Sport Sachen gelingen, die vorher unmöglich waren“, muss Tokdemir die Gegentreffer Nummer drei und vier mit ansehen.

Durch zwei „fragwürdige Abseitspositionen, bei denen der Schiedsrichter, der sonst aber eine riesen Partie gemacht hat, nicht ganz auf der Höhe war“, können die Gastgeber zum Ausgleich nutzen. Okan Hastürk und erneut Dalgic sorgen für ganz viel Jubel auf dem Kupferhammer. Aber die Fans verstummen schnell, denn „was dann kam, war nicht mehr clever von uns. Wir verlieren in der Vorwärtsbewegung den Ball unnötig, weil wir uns mit dem Punkt nicht zufriedengeben und kassieren quasi mit dem Schlusspfiff das 4:5. Saliou Abou (Bild rechts) wird zum Matchwinner für den TBV Lemgo. Eine Flanke von Hildebrandt nimmt der Togolesen an, tanzt den Keeper aus und schiebt zum Siegtreffer ein. „Aufgrund des Verhaltens in der zweiten Halbzeit und der abfallenden Qualität kann man als Trainer auch mit dem Sieg und den fünf Auswärtstreffern nicht zufrieden sein“, meint Tokdemir nach der Partie. „Es ist leider nicht der Fußball gewesen, den wir in den letzten Wochen gespielt haben und das darf sich auch nicht wiederholen. Das einzig Positive sind die drei Punkte.“

Fazit: Der Sieg ist zwar verdient, der TBV Lemgo bringt sich in der zweiten Halbzeit aber beinah selbst um den verdienten Lohn. Nach dem 4:1 ist es ein schwaches Spiel und Türk Sport Bielefeld kommt stark zurück, aber Abou rettet den Sieg.

Tore:

0:1 Fabio Hildebrandt

0:2 Ali Celik

0:3 Ali Celik

1:3 Atiila Koz

1:4 Zalem Özmen

2:4 Tanju Dalgic

3:4 Okan Hastürk

4:4 Tanju Dalgic

4:5 Saliou Abou