Verrückte Aufholjagd rettet den Punkt

Spielbericht

(ms). Während FSV Pivitsheide durch das Unentschieden am vergangenen Spieltag einen kleinen Schritt nach vorn machen kann, reist der Gegner RSV Hörste mit zwei Niederlagen in Folge im Gepäck an. Die einen wollen, die anderen müssen in diesem Match siegen, um nach vorn blicken zu können. Dieses Derby ist ein völlig verrücktes.

IHR SEID AUF DER SUCHE NACH EINEM  NEUEN JOB? DANN MELDET EUCH GERNE HIER!

Von Michael Schaper

Drei Punkte und drei Plätze in der Tabelle liegen die Kontrahenten auseinander. Dieser Fakt zeigt, heute stehen sich Mannschaften auf Augenhöhe gegenüber, und es wird eine spannende Begegnung. Beide Teams sind motiviert und verspüren den deutlichen Drang, das Ding für sich zu entscheiden.

Kevin Leps

Diesen Drang bekommen die Hausherren dann auch direkt zu spüren. Nur durch einen Zupfer am Trikot des Gegners, kann man diesen nach drei Minuten vom Tor fernhalten, was allerdings zu einem frühen Elfmeter für die Gäste führt, welchen Kevin Leps sicher zur 1:0-Führung einnetzen kann. FSV Pivitsheide versucht alles, um den frühen Rückstand auszugleichen, aber der RSV steht gut und lässt nichts Zwingendes zu. Bis zur 18. Minute.

Mesut Tahsin Demir

Es scheppert fast, als dem Keeper Yannick Schapeler der Ball aus den Händen rutscht und gegen den Pfosten kullert. Glück gehabt, das hätte schnell der Ausgleich sein können. Immer wieder versucht es Pivitsheide mit langen Bällen, welche der RSV aber abfangen kann. Der Gast ist aber nicht nur zum Abfangen hier, sondern, um selbst zu agieren. Also legt man einen Zahn zu. In der 27. Minute ist es Mesut Tahsin Demir, der mit seinem starken linken Fuß den Vorsprung für seine Mannschaft auf 2:0 erhöhen kann.

Luca Hissenkämper

Der Junge ist heute richtig spielfreudig, was er auch kurz darauf erneut unter Beweis stellt. In der 35. Spielminute ist er abermals am Ball, legt quer auf Luca Hissenkämper, und plötzlich steht es 3:0 für die Männer aus dem Waldstadion. Kurz vor Ende der ersten Halbzeit liegt sogar das 4:0 in der Luft, kann aber vom überragenden Keeper der Hausherren, Hugo Witt, grandios vereitelt werden. Es bleibt also beim 3:0-Halbzeitstand, welcher die Gäste schon von drei Punkten träumen lässt.

PRO AUFTRAG BEI DOGAN KFZ-SACHVERSTÄNDIGER EIN LIPPE-KICK-JAHRESABO BEKOMMEN! JUST DO IT!  MELDET EUCH DAZU BEI LIPPE-KICK!

Die Umkehrung

Marc Wiemann

Mit einem 0:3–Rückstand betritt FSV Pivitsheide erneut die Wettkampfstätte, und jeder Anwesende merkt, da hat sich in der Pause was getan. Auf einmal funktioniert alles und die Hausherren übernehmen nun das Ruder. Pivitsheide steht sicher im Aufbau und der Rasensport-Verein hat große Mühe, sich dem Sturm entgegenzustellen. Immer wieder stürmt Pivitsheide und dem RSV bleibt nur das Verteidigen. In der 53. Minute dann ein Riesenschock für die Gäste. Marc Wiemann knickt ohne Fremdeinwirkung mit einem lauten Knall um, und muss verletzt ausgewechselt werden.

Timo Voth

Das Team Lippe-Kick wünscht ihm an dieser Stelle gute Besserung. Inzwischen scheint gar nichts mehr zu gehen bei den Gästen. Irgendwie ist die Mannschaft aus dem Tritt und nicht mehr ganz so konzentriert bei der Sache. Zudem wird Pivitsheide immer stärker und erhöht den Druck auf Hörste. In der 62. Spielminute ist der Druck dann zu hoch und Timo Voth kann endlich, nach massivem Druck, auf 1:3 verkürzen.

Jan Kemmler

Die Mannschaft leckt Blut und erhöht weiter das Pressing auf den RSV Hörste, der zwar auch noch hier und da zu einer Chance kommt, aber diese verpasst, einen weiteren Treffer zu erzielen. Bekanntlich wird derjenige, der vorne die Dinger nicht macht, hinten bestraft. So auch in der 70. Minute. Jan Kemmler bringt seine Mannschaft mit seinem 2:3–Anschlusstreffer wieder auf die Erfolgsspur und lässt jetzt alle hoffen, das Dingen noch zu retten.

FÜR LIPPE-KICK-ABONNENTEN! GÖNNZEIT IST ANGESAGT! 

„Unglaubliche Mentalität!“

Eine Hiobsbotschaft ereilt die Hausherren nach 72 Minuten.

E. Bokel

Nach einem Zusammenprall hat sich Eric Bokel gleich drei Rippen gebrochen, wird in diesem Jahr kein Spiel mehr bestreiten. Vom Charakter seines Schützlings zeigt sich Schmiech regelrecht begeistert, als er Lippe-Kick dazu in den Notizblock diktiert: „Meinen höchsten Respekt, dass er trotzdem noch knapp dreißig Minuten weitergespielt hat, weil wir schon fünfmal gewechselt hatten und unbedingt mithelfen wollte, noch den Ausgleich zu erzielen! Unglaubliche Mentalität! Wir alle im Team wünschen ihm eine schnelle Genesung.“ Diesen Worten schließt sich Lippe-Kick an.

Beim Vertrags-Abschluss im City-Gym gibt es gratis ein Lippe-Kick-Jahres-Abo dazu. Nennt den Code CG2023! Gönnt euch!

Der mühevolle Lohn

Immer wieder kommt es zu gefährlichen Situationen und es ist eigentlich nur noch eine Frage der Zeit, wann der Ausgleich fällt.

Yannick Schapeler

Pivitsheide schmeißt alles rein, und spürt, dass da noch etwas geht. In der 86. Minute geschieht dann das, was niemand zur Halbzeit erwartet hat. Timo Voth trifft erneut, und kann zum 3:3 ausgleichen. Jetzt steht hier alles Kopf. Es knistert in der Luft vor Anspannung, denn nun wollen plötzlich beide Teams doch noch das Spiel für sich entscheiden, und fast gelingt es auch, wäre da nicht erneut der Teufelskerl Schapeler mit einer glänzenden Reaktion, der den Gästen zumindest den einen Punkt noch sichern kann. Die Begegnung endet mit einem gerechten 3:3–Unentschieden und hat nicht nur den Zuschauern einiges an gefühlsmäßigen Achterbahnfahrten eingebracht.

FSV-Coach etwas kritisch, aber auch glücklich

„Wir müssen heute in ein Unentschieden einwilligen, nach einem sehr merkwürdigen Spiel, und einer erneut sehr starken mentalen Leistung“.

Thorsten Schmiech

Der Druck der Gäste hat den FSV oft zu Fehlern verleitet, was dem Coach gar nicht geschmeckt hat: „Hörste war extrem effektiv und konnte die teilweise katastrophalen und individuellen Fehler von uns konsequent nutzen, während wir im letzten Drittel noch sehr fahrlässig waren. In der zweiten Halbzeit konnten wir den Druck nochmal etwas erhöhen, und waren defensiv deutlich stabiler und weniger fehleranfällig, sodass Hörste selten Entlastung herstellen konnte“. Im Endeffekt ein gerechtes Unentschieden: „Ich glaube zwar, dass wir über 90 Minuten betrachtet die bessere Mannschaft waren und auch mehr in das Spiel investiert haben, aber hinten raus auch etwas glücklich den Punkt noch eingefahren haben. Wir müssen zum einen die positiven Dinge mitnehmen, aber unbedingt daran arbeiten, es dem Gegner nicht so einfach zu machen, Tore gegen uns zu erzielen.“

Auch RSV-Coach Thorsten Geffers nicht unzufrieden

Der Ärger beim RSV Hörste-Trainer ist nicht gerade von geringer Natur.

Thorsten Geffers

„Aufgrund der ersten Halbzeit und einer 3:0-Führung, dürfen wir das Spiel nicht mehr aus der Hand geben. Doch man hat uns die fehlende Matchpraxis nach vier Wochen Pause immer wieder angemerkt, und wir hatten auch zu viele schwächere Phasen im Spiel“. Geffers berichtet gegenüber Lippe-Kick zur Ernüchterung in den zweiten 45 Minuten: „In der zweiten Halbzeit war FSV schon überlegen, dennoch hatten wir zwei bis drei hundertprozentige Chancen, um den Deckel draufzumachen. Am Ende muss man dann auch sagen, dass wir die Druckphase der Gastgeber überstanden haben, um den einen Punkt dann mitzunehmen“.
Insgesamt gesehen ein gerechtes Remis, findet auch der Gäste-Coach: „Die Gastgeber hatten mehr Spielanteile, wir dagegen mehr und bessere Chancen. Daher geht das Unentschieden auch in Ordnung. Es war ein faires Derby und der Schiedsrichter hatte keinerlei Probleme“.

Fazit: Wer hätte das gedacht? Aus einer, auf das Ergebnis bezogen, schon fast verlorenen Partie, macht der FSV Pivitsheide fast noch einen Sieg. Genauso wenig hätte man erwartet, dass der RSV eine so stabile Führung in der zweiten Halbzeit komplett abgibt, und den Sieg noch versemmelt. So bleibt es nach dem Spiel, wie vor dem Spiel. Die Mannschaften liegen nach wie vor drei Punkte und drei Tabellenplätze auseinander.

Tore:
0:1 Kevin Leps (per Elfmeter; 2. Minute)
0:2 Mesut Tahsin Demir (25. Minute)
0:3 Luca Hissenkämper (34. Minute)
1:3 Timo Voth (62. Minute)
2:3 Jan Kemmler (70. Minute)
3:3 Timo Voth (86. Minute)