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FSV mit drittem 4:3-Sieg in Serie

Spielbericht

(hk). Erst die SG Brakelsiek/Wöbbel, dann der RSV Hörste, jetzt der Türkische SV Horn. FSV Pivitsheide schafft etwas Historisches, holt sich den dritten 4:3-Sieg nacheinander. Damit verschaffen sich die Brokmänner weiterhin deutlich mehr Luft im Abstiegskampf, können somit den Abstand auf den ersten Abstiegsrang vergrößern.

 

Von Henning Klefisch

 

 

Fabian Meier

Die Hausherren erwischen den Traumstart, gehen in der neunten Minute durch Fabian Meier mit 1:0 in Führung. In der Mittelfeldzone stibitzen sie sich das Spielgerät, bedienen per Steckpass Meier, der im direkten Duell mit dem TSV-Torwart Faruk Ünal ziemlich cool bleibt, zum Führungstor erfolgreich ist. In der Folgezeit ist deutlich mehr Ausgeglichenheit Trumpf. Die Hausherren wirken etwas weniger kontrolliert, während die Horner vor allem weite Bälle schlagen, damit einige gegnerische Schwachstellen offenlegen. In der Schlussphase vom ersten Spielabschnitt initiieren die Pivitsheider einen schönen Spielzug über die rechte Außenbahn. Timo Landwehr tankt sich entschlossen durch, passt in die Zentrale zu Michael Ring, der zielstrebig zum 2:0-Halbzeitstand vollendet. FSV Co-Trainer Robin Haustein moniert allerdings gegenüber Lippe-Kick: „Trotz 2:0-Führung ist es spielerisch nicht unsere beste Halbzeit und auch gegen den Ball sind wir nicht aufmerksam.“

 

Ünal-Unverständnis über Platzverweis

Einen zunächst sprachlosen Ender Ünal zu erleben, das kommt auch äußerst selten vor. „Mir fehlen die Worte. Ich bin seit 25 Jahren im Geschäft. Wir spielen mit einer Mannschaft, in der fünf bis sieben Stammspieler fehlen.“ Dabei haben sie nach einer Viertelstunde sogar die formidable Möglichkeit, mit 2:0 in Führung zu gehen, doch selbst beste Chancen landen nicht im gegnerischen Netz. Die Vermutung vom TSV Horn-Obmann lautet: „Unvermögen oder keine Kraft.“ Fußballerisch ist es gut, was er von seinem Team beobachtet: „Wir spielen aus einem Guss.“ Die FSV-Jungs nutzen ihre erste Möglichkeit. „Dennoch spielen wir nur in eine Richtung.“ Grundsätzlich möchte Ender Ünal nicht zu sehr den Schiedsrichter ins Kreuzfeuer der Kritik nehmen, doch der Platzverweis gegen seinen Akteur ist für ihn nicht rechtens. So ist der Referee mit dem TSV Horn-Spieler Enes Ulun in einer Laufbewegung zusammengestoßen. Schiedsrichter Jörg Kiermeier hat dies als Absicht gewertet. „Dabei stand der Spieler rückwärts zum Schiedsrichter und hat hinten keine Augen“, versteht Ünal in dieser Szene die Fußball-Welt nicht mehr.

 

Furiose Horner Aufholjagd

 

Aykut Firinci

In der zweiten Halbzeit lassen es die Schwarz-Gelben wieder viel zu sehr mit sich geschehen. Es treten dazu individuelle Aussetzer auf, weshalb sie in nur zehn Zeigerumdrehungen gleich dreimal den Ball aus dem eigenen Netz holen müssen. Bereits zwei Minuten nach dem Wiederanpfiff schlagen die Egge-Kicker zum ersten Mal zu. Nach einem schlechten Abschlag bekommt Milcan Colak das Spielgerät, bleibt im ersten Versuch hängen, doch den Abpraller versenkt er an FSV-Torwart Valentin Kühn vorbei ins Netz. Gerade einmal zwei weitere Minuten später stellt sich die Pivitsheider Defensive nach einem weiten Horner Zuspiel ungeschickt an. Bis in die Box rollt die Kugel, ehe Aykut Firinci zum 2:2 erfolgreich ist. Gerade einmal vier Minuten später haben die Horner die Partie vollends gedreht. Die Pivitsheider leisten sich einen lapidaren Fehlpass im Aufbauspiel. Colak bekommt die Kugel dadurch locker zugespielt, knallt aus rund 25 Metern-Torentfernung diese fulminant zum 3:2-Führungstor ins Netz. Dies geschieht, obwohl der Gast seit der 33. Minute nach besagter roten Karte in Unterzahl agiert. „Das ist natürlich unfassbar unnötig von uns“, prangert Robin Haustein an. Sogar das wohl vorentscheidende vierte Tor liegt in der Luft, wird nach einer prächtigen Chance aber vergeben. Stattdessen kassiert der TSV Horn in der 89. Minute die zweite Rote Karte, die auf wenig Gegenliebe bei Ünal stößt. Dieses Mal ist Mehmet Colak der vermeintliche Übeltäter. „Für nichts, was keiner nachvollziehen kann.“ Auch deshalb verrät er bei Lippe-Kick: „Ich bin traurig.“ Um sich zugleich sehr kämpferisch zu geben: „Aber wir werden wiederkommen.“

 

Born to be wild

 

Konstantin Wieneke

Nach diesem Fauxpas sind es vor allem die Joker Steven Petrov und Felix Born, die für neuen Schwung sorgen. Born ist in der 64. Spielminute zum 3:3-Ausgleich erfolgreich. Ein geschicktes Zuspiel landet auf der rechten Außenbahn. Dort ist Born positioniert, der den Ball mit der Brust annimmt, dann per Volleyschuss unten links in die Ecke knallt. Nach dem Motto: Born to be wild. Haustein staunt nicht schlecht: „Ein super Tor von Felix, welcher auch defensiv stabilisiert.“ In der Folgezeit entwickelt sich eine intensive Partie, die auch von der knisternden Atmosphäre wie Hektik lebt, die von außen hineingetragen wird. In der Schlussminute fällt das 4:3-Siegtor für FSV Pivitsheide. Über die rechte Außenbahn spielen sich die Hausherren ausgezeichnet frei. Konstantin Wieneke schlägt die Kugel auf den zweiten Pfosten, wo Timo Landwehr exzellent einläuft, dann zum späten 4:3-Siegtor erfolgreich ist.

 

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„Das ist nicht FSV.“

 

Robin Haustein

Robin Haustein bilanziert: „Am Ende ist es ein glücklicher Sieg, den man sich mental zwar verdient , aber die spielerische Leistung nicht wirklich überzeugt.“ Einige Aspekte möchte er noch kurz thematisieren: „Zum Gegner möchte ich mich nach dem Spiel nicht äußern. Ich weiß, dass unsere Spieler und Verantwortlichen sich anständig und fair verhalten haben. Durch Fehlverhalten seitens Zuschauern und Leuten (Funktion kenne ich nicht von Horn) kommt es zu handgreiflichen Auseinandersetzungen nach Abpfiff auf dem Platz, die der Schiri genau wie das Spiel gut ordnet und richtig ahndet. Kompliment dafür.“ Er betont nachdrücklich: „Von so einem Verhalten distanzieren wir uns als FSV-Verantwortliche und Mannschaft klar und kritisieren dieses Verhalten scharf! So etwas wollen wir an unserem Platz nicht sehen. Das ist nicht FSV.“

 

Fazit: Diese Niederlage hätte aus TSV Horn-Sicht auf keinen Fall sein müssen. Hätten sie nach der fulminanten Aufholjagd auch das 4:2 erzielt, wäre die Partie wohl entschieden gewesen. So aber bekommt FSV Pivitsheide die berühmte zweite Luft.

 

Tore:
1:0 Fabian Meier (10. Min.)
2:0 Michael Ring (44. Min.)
2:1 Milcan Colak (47. Min.)
2:2 Aykut Firinci (49. Min.)
2:3 Milcan Colak (53. Min.)
3:3 Felix Born (64. Min.)
4:3 Timo Landwehr (88. Min.)

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
19. März 2023 90' Kreisliga A Detmold 2022/23 21

Spielort

Sportplatz Pivitsheide
97, Oerlinghauser Straße, Pivitsheide V.L., Detmold, Kreis Lippe, Regierungsbezirk Detmold, Nordrhein-Westfalen, 32758, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
FSV Pivitsheide224Win
Türkischer SV Horn033Loss

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