Kachtenhausen distanziert Verfolger

Spielbericht

(ab). Der TuS Kachtenhausen distanziert einen weiteren Verfolger und setzt sich klar mit 4:0 gegen die SG Sabbenhausen/Elbrinxen/Falkenhagen durch.

Von André Bell

Als die Kachtenhausen-Kicker zum Platz kommen, trauen sie ihren Augen nicht. „Der ganze Platz war weiß wegen dem Schnee“, so Jürgen Bolinger. Dennoch haben die Hausherren Bock auf das Spiel. „Mehr als Sabbenhausen“, so der Eindruck des Kachtenhausen-Kickers. Im ersten Durchgang passiert nicht viel. Die Teams müssen sich erst an den Untergrund gewöhnen und tasten sich gegenseitig ab. Die SG Sabbenhausen/Elbrinxen/Falkenhagen macht ihr Sache im ersten Durchgang sehr ordentlich, findet Kapitän Maurice Hasse: „In der ersten Halbzeit haben wir es supergut gemacht. Wir haben uns vorgenommen, ein bisschen tiefer zu stehen und auf Konter zu setzen.“ Und der Plan geht auf: „Wir gut in den Zweikämpfen und haben fast alles wegverteidigt.“ Bis auf zwei Chancen für Kachtenhausen, darunter ein Lattentreffer, lässt die SG nichts zu. Folgerichtig geht es mit einem 0:0 in die Kabine. „Wir haben ja auch nicht auf unser Trainingstor gespielt“, merkt Jürgen Bolinger an dieser Stelle an.

SG-Führung wird aberkannt

Julian Will

Aus Sicht der SG gibt es im ersten Durchgang aber eine ganz bittere Szene. So hat Julian Will laut Hasse in der zehnten Minute ein reguläres Tor erzielt: „In der zehnten Minute gehen wir 1:0 in Führung durch einen Kopfball von Julian Will. Eine Freistoßflanke aus dem Halbfeld köpft er aus 13 Metern per Bogenlampe rein.“ Doch der Schiedsrichter gibt den Treffer wegen einer angeblichen passiven Abseitsstellung von Jan-Luca Thiele nicht: „Das kann aber nicht sein. Er hat uns erklärt, dass Luca passiv im Abseits stand und aktiv wird und sich der Verteidiger deshalb auf ihn konzentrieren muss. Das stimmt aber überhaupt nicht“, wirft der Kapitän hier ein. So steht Thiele zwar im Abseits, aber „weit weg vom Spielgeschehen. Er steht neben dem Tor und keiner konzentriert sich auf ihn. Er geht nicht aktiv zum Ball und bleibt stehen. Leider eine falsche Regelauslegung“, bemerkt Maurice Hasse. „Wenn du da mit 1:0 in Führung gehst, dann setzt das nochmal ganz andere Kräfte frei.“

Hasse: „Das ist für mich keine B-Liga-Mannschaft“

Jan Filbert

Eine weitere bittere Szene ereignet sich gleich nach Wiederbeginn. Der TuS Kachtenhausen ist sofort hellwach und setzt Lucas Tiessen in Szene, der allein auf den Torwart zugeht und dann „wie bei FIFA einfach querlegt zu Jan Filbert, der super mitgelaufen ist und nur noch seinen Fuß hinhalten muss“. Das Problem an der Sache: Tiessen steht wohl einige Meter im Abseits, so Hasse: „Der Spieler ist zwei, drei Meter im Abseits beim Steckpass. Er startet viel zu früh und ist deshalb durch.“ Als Schiedsrichterkritik will der Kapitän das aber nicht verstanden wissen und an diesen beiden Szenen hat es auch „nicht gelegen, so ehrlich müssen wir sein“. Und mit dem 0:1 bricht die SG ein. Kachtenhausen spielt danach auf einem anderen Level, urteilt Hasse: „Was Kachtenhausen an Spielwitz und vor allem an Tempo auf den Platz bringt, ist unfassbar. Das ist für mich keine Kreisliga B-Mannschaft und auch keine Kreisliga A-Mannschaft in der Form. Das ist einfach Wahnsinn, was die an Tempo und Körperlichkeit haben.“

Awsse hämmert Freistoß ins Tor

Ein Freistoßtor von Kamal Awsse bedeutet das 2:0 für Kachtenhausen. Aus 20 Metern schießt Awsse einen Freistoß durch die Mauer ins Tor. „Der Ball kommt so flach und wuchtig, dass der Torwart keine Chance hat“, so Jürgen Bolinger. Der TuS Kachtenhausen hat „endlich angefangen, sehr schön zu kombinieren“ und ist zu „einigen Torchancen mehr gekommen als in Halbzeit eins. Wir wurden so viel gefährlicher“. Die beste Chance für die SG ist ein Freistoß, den Kachtenhausen-Keeper Stephan Lehne mit einer sehenswerten Parade abwehrt. „Einfach wie ne Katze der Typ. Das ganze Spiel friert er sich fast den Arsch ab, aber wenn er benötigt wird, ist er immer da. Die hohe Tordifferenz haben wir auch ihm zu verdanken“, lobt der Kachtenhausen-Kicker. Auch am 3:0 ist Kamal Awsse beteiligt. Er setzt sich gleich gegen vier Gegenspieler durch, legt quer, so dass Kevin Schneider nur noch den Fuß reinhalten muss. Das 4:0 bereitet Schneider dann vor, er legt für Jürgen Rau auf, der den Endstand markiert.

Bolingers Dank an die Zuschauer

Jürgen Bolinger

„Das war wirklich schön anzusehen“, hat auch Jürgen Bolinger seinen Spaß an der Partie. Im Anschluss wird noch „der Grill angeschmissen und das ein oder andere Bier genossen. Schmeckt halt doppelt so gut nach einem Topspiel“. Schön findet er auch, dass trotz des Wetters und des kalten Windes einige Zuschauer den Weg zum Sportplatz gefunden und die Mannschaft unterstützt haben. „Ein Dankeschön vom Team dafür.“ Für die SG Sabbenhausen/Elbrinxen/Falkenhagen ist es ein bitterer Abend. Die Gäste sind um die Erkenntnis reicher, dass der TuS Kachtenhausen aktuell in einer anderen Liga spielt. „Wir haben eingesehen, dass Kachtenhausen in der Form im Moment nicht unsere Kragenweite ist, das ist einfach so. Die haben das Ding völlig verdient gewonnen und ich wünsche ihnen noch viel Glück für die weitere Saison“, so Maurice Hasse, der sich sicher ist, dass Kachtenhausen „der Aufstieg nicht mehr zu nehmen ist. Die gehen auf jeden Fall hoch und ich kann mir auch gut vorstellen, dass sie dann durch die A-Liga marschieren.“

Fazit: Eine Halbzeit lang passiert nicht viel, doch dann dreht der TuS Kachtenhausen auf und fährt einen hochverdienten Sieg ein. Der TuS demonstriert wieder einmal seine Stärke. Der Vorsprung auf Rang zwei beträgt weiterhin sieben Punkte, für die SG ist der Zug bei schon zwölf Punkten Rückstand allerdings bereits abgefahren.

Tore:

1:0 Jan Filbert (47. Min.)

2:0 Kamal Awsse (70. Min.)

3:0 Kevin Schneider (82. Min.)

4:0 Jürgen Rau (88. Min.)