Heiden überflügelt Sportfreunde

Spielbericht

(ab). Mit der besten Saisonleistung fährt der TuRa Heiden einen verdienten 4:2-Sieg bei den SF Berlebeck-Heiligenkirchen ein, die besonders in der ersten Halbzeit nicht ins Spiel finden. Durch den Sieg zieht TuRa Heiden auch in der Tabelle an den SF BHK vorbei.

Von André Bell

Jan Niklas Grote

Nach einigen Minuten des Abtastens kommen die Gäste aus Heiden besser ins Spiel und können gleich die erste Torchance auch zum 1:0 nutzen. Jan Niklas Grote, der in der letzten Saison noch Kapitän der zweiten Mannschaft in der C-Liga gewesen ist, trifft nach acht Minuten zur Führung für die Gäste. „Das war der erste Angriff und der war dann gleich drin“, ärgert sich SF-Obmann Matthias Kuhlmann, vor allem, weil das Gegentor „deutlich mehr Wirkung gezeigt hat, als uns lieb war“. Denn in der Folge bestimmt TuRa Heiden das Spiel. „Nach den ersten fünf Minuten hatten wir Zugriff auf das Spiel und haben genau das umgesetzt, was wir vor dem Spiel besprochen haben“, lobt Coach Alexander Grau. TuRa Heiden dominiert die erste Halbzeit klar und „BHK konnte sogar noch froh sein, dass es nur 3:0 für uns stand“.

„Klasse erste Halbzeit“ von Heiden

Janik Markmann

Grote, der im Übrigen als Rechtsverteidiger auf dem Platz steht, seine Position aber sehr offensiv interpretiert, sorgt auch für das 2:0. Das 3:0 von Janik Markmann, der sich aufreibt, obwohl er angeschlagen ins Spiel geht, ist die Vorentscheidung bereits im ersten Durchgang. Matthias Kuhlmann ist nach den ersten 45 Minuten ziemlich bedient: „Ich habe eine Heidensche Mannschaft gesehen, die alle ihre Tugenden der vergangenen Jahre nochmal in die Waagschale geworfen hat. Die da wären Einstellung, Zweikampfverhalten, Kampfkraft, schnelles Konterspiel und Effizienz. Das habe ich vor allen Dingen in der ersten Halbzeit von Heiden gesehen. Wir haben leider viel zu pomadig gespielt und konnten die meisten Zweikämpfe nicht für uns entscheiden und haben Heiden zu viele Räume gewährt, was sich dann auch im Halbzeitstand widergespiegelt hat.“ Alexander Grau dagegen ist angetan: „Eine klasse erste Halbzeit meiner Mannschaft, die ein super Umschaltspiel hingelegt hat und den Ball super laufen lassen hat.“

Sinner und Oesterhaus sorgen für „spannende letzte Viertelstunde“

Johann Sinner

Klar war aber auch, dass die Sportfreunde „nach der Pause alles versuchen werden, um den Anschluss zu erzielen“. Die Anfangsviertelstunde übersteht TuRa Heiden jedoch unbeschadet und macht erneut durch Markmann das entscheidende 4:0. Zwar wurde es bei den SF BHK insgesamt „etwas besser“, so Kuhlmann, aber auch Heiden hat „alles in die Waagschale geworfen, was man von ihnen kennt. Das ist eine abgezockte Truppe, die genau weiß, wann man das Tempo aus dem Spiel rausnehmen oder wann man sich ein bisschen Zeit holen muss“. Als der „gut pfeifende Schiedsrichter in der 72. Minute einen unberechtigten Elfmeter gegen uns pfeift – der Stürmer läuft in unseren Verteidiger von hinten rein, selbst einige BHK-Spieler waren überrascht – droht das Spiel nochmal spannend zu werden“, erklärt Alexander Grau. Johann Sinner verwandelt sicher. Im Gegenzug verpasst Heiden das 5:1 und bekommt nach einer Standardsituation das 2:4 durch Nico Oesterhaus, „was für eine spannende letzte Viertelstunde sorgt“.

Kuhlmann: „Die Reaktion kam leider zu spät“

Aber auch die Schlussphase übersteht Heiden: „BHK versucht Druck zu machen, jedoch ohne spielerisch Akzente zu setzen. Es waren immer wieder gefährliche Standards, die wir gut verteidigt haben. Leider konnten wir unsere Konter nicht sauber zu Ende spielen, haben aber auch nichts mehr anbrennen lassen.“ So steht am Ende ein „verdienter Sieg“ für Heiden auf der Anzeigetafel. Und: „Es stellt sich heraus, dass der Kunstrasen für uns kein Nachteil ist. Daher auch keine Überraschung ob der Leistung meines Teams. Das war eine bockstarke Vorstellung.“ Matthias Kuhlmann nennt den Grund für die Niederlage: „Wir haben in der ersten Halbzeit überhaupt nicht in unser Spiel gefunden haben. Die Reaktion war da, das muss man den Jungs positiv anrechnen, aber sie kam leider zu spät.“ Auch, dass die Sportfreunde mehrere Verletzte haben, „kann nicht mit in die Wertung einfließen. Wir hätten es selbst in der Hand haben müssen und haben es nicht geschafft“.

Unterschiedliche Urteile über den Unparteiischen

Denn die SF Berlebeck-Heiligenkirchen sind in der Schlussphase „drauf und dran“, wie Matthias Kuhlmann beobachtet, scheitern aber „an der eigenen Abschlussschwäche und leider auch am Schiedsrichter“, so der Obmann. Denn im Gegensatz zu Alexander Grau ist Kuhlmann nicht einverstanden mit der Leistung des Unparteiischen: „Er war mit dem Spiel völlig überfordert, was eigentlich überhaupt nicht schwierig zu pfeifen gewesen wäre. Aber war halt auch nicht sein Tag, genauso wie bei uns, wobei man klipp und klar sagen muss, dass wir deswegen nicht verloren haben.“ Auch Alexander Grau hat noch „ein Wort zum Schiedsrichter. Meiner Meinung nach hat der Schiedsrichter gut gepfiffen. In einem sehr schnellen Spiel kommt es immer wieder zu Situationen, die man als Schiedsrichter allein nicht sehen kann. Uns hat er auch ein Tor aberkannt, obwohl es klar kein Abseits war. Jedoch ist das Verhalten gegenüber dem Schiedsrichter von manch einem Gegenüber deutlich drüber gewesen.“

Fazit: Der TuRa Heiden siegt nach einer starken Vorstellung in der ersten Halbzeit verdient bei den SF Berlebeck-Heiligenkirchen. Die Hausherren wachen zu spät auf und können das Spiel in der zweiten Halbzeit nicht mehr zu ihren Gunsten drehen.

Tore:

0:1 Jan Niklas Grote (8. Min.)

0:2 Jan Niklas Grote (24. Min.)

0:3 Janik Markmann (38. Min.)

0:4 Janik Markmann (66. Min.)

1:4 Johann Sinner (per Elfmeter; 72. Min.)

2:4 Nico Oesterhaus (76. Min.)