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Block-Ärger nach der ersten Heim-Pleite

Spielbericht

(hk). Wie ein Wirbelsturm fegt die SG Brakelsiek/Wöbbel über die Post-Kutsche hinweg, triumphiert letztlich klar mit 5:2 auf dem Werresportplatz am Aqualip. Mit den neuen Realitäten sieht sich Post TSV Detmold II-Coach Dimitri Block leibhaftig konfrontiert: „Wir waren uns dessen bewusst, dass wir dieses Jahr eine andere Mannschaft aus Brakelsiek/Wöbbel zu Gast bekommen, als das letztes Jahr der Fall war.“ Da nämlich waren die Südost-Lipper vor allem kämpferisch unterwegs, standen sehr tief. Jetzt, so die Erkenntnis von ihm, ist das fußballerische Niveau vor allem durch die spielstarken und prominenten Neuzugänge beträchtlich angestiegen. Daher ist das Bewusstsein bei den Detmoldern vorhanden, dass der Gegner durchaus das Potenzial besitzt, selbst die Partie zu bestimmen, proaktiv zu agieren.

 

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Von Henning Klefisch

 

 

Artur Andrejew

Einen nahezu perfekten Spielzug haben die Postler bereits in Spielminute zwei. Auf der rechten Außenbahn tankt sich Artur Andrejew im Eins-gegen-eins-Duell durch, zieht auf die Innenbahn, bedient per Außenrist-Pass auf die Grundlinie Kevin Sömmer, der unmittelbar One-Touch-mäßig die Kugel in Richtung Elfmeterpunkt befördert. Dort lauert der hinein startende Pascal Neifer, der per Direktschuss die Kugel über das gegnerische Gehäuse pfeffert. Die leichte Rückenlage ist ursächlich für dieses Field-Goal. Dabei versenkt er solche Bälle im Training quasi blind. Block ist davon überzeugt: „Wenn wir da das 1:0 schießen, glaube ich, dass es dann ein anderes Spiel wird, wir eventuell als Sieger vom Platz gehen können.“

 

 

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Das Leviten-Lesen von Dimi Block

 

Pascal Hannibal

Diese fehlende Abschlussqualität wird nach zehn Minuten rigoros bestraft. Die Postler produzieren im Mittelfeld einen Fehlpass, woraus wiederum nach einer schönen Kombination ein Flankenball in die Sturmspitze erfolgt. Dort steht Spieler-Trainer Pascal Hannibal goldrichtig, versenkt kaltschnäuzig das Runde in das Eckige. Mit der Sicherheit einer Führung im Rücken lassen die Gäste exzellent das Spielgerät durch die eigenen Reihen zirkulieren, während die Postler dem Treiben hinterherlaufen.

Tobias Gatzke

Trotzdem verfügt der Gastgeber über einige vielversprechende Torannäherungsversuche, bei denen jeweils die finale Genauigkeit beim Torabschluss fehlt. „Wenn wir nur ein bisschen mehr den Kopf hochnehmen“, moniert dies Block, der den urlaubenden Chef-Trainer Tobias Gatzke an der Seitenlinie vertritt. „Mit der ersten Halbzeit bin ich nicht so zufrieden, weil wir nicht aggressiv angelaufen sind, wie wir es vorhatten“, kritisiert Block. In der Halbzeitpause liest er seinen Spielern die Leviten, sind diese doch unachtsam mit den taktischen Vorgaben umgegangen.

 

 

Dusel-Eigentor führt zum PTSV II-Anschlusstreffer

 

Dennis Thorenmeier

Was das Einhalten der taktischen Inhalte anbelangt, verbessern sich die Hausherren um ein Vielfaches. Die ambitionierten Matchpläne werden aber durch das prompte 0:2 zwei Minuten nach dem Wiederanpfiff konterkariert. Für den PTSV II-Coach ist nicht nachvollziehbar, dass das Foulspiel an Andrejew im Mittelfeld zuvor nicht geahndet wird. Es folgt ein blitzschneller Konter über Dennis Thorenmeier, der direkt auf Bruder Lars Thorenmeier weiterleitet.

Yannick Leßmann

Dieser ist prompt mit dem ersten Kontakt zum 2:0 erfolgreich. Ein schön vorgetragener Spielzug. Ein Duseltor führt in Spielminute 52 zum Anschluss für die Postler. So ist es doch Yannick Lessmann, der die Kugel in den eigenen Kasten zum 2:1 bugsiert. Die Hausherren spielen die Kugel lang und weit, Bra/Wö-Torwart Jonas Nolte eilt aus seinem Kasten heraus, unterläuft den Ball. Sömmer erkennt seine Chance, köpft auf das verwaiste Gehäuse. Lessmann spurtet dazwischen, möchte klären, schießt aber seinen eigenen Fänger an, von dem aus das Spielgerät sich seinen Weg in den eigenen Kasten bahnt. „Glücklich für uns, aber zu dem Zeitpunkt nicht ganz unverdient, weil wir waren nicht zwei Tore schlechter als Brakelsiek/Wöbbel“, urteilt Dimi Block im Gespräch mit Lippe-Kick.

 

 

Das kuriose Hannibal-Freistoß-Tor

 

Jan Härtel

Unmittelbar nach diesem Treffer fühlen sich die Postler vom Schiedsrichter benachteiligt. Was ist denn passiert? Ein Brakelsiek/Wöbbel-Spieler wird gefoult. Berechtigterweise bekommt er den Freistoß zugesprochen, dies etwa 21 Meter vor dem gegnerischen Gehäuse. Der Detmolder Torhüter Jan Philipp Härtel beabsichtigt, eine Mauer zu stellen, tut dies, doch währenddessen wird der Freistoß ausgeführt. Schlitzohr Pascal Hannibal schiebt tiefenentspannt den Ball in das gegnerische Gehäuse. Es folgen vonseiten der Hausherren so einige Diskussionen, wird hier der Pfiff vermisst, woraufhin der Spielleiter erwidert, er müsse nicht anpfeifen.

„Viel schlimmer ist, dass überall dem Torwart die Möglichkeit gegeben wird, eine Mauer zu stellen, wenn der Freistoß so nah vor dem eigenen Sechzehner platziert ist.“ Was ein ausgewachsenes Problem für Block darstellt: „Er hat dies nicht deutlich kommuniziert, nicht gesagt, der Ball ist frei.“ Nach einer Unterredung mit Hannibal erfährt Block, dass der Schütze den Unparteiischen gefragt hat, ob der Ball frei ist, was dieser bejaht. Der PTSV II-Coach hätte sich in dieser Szene eine für alle Beteiligten klar wahrnehmbare Kommunikation gewünscht. „Das hat uns dann das Genick gebrochen. Es war eine drastische Fehlentscheidung. Der Schiedsrichter hat keine Einsicht gezeigt“, so ein enttäuschter Block. „In meinen 20 Jahren aktiven Fußball habe ich so etwas noch nie gesehen“, erlebt er hier eine wenig gewünschte Premiere.

 

 

Postler bemühen neue Lebensgeister

 

Dennis Thorenmeier

Was Dimitri Block obendrein etwas emotionaler werden lässt. Einige Minuten später wird auf der anderen Seite Kevin Sömmer gefoult, was einen Freistoß nach sich zieht. Doch in diesem Fall lässt der Referee eine Freistoßmauer stellen. „Da misst er mit zweierlei Maß. Ich weiß nicht, warum er es getan hat“, ärgert sich Block darüber sehr. In der Folgezeit drängen die Hausherren auf das schnelle zweite Tor, um neue Lebensgeister zu wecken. Doch im Eifer des Gefechts laufen sie in einen Konter, der von Dennis Thorenmeier in der 79. Spielminute mit dem 4:1 veredelt wird. Toby Adeola Oderinlo verkürzt zwar nur 120 Sekunden später auf 2:4, doch zehn Minuten folgend ist Martin Schlidt zum 5:2-Endstand erfolgreich.

 

 

„Dann ist das Spiel ein ganz anderes“

 

Dimitri Block

Dimitri Block resümiert im Gespräch mit Lippe-Kick: „Wenn wir in der zweiten Minute das Tor machen durch Pascal Neifer, dann ist das Spiel ein ganz anderes. Wir gehen dann als Sieger vom Platz. Ich habe uns nicht als schlechteres Team gesehen, leider als die unglücklichere und ein Stück weit als die unerfahrenere Mannschaft wahrgenommen.“ Jetzt ist der Blick nach vorne gerichtet, denn: „Solche Spiele gibt es. Wir wären gerne mit neun Punkten aus den ersten vier Spielen gestartet, um unsere Ambitionen zu festigen, dass wir oben mitspielen, unsere Saison lange interessant gestalten wollen. Auch wollen wir den einen oder anderen ärgern.“ Jetzt haben sie sechs Zähler auf der Habenseite, was Dimitri Block als „semigut“ bezeichnet. Ab sofort müssen eben die richtigen Lehren gezogen werden, um woanders die gewünschten Zähler einzusammeln.

 

„Haben das Spiel dominiert und verdient gewonnen“

 

Marten Ostermann wiederum bilanziert gegenüber Lippe-Kick nach dem Spiel: „Wir hatten in der ersten Halbzeit einmal Glück, dass wir uns keinen einfangen“, bezieht er sich dabei wohl auf die Aktion in Spielminute zwei. Die ersten beiden Treffer schildert er kurz: „Wir gehen dann aber 1:0 in Führung. Nach der Halbzeit erhöhen wir durch einen Konter auf 2:0.“ Mit dem Freistoß-Treffer von Hannibal zum 3:1 sieht er eine Art Vorentscheidung: „Danach haben wir das Spiel dominiert und verdient gewonnen“, stellt Ostermann zufrieden fest.

 

Fazit: Mit Blick auf die Schiedsrichterentscheidungen fällt diese Niederlage durchaus unglücklich aus Post TSV II-Sicht aus. Das Umschaltspiel der SG Brakelsiek/Wöbbel ist aber herausragend, mutiert somit zu einem veritablen Erfolgsfaktor in diesem Spiel.

 

Tore:
0:1 Pascal Hannibal (10. Min.)
0:2 Lars Thorenmeier (47. Min.)
1:2 Yannick Lessmann (per Eigentor; 52. Min.)
1:3 Pascal Hannibal (53. Min.)
1:4 Dennis Thorenmeier (79. Min.)
2:4 Toby Adeola Oderinlo (81. Min.)
2:5 Martin Schlidt (90. + 2 Min.)

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
3. September 2023 90' Kreisliga A Detmold 2023/24 4

Spielort

Werresportplatz
Georg-Weerth-Straße 19A, 32756 Detmold, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
Post TSV Detmold II022Loss
SG Brakelsiek/Wöbbel145Win

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