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RSV Hörste dreht emotionale Partie

Spielbericht

(hk). Dieses Derby besitzt alle Zutaten, um attraktiv zu sein. Der seit einigen Wochen sieglose FSV Pivitsheide führt nach 45 Minuten völlig verdientermaßen mit 2:0, um nach dem Schlusspfiff mit leeren Händen dazustehen. Die Gäste aus Hörste demonstrieren nämlich eine blitzsaubere Comeback-Qualität und gewinnen letztlich mit 3:2. FSV-Coach Ercan Kaymaz ärgert sich: „Die Enttäuschung ist groß.“ Geffers zählt noch weitere Elemente auf, die den Blutdruck gefährlich nach oben treiben: „Ein strittiger Elfmeter, Platzverweis, Spiel gedreht und Rudelbildung nach Abpfiff.“

 

Von Henning Klefisch

 

 

Björn Wirtz

Die Pivitsheider erwischen einen grandiosen Start in diese Partie. Bereits nach 180 Sekunden vollendet Timo Landwehr einen perfekt vorgetragenen Konter zur zeitigen 1:0-Führung. Davon lassen sich die Gäste indessen keineswegs einschüchtern, fahren ihrerseits so einige gefährliche Angriffszüge. Bis zur 30. Minute haben sie durch Sascha Zunke und Erol Wallies etwa zwei aussichtsreiche Möglichkeiten, um zu egalisieren. „Doch dann riss der Faden bei uns und FSV hatte zwei, drei Top-Chancen, das Ergebnis hochzuschrauben“, beobachtet Geffers. Sein Torwart Björn Wirtz hält aber jeweils grandios. In der Schlussphase vom ersten Abschnitt verursacht David Reger im Aufbauspiel einen kapitalen Lapsus. Steven Petrov bedankt sich und verdoppelt die Führung für die Schwarz-Gelben. „Wir müssen zur Halbzeitpause mit 4:0 führen“, ärgert sich Kaymaz über den Umstand, dass es „nur“ mit 2:0 in die Kabine geht.

 

„Elfmeter war sicher strittig“

 

 

Luca Hissenkämper

In der Halbzeitpause mutiert Geffers zum Föhn Ferguson. Sehr gut wahrnehmbar ist seine Pausenpredigt. Diese erzielt zeitig Wirkung, denn vor allem die Körpersprache ist spürbar verbessert. Zehn Minuten nach dem Wiederanpfiff verhängt der Referee Clifton Hunt einen Elfmeter für die Gäste. Geffers schildert die Szenerie wie folgt: „Sascha Zunke wird im Strafraum angespielt, stellt geschickt seinen Körper rein und wird zu Fall gebracht. Ob es ein Elfer war, kann ich nicht beurteilen, aber es war, wie gesagt, sicher strittig.“ Weil obendrein der vermeintliche Foulspieler Landwehr bereits den gelben Karton kassiert hat, bekommt er nach dieser Aktion die Ampelkarte. Den folgenden Elfmeter versenkt Luca Hissenkämper kalt wie eine Hundeschnauze.

 

Kapitän besorgt den Dreier für sein Team

 

 

Sascha Zunke

Nach diesem so eminent wichtigen Anschlusstor erhöhen die Hörster die Schlagzahl, pressen früher und intensiver. Konsequenz dieser engagierten Spielweise ist der berechtigte Ausgleichstreffer in der 63. Spielminute. Reger macht seinen Fauxpas wieder gut, spielt einen akkuraten Ball auf Sascha Zunke, der gegen die Laufrichtung von FSV-Fänger Hugo Witt zum 2:2-Ausgleichstor einköpft. Eine Viertelstunde vor dem Schlusspfiff wird der Spielführer Dennis Gerstenberg Guerreiro der Endkonsument von einem wunderbaren Spielzug. Am langen Pfosten steht er gänzlich frei und schiebt die Kugel per Flachschuss in die lange Ecke. Wenige Augenblicke vor dem Schlusspfiff verpassen die Pivitsheider die grandiose Ausgleichschance, da der aussichtsreiche Konter schlecht zu Ende gespielt wird. Auf der Gegenseite scheitert Zunke am vierten RSV-Treffer nach einem Pfostenknaller in der 93. Spielminute.

 

„Ein Elfmeter, der keiner war“

 

Ercan Kaymaz

„Den Gegner hätten wir ohne Wenn und Aber besiegt, aber den Schiedsrichter nicht“, schimpft Kaymaz. Er präzisiert seine Aussage: „Was er in der zweiten Halbzeit gegen uns gepfiffen hat, ist schon hart.“ Nämlich? „Ein Elfmeter, der keiner war. Dann gibt er meinem Spieler noch Gelb-Rot. Mit zehn Mann ist es noch schwieriger.“ Wohl wahr. Was ihn überaus beeindruckt: „Wir haben trotzdem noch mithalten können.“ Logisch, dass er sich im Klaren ist, seine Jungs „hätten die Punkte ganz gut gebrauchen können, in einer Partie, die man sich ganz gut anschauen konnte.“

 

„Zufrieden mit Ergebnis und Auftreten in der zweiten Halbzeit“

 

Thorsten Geffers

Thorsten Geffers bilanziert abschließend im Lippe-Kick-Gespräch: „Natürlich bin ich am Ende mit dem Ergebnis zufrieden und mit dem Auftreten in der zweiten Halbzeit. Ich muss aber auch ehrlich sein, dass es FSV in der ersten Hälfte verpasst hat, für eine Vorentscheidung zu sorgen.“ Was ihn wirklich ärgert: „Unschön und vor allem völlig unnötig war dann nach Spielschluss eine Rudelbildung zwischen Spielern und Zuschauern beider Lager. Aber es konnte dann schnell deeskaliert werden. Denn vorher waren es absolut faire 90 Minuten.“ Dies sollte auch positiv hervorgehoben werden.

 

Fazit: Für die Zuschauer ist es eine Wohltat, sich diese Partie anzuschauen. Im ersten Abschnitt zeigen die Kaymaz-Kicker ein wahrlich starkes Spiel, gehen auch mit einer verdienten Pausenführung in die Kabine. In den zweiten 45 Minuten drehen die Hörster mächtig auf, entscheiden diese spektakuläre Partie letztlich für sich.

 

 

Tore:
1:0 Timo Landwehr (3. Min.)
2:0 Steven Petrov (43. Min.)
2:1 Luca Hissenkämper (per Elfmeter; 55. Min.)
2:2 Sascha Zunke (63. Min.)
2:3 Dennis Gerstenberg (77. Min.)

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
11. September 2022 90' Kreisliga A Detmold 2022/23 5

Spielort

Sportplatz Pivitsheide
97, Oerlinghauser Straße, Pivitsheide V.L., Detmold, Kreis Lippe, Regierungsbezirk Detmold, Nordrhein-Westfalen, 32758, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
FSV Pivitsheide202Loss
RSV Hörste033Win

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