Lohe vermiest Oerlinghausen die Landesliga-Rückkehr

Spielbericht

(ab). 47 Jahre hatte man in Oerlinghausen auf diesen Tag gewartet. Endlich wieder ein Landesliga-Spiel. Doch den Auftakt in die Saison hatte man sich beim TSV anders vorgestellt. Gegen einen sehr abgezockten TuS Lohe war für den Aufsteiger beim 1:5 nichts zu holen.

Von André Bell

Aleksander Knezevic

Dabei kommen die Gäste zunächst gut ins Spiel, während Lohe „die ersten zehn Minuten gebraucht hat, um reinzukommen“, so Coach Aleksander Knezevic. In dieser Phase des Spiels hätte der TSV Oerlinghausen „auch in Führung gehen können“, meint Miron Tadic. Sein Gegenüber gibt zu, dass „wir in zwei Situationen ein bisschen Dusel gehabt haben“. Doch statt in Führung zu gehen, liegen die Bergstädter plötzlich hinten. Eine Ecke von Lohe kann der TSV erst noch klären. Auch der zweite Versuch, ein Schuss von knapp hinter der Strafraumkante, wird abgeblockt. Doch der Ball fällt Jan Eckert genau vor die Füße, so dass der nur noch locker einschieben muss. „Danach kriegen wir so einen leichten Knick ins Spiel“, beobachtet Tadic nach dem Rückstand. „Vielleicht war auch so ein bisschen das Selbstbewusstsein weg. Und wie das dann im Fußball ist, spielst du vielleicht nicht mehr mit der letzten Konsequenz, kommst nicht mehr die Zweikämpfe, weil der Glaube vielleicht auch ein bisschen gefehlt hat.“

TSV sieht bei Gegentreffer „sehr schlecht aus“

Denn mit dem 1:0 übernimmt der TuS Lohe auch die Spielkontrolle und spielt seinen Stiefel sehr abgezockt und clever runter. Zudem sieht der TSV Oerlinghausen beim zweiten und dritten Gegentreffer „sehr schlecht aus“, so Tadic. „Das darf einfach nicht passieren.“ Nach einer Ballstafette kommt Dominik Flaake rechts an den Ball, zieht nach innen und schlenzt die Kugel ins Tor. Vor allem das 3:0 und später auch das 4:0 für Lohe regen den TSV-Coach auf: „Wir kriegen zwei Tore nach Einwürfen. Da müssen wir dran arbeiten, das müssen wir besser machen.“ Aleksander Knezevic schildert die Entstehung des 3:0: „Einwurf von Oerlinghausen auf deren linker Abwehrseite Höhe 16er, wir stellen zu, pressen relativ hoch und früh, kommen an den Ball, stecken den durch, sodass wir uns bis zur Grundlinie durchtanken können, nehmen den Kopf hoch und spielen den Ball zurück.“ Und dort steht dann Stefan Langemann, der locker zum 3:0 einschiebt, was dann auch der Pausenstand ist.

Lohe lässt Ball und Gegner laufen

Stefan Langemann

Kurz nach Wiederbeginn kann es dann auch schon 4:0 stehen, wenn die Gastgeber nicht den Pfosten getroffen hätten. Lange lässt der vierte Treffer aber nicht auf sich warten, zumal Lohe alles im Griff hat. Knezevic ist begeistert: „Wir haben das sehr abgeklärt runtergespielt, viele Ballbesitzphasen gehabt, wo wir den Gegner und Ball super laufen lassen, verschiedene Tempowechsel, mal mit Angriffsfußball, dann wieder ein bisschen verwalten, verschieben, Ballkontrolle und viel Ballbesitz.“ Nach rund einer Stunde steht Langemann da, wo ein erfahrener Stürmer steht. Über rechts läuft der Angriff, die Flanke kommt an den kurzen Pfosten, wo der 33-jährige Neuzugang nur noch den Fuß hinhalten muss. Vor dem 5:0 lassen die Hausherren den Ball von hinten nach vorne durch die eigenen Reihen laufen. Ein Doppelpass hebelt die TSV-Defensive aus, Marlon Haeder ist durch und erzielt das 5:0. Jan-Justin Johannhörster kann mit einem gut getretenen Freistoß nur noch für Ergebniskosmetik sorgen.

Tadic: „Auf dem Niveau kann es passieren, dass du unter die Räder kommst“

Miron Tadic

Miron Tadic ist dennoch „mit der Leistung der Jungs zufrieden, weil wir alles gegeben haben. Alles, was läuferisch und kämpferisch ist, war gut. Wir müssen nur noch sauberer spielen und viel mutiger werden. Auf dem Niveau kann es eben passieren, dass du dann unter die Räder kommst.“ Zudem ist ein Spieler wie Stefan Langemann auch Gold wert, findet der Coach: „Wir haben eben keinen Stefan Langemann, der in den entscheidenden Phasen das Spiel ruhig macht, den Ball sauber ablegt oder die Mitspieler so in Szene setzt, dass es sehr einfach wird.“ Jetzt heißt es „Mund abwischen und am Donnerstag geht es im Westfalenpokal gegen Detmold“.

Knezevic will Wiedergutmachung gegen Detmold

Aleksander Knezevic findet den Sieg seiner Mannschaft verdient: „Wir waren sehr abgezockt, clever und immer brandgefährlich. Da hat schon einiges gepasst. Wir sind erstmal happy, dass wir gut reingekommen sind.“ Am kommenden Wochenende geht es für den TuS Lohe dann zum Post TSV Detmold: „Wir haben letztes Jahr zweimal mit dem Schlusspfiff verloren und sind auf Wiedergutmachung aus. Und darauf bereiten wir uns jetzt gut vor.“

Fazit: Der TuS Lohe kommt nach anfänglichen Schwierigkeiten schnell in die Partie und kontrolliert das Geschehen. Der TSV Oerlinghausen zahlt Lehrgeld und geht am Ende deutlich als Verlierer vom Platz.

Tore:

1:0 Jan Eckert (8. Min.)

2:0 Dominik Flaake (18. Min.)

3:0 Stefan Langemann (37. Min.)

4:0 Stefan Langemann (52. Min.)

5:0 Marlon Haeder (87. Min.)

5:1 Jan-Justin Johannhörster (90. + 3. Min.)