Nächstes Torfestival für Cavo Lage

Spielbericht

(ab). Der FC Cavo Lage kann in dieser Spielzeit nur spektakulär. Bei der SG Hiddesen/Heidenoldendorf III siegen die Cavonisten mit 7:4. 122 Tore sind in 11 Spielen mit Beteiligung des FC Cavo Lage in dieser Saison bereits gefallen. Mit Abstand der höchste Wert der Liga.

Von André Bell

Die SG Hiddesen/Heidenoldendorf III erwischt einen „rabenschwarzen Tag. Wir bekommen in der zweiten Minute ein Freistoßgegentor“, heißt es aus Reihen der Gastgeber. Dabei sind die Vorzeichen für den FC Cavo Lage nicht die besten, wie Dyar Guro berichtet: „Wir haben keinen Auswechselspieler gehabt und zwei angeschlagene Spieler. Die ersten Zeichen standen schon auf ein verlorenes Spiel. Aber ich muss sagen, ich habe selten so einen Kampfgeist bei einer Mannschaft gesehen, wirklich erstaunlich.“ Von der Sechzehnerkante verwandelt Endrit Merovici einen Freistoß zum frühen 1:0. Ziel erfüllt: „Wir wollen ein frühes Tor erzielen.“ Nach dem frühen Rückstand meldet sich die SG allerdings zurück und kommt durch Steffen Hinder zum verdienten 1:1 nach rund einer halben Stunde. Nach einer Ecke kann Hinder den Ausgleich zu erzielen. Mit dem Remis geht es auch in die Pause.

SG mit schwacher Chancenverwertung

Samuel Töws

Mit Beginn der zweiten Halbzeit zeichnet sich dann bereits ab, dass es für die Gäste nur über den Kampf gehen kann: „Endrit hat als Kapitän die ganze Mannschaft gepusht und darauf aufmerksam gemacht was zu schaffen ist. Im Nachhinein hat das wohl der Mannschaft mehr Kraft gegeben“, vermutet Guro. Turbulent verlaufen die ersten 15 Minuten der zweiten Halbzeit, in denen insgesamt vier Treffer fallen. Zwei auf jeder Seite. Eine verunglückte Flanke von Endrit Merovici landet im Tor, im direkten Gegenzug kann Samuel Töws ausgleichen. Besam Guro bringt die Gäste erneut in Führung, doch wieder kann Töws ausgleichen. Nach einer Stunde steht es 3:3. Dass es dann in Richtung des FC Cavo Lage kippt, kann bei den Hausherren niemand nachvollziehen: „Die restlichen Tore haben wir unfassbar schlecht verteidigt. Wir selbst haben bestimmt zehn Situationen, wo wir gefühlt im gegnerischen Sechzehner stehen und nicht den Abschluss suchen. Dazu kommen drei Alutreffer und ein glasklarer Elfer beim Stand von 3:3, der uns verweigert wurde. Das war eine krasse Fehlentscheidung.“

Guro: „Jungs kitzeln letzte Reserven raus“

Dyar Guro

Spielentscheidend war diese Entscheidung aber nicht. Denn abgesehen davon, dass sich die SG Hiddesen/Heidenoldendorf III „viele Gegentoren gefühlt fast selbst reingelegt“ hat, könne es nicht sein, „dass wir nur vier Treffer erzielen bei den ganzen Torchancen. Wir hatten super viel Platz, aber haben es einfach nicht konsequent zu Ende gespielt.“ Zumal der FC Cavo Lage vorübergehend zu zehnt weiterspielen muss, weil ein Spieler aus Verletzungsgründen raus muss. Dennoch spielen die Gäste weiter nach vorne. Außenverteidiger Alexander Japs tauch plötzlich vorne auf und wird von Jonas Lawrenz abgegrätscht. Das Problem: Lawrenz grätscht den Ball ins eigene Tor zur 4:3-Führung für die Gäste. Darauf hat die SG dann keine Antwort mehr. Kurz nach dem erneuten Führungstor legt Merovici für Dewran Oduncu auf, der zu vorentscheidenden 5:3 trifft. „Eine Riesenlast fällt von unseren Herzen“, beschreibt Dyar Guro. „Und das sieht man an der Mannschaft. Die Jungs kitzeln alle nochmal die letzten Reserven raus und auch unser verletzter Spieler geht wieder aufs Feld.“

Hausherren hadern: „Gegner war nicht besser als wir“

Die weiteren Treffer erzielen Burak Baysal, ebenfalls auf Vorlage von Endrit Merovici, und der Torjäger selbst zum 7:4-Endstand. Zwischenzeitlich hatte Samuel Töws mit seinem dritten Treffer auf 4:6 verkürzt. „Am Ende geht das Spiel glücklich 7:4 aus, was vielleicht nach Statistik nicht verdient war, doch wer so einen Kampfgeist beweist und sich so reinhaut, hat die Punkte verdient“, findet Dyar Guro. „Das war eine unglaubliche Mannschaftsleistung und allen voran wieder Endrit, der vorne drei Dinger macht und genauso viele vorlegt. Und hinten war Abdüsselam Özlük, der 90 Minuten zu tun hatte, richtig stark“, lobt Guro.

Von Seiten der Hausherren wird beklagt, dass „wahnsinnig viel gemeckert und beleidigt wurde. Vor allem von außen. Dass dieses Spiel mit jeweils einer gelben Karte auf beiden Seiten beendet wurde, ist ein Witz. Dass es am Ende 7:4 ausgeht ebenso. Der Gegner war definitiv nicht besser als wir, allerdings deutlich effektiver. Das muss man jetzt erstmal sacken lassen.“

Fazit: Ein erneut spektakuläres Spiel, zu dem der FC Cavo Lage seinen Teil beiträgt. Die SG Hiddesen/Heidenoldendorf III darf dieses Spiel eigentlich nicht verlieren, zeigt sich aber defensiv anfällig und offensiv zu harmlos.

Tore:

0:1 Endrit Merovici (3. Min.)

1:1 Steffen Hinder (27. Min.)

1:2 Endrit Merovici (48. Min.)

2:2 Samuel Töws (49. Min.)

2:3 Besam Guro (55. Min.)

3:3 Samuel Töws (60. Min.)

3:4 Jonas Lawrenz (Eigentor; 70. Min.)

3:5 Dewran Oduncu (73. Min.)

3:6 Burak Baysal (77. Min.)

4:6 Samuel Töws (79. Min.)

4:7 Endrit Merovici (88. Min.)

EDIT: Das Spiel wurde nachträglich mit 2:0 für die SG Hiddesen/Heidenoldendorf III gewertet.