Heiden II muss sich mit Remis begnügen

Spielbericht

(ab). TuRa Heiden II kommt beim Türkischen SV Horn II nicht über ein 1:1 hinaus und muss damit die Tabellenführung erstmal abgeben. Ärger gibt es um einen Platzverweis für Heiden II. Laut Coach Alexander Grau ist Pascal Peuker zu Unrecht vom Platz gestellt worden.

Von André Bell

Erdinc Ünal

Doch zunächst einmal zum Spiel, wozu Grau allerdings nicht viel sagen möchte: „Zum einen, weil wir eher auf einer Kuhwiese gespielt haben und zum anderen, weil das Niveau sehr überschaubar war.“ Zudem hadert der Coach mit der schwachen Chancenverwertung seiner Mannschaft: „Leider haben wir es nicht geschafft, aus unseren 1000%igen Chancen Tore zu erzielen, um wir das Spiel frühzeitig für uns entscheiden. Dann kommt eins zum anderen und führt zum Remis.“ Daniel Sick bringt die Gäste erst in der 71. Minute in Führung, in der Nachspielzeit trifft Erdinc Ünal zum Ausgleich für den TSV Horn II, der bis dahin ein gutes Spiel gemacht hat, wie Burak Karaduman meint: „Wir waren trotz des dünnes Kaders sehr gut aufgestellt und haben ein sehr gutes Spiel gemacht. Leider haben wir wieder Chancen vergeben. Aber wir standen gut, haben gut umgeschaltet und als Team gut gespielt.“ Auch Alexander Grau meint, dass Horn „in dem Spiel mehr Einsatzwille hatte“ als seine Mannschaft.

Peuker sieht gelbrot, ohne gelb bekommen zu haben

Pascal Peuker

Der größte Aufreger des Spiels ereignet sich allerdings kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit. Es ist eine Situation, die Alexander Grau auch weit nach dem Spiel noch beschäftigt. Er macht seinem Ärger Luft und zeigt sich enttäuscht: „Eigentlich bin ich davon ausgegangen, dass gerade im Amateursport und in den unteren Ligen Fairplay großgeschrieben werden sollte. Jedoch bin ich am Sonntag eines Besseren belehrt worden.“ Pascal Peuker begeht in der 50. Minute sein erstes und einziges Foul, das laut Grau auch „ohne Frage gelbwürdig“ war, vom Schiedsrichter allerdings die gelbrote Karte gezeigt bekommt, „weil dieser eine gelbe Karte in der ersten Halbzeit bei Peuker aufgeschrieben hat, obwohl dieser in der Szene weit weg vom Geschehen war“, klärt Grau auf. Solche Fehler können durchaus in der Hektik mal passieren, was den Coach aber viel mehr stört ist etwas anders.

Grau kann Verhalten des Gegners nicht verstehen

Alexander Grau

„Als unser Kapitän und Pascal Peuker das beim Schiedsrichter klarstellen wollten, standen ca. acht gegnerische Spieler beim Schiedsrichter und behaupteten, dass es in der ersten Hälfte Peuker gewesen wäre, um diesen damit aus dem Spiel zu nehmen. Als unser Innenverteidiger, der eigentlich gelb gesehen hat, zu seinem Gegenspieler sagte, dass er es doch war, hatte dieser ihm zugestimmt, um dann zum Schiedsrichter zu gehen und zu behaupten, es wäre Peuker gewesen. Nachdem der Schiedsrichter die gelbrote Karte dann natürlich nicht mehr zurücknehmen konnte, gab es Gelächter beim Gegner.“ Für Alexander Grau ist es „absolut nicht nachvollziehbar, wieso so etwas sein muss. Aber man lernt auch aus sowas. Für uns heißt es nun Mund abputzen und auf Freitag konzentrieren.“

Karaduman: „Kann die Diskussionen nicht nachvollziehen“

Burak Karaduman

Angesprochen auf diese Szene gibt auch Burak Karaduman eine Erklärung ab. Er ist selbst mit der Leistung des Unparteiischen unzufrieden und hätte gegen Ende des Spiels gerne einen Elfmeter bekommen. Zudem beklagt er Abseitsentscheidungen auf Zuruf. Auf die Herausstellung von Peuker bezogen meint der TSV-Kicker: „Ich wurde gefoult, der Schiri hat die Karte verteilt. Und da ich über das Spiel hinaus nicht verfolge, wer gelbe Karten hat oder nicht, kann ich dazu nicht viel sagen. Klar ist, dass in der ersten Halbzeiten gelbe Karten gezogen worden sind, in der zweiten ebenso. Für das notieren ist der Schiedsrichter zuständig. Er hatte sich notiert, dass er schon eine gelbe Karte hatte. Wenn er dann die gelbrote Karte gibt, weil er sich das so notiert hat, braucht man da auch nicht zu diskutieren, weil man das nicht mehr zurückziehen kann. Deswegen konnten es viele nicht nachvollziehen, warum man da so heftig diskutiert hat.“ Als „unmenschlich“ bezeichnet Karaduman darüber hinaus „das Zeitspiel, das die Gäste da fabriziert haben“.

Fazit: Ein bitterer Nachmittag für TuRa Heiden II. Erst der „falsche“ Platzverweis für Peuker, dann das späte Gegentor und der damit verbundene Verlust der Tabellenführung. Und am Freitag steht das Spitzenspiel gegen Hiddesen/Heidenoldendorf III an.

Tore:

0:1 Daniel Sick (71. Min.)

1:1 Erdinc Ünal (90. Min.)