Müssen II lässt Punkte liegen

Spielbericht

(ab). War das die Vorentscheidung im Aufstiegsrennen? Der BSV Müssen II verspielt beim TuS Kachtenhausen II eine 2:0-Führung und kommt über ein 2:2 nicht hinaus. Damit hat der BSV Müssen II den Aufstieg nicht mehr in der eigenen Hand.

Von André Bell

Marcel Kurz

TuS-Coach Marvin Kreye, der seinen Rücktritt zum Saisonende angekündigt hat, muss gleich zu Beginn seine Mannschaft loben: „Wir haben einen Matchplan gehabt und die Jungs haben den zu 100 Prozent mit extremer Disziplin umgesetzt.“ Dabei hat der TuS Kachtenhausen II bewusst tief verteidigt, um die gefährlichen langen Bälle vom BSV Müssen II zu vermeiden und die Gäste so zum Spielen zu zwingen und im Mittelfeld in die Zweikämpfe zu kommen. Die Hausherren halten die Räume sehr eng, der BSV ist bemüht, kommt aber nicht durch. Mit gezielten Kontern und Angriffen kann der TuS zudem selbst für Gefahr sorgen. „Normalerweise müssen wir mit 1:0 in Führung gehen, wenn wir in den Situationen abgezockter wären“, so Kreye. Und so kommt, was kommen muss. Der BSV geht in Führung, das aber nicht nach einem schön vorgetragenen Angriff.  Eine verunglückte Flanke von Marcel Kurz schlägt zum 1:0 im langen Eck ein.

TuS bleibt ruhig, trotz 0:2

Marvin Kreye

Und nur drei Minuten später macht Yannik Fischer das 2:0, weil der TuS nach einem Freistoß den Ball nicht konsequent aus dem Strafraum schlägt. „Das ist natürlich brutal, wenn man bisher extrem gut verteidigt und eigentlich nichts zugelassen hat. Aber wir sind nicht unruhig geworden und haben unseren Plan weiter durchgezogen“, ärgert sich Marvin Kreye zwar zunächst, vertraut aber seinem Plan und seiner Mannschaft. Auch in der Kabine ist die Stimmung weiterhin gut, so der Coach: „Wir wussten, dass hier noch nichts gelaufen ist. Wir sind gut im Spiel und halten weiter daran fest.“

Mit dem einzigen Unterschied, dass die Gastgeber etwas höher stehen, ohne aber die Defensive zu vernachlässigen. Mehr Platz bekommt der BSV Müssen II dadurch zwar, viel anfangen können die Gäste damit aber nicht. Das Gleiche gilt für den TuS Kachtenhausen II, stellt Marvin Kreye fest: „Wir waren gut im Spiel, aber ohne zwingend gefährlich zu sein.“

Kreye setzt alles auf eine Karte

Pascal Merschel

Also muss ein neuer Plan her. Und auch den hat Kreye. In der Schlussphase erhöhen die Hausherren das Risiko, setzen jetzt auf Dreierkette und gehen vorne deutlich früher drauf. Mit Erfolg. Aus dem Gewusel heraus zieht Pascal Merschel einfach mal ab und erzielt drei Minuten vor Schluss den verdienten Anschlusstreffer. Alles oder nichts, sprich ein Punkt oder keiner, heißt es nach dem 1:2. Der TuS wirft alles nach vorne und auch das wird belohnt. Die Hausherren holen einen Elfmeter raus, den Dustin Can Deli eiskalt zum 2:2 verwandelt. Unnötig und ärgerlich aus Sicht der Kreye-Elf ist einzig die rote Karte kurz vor Schluss. „Da darf sich unser Spieler nicht zu einer unglücklichen Aussage zum Schiri hinreißen lassen. Aber den Vorwurf machen wir ihm nicht in einem intensiven Spiel. Das wollen wir nicht überbewerten“, erklärt der Coach.

Kachtenhausen II greift ins Meisterrennen ein

Ein intensives, „aber faires Spiel“, endet so mit einem 2:2-Unentschieden, das Marvin Kreye als „absolut gerechtfertigt“ ansieht. Für den TuS Kachtenhausen II ist es die erste Punkteteilung der Saison und die ist „gegen einen starken Gegner hochverdient. Ich denke, im Vergleich zum Hinspiel haben wir gezeigt, wer wir wirklich sind. Und zwar verdient unter den Top-Drei der Liga“. Und noch etwas hat sich in dem Spiel bestätigt, denn vor der Partie hatte Kreye gesagt, dass er mit seiner Mannschaft ins Meisterrennen eingreifen kann und „der Rolle sind wir gerecht geworden“.

Fazit: Der TuS Kachtenhausen II knöpft dem BSV Müssen II einen verdienten Zähler ab und entscheidet damit möglicherweise das Aufstiegsrennen. Der BSV muss nun auf einen Patzer des SVE Jerxen-Orbke II setzen, um mindestens ein Entscheidungsspiel zu erzwingen.

Tore:

0:1 Marcel Kurz (34. Min.)

0:2 Yannik Fischer (37. Min.)

1:2 Pascal Merschel (87. Min.)

2:2 Dustin Can Deli (per Elfmeter; 90. + 1. Min.)