Ayena-Doppelschlag entreißt sicheren Post-Sieg

Spielbericht

(hk). Ein später Doppelpack von Ex-Postler Davide Ayena verhindert die erste Saison-Pleite für die SG Hiddesen-Heidenoldendorf. Bis eine Viertelstunde vor dem Schlusspfiff liegt der Bezirksliga-Absteiger beim Post TSV Detmold II mit 0:2 im Hintertreffen. Dann schlägt der Neuzugang von der SG Hörstmar/Leese erbarmungslos und eiskalt zu, sichert den Gästen das dritte Unentschieden in Serie, damit den zweiten Rang. Bei 15 eigenen Zählern haben sie eine Hypothek auf derer drei auf den Primus SG Belle-Cappel-Leopoldstal. Mit der Sonne um die Wette strahlt derweil der Post TSV Detmold II-Chef-Trainer Tobias Gatzke, der sich „super zufrieden mit der Leistung“ zeigt.

Von Henning Klefisch

Jan Härtel

Natürlich, das ist Realität, muss Chef-Trainer Noah Kükenhöner eine Vielzahl an wichtigen Akteuren ersetzen. Ebenfalls zur Wahrheit gehört es aber, dass der Kader ausreichend besetzt ist, um diese Lücken mit starken Akteuren zu füllen. Viel Konjunktiv spielt dabei eine Rolle. Nach gerade einmal 30 Sekunden erspielt sich die Spielgemeinschaft eine „Halbchance“, wie es der Coach bezeichnet, die allerdings nicht zum Traumstart verwertet wird, weil eben auch der gegnerische Fänger Jan Philipp Härtel diesen Ball glänzend pariert.

Tobias Fitz

Eine weitere Torannäherung besitzt Tobias Fitz, der die Kugel allerdings über das gegnerische Gehäuse jagt. „Dann“, stellt es Kükenhöner mit nachdenklicher Miene fest, „haben wir aufgehört, Fußball zu spielen.“ Was die ganze Thematik so unbefriedigend aus Gäste-Sicht macht: „Post TSV Detmold II musste nicht einmal richtig verteidigen, weil wir den Ball in die gegnerischen Füße gespielt haben.“ Die Residenzler leisten sich sogar noch den Fauxpas, einen Elfmeter zu verballern. Diesen verhängt der umsichtige Referee Bahman Kiadaliri, nachdem sich die Spielgemeinschaft allzu leicht die Kugel klauen lässt. Die Sorgenfalten bei Kükenhöner wachsen, wenn er bemängelt: „Das war ganz, ganz schlecht.“

„Wir dominieren das Spiel 80 Minuten lang“

Danny Boschmann

In der Halbzeitpause nimmt der SG-Coach einige Umstellungsmaßnahmen vor, in der Hoffnung, dass Linderung in Sicht ist. Fehlanzeige, denn erneut bekommen die Postler die Kugel akkurat in die Füße gepasst. Nach einer Stunde Spielzeit wird in der Verteidigungsarbeit reichlich Liberalität von den Hi-Hei-Jungs vorgelebt, erhält der Postler die Möglichkeit, rund 50 Meter mit dem Ball im Schlepptau zu laufen, ehe er von einem Gegner unsanft in die Waagerechte befördert wird.

Pascal Neifer

Die richtige Entscheidung ist ein Freistoß, der zunächst vom überragenden Danny Boschmann an die Querstange geknallt wird. Den Abpraller köpft Pascal Neifer relativ unbedrängt zum 1:0 ins SG-Gehäuse ein. Eine Viertelstunde folgend setzt Maximilian Stättner den entscheidenden Konter zum 2:0. „Wir dominieren das Spiel 80 Minuten lang, dann fangen wir an, keinen Fußball mehr zu spielen“, kritisiert Gatzke via Lippe-Kick.

Kükenhöner-Kicker verpassen vollständige Wende

Davide Ayena

Ganz offensichtlich ist der deutliche Rückstand das Comeback-Signal für den Aufstiegsaspiranten, der nunmehr alle Hebel in Bewegung setzt, um nicht als Verlierer das Spielfeld zu verlassen. Unmittelbar nach dem 0:2 knallt Davide Ayena einen Freistoß wuchtig wie wunderschön zum Anschlusstreffer in die gegnerischen Maschen. Fünf Zeigerumdrehungen später egalisiert dieser zum 2:2, was zugleich auch der Endstand ist. Sogar die vollständige Wende in diesem Match ist möglich, denn die Kükenhöner-Kicker nutzen die Gunst der Stunde, schnuppern sogar am dreifachen Punktgewinn. Die Siegchance vergeben sie aber gleich mehrfach.

„Wir hätten die drei Punkte verdient gehabt“

Tobias Gatzke

Es ist die Teamleistung, die ein Erfolgsinstrument für Gatzke darstellt. „Alle haben heute ein tolles Spiel gemacht“, möchte er dies im Gespräch mit Lippe-Kick nicht unerwähnt lassen. „Ein glücklicher Punkt für Hiddesen-Heidenoldendorf“, findet Tobias Gatzke. Zugleich seinem Team vorwerfend: „Wir haben es am Ende selbst aus der Hand gegeben, hätten die drei Punkte verdient gehabt.“ Es bleibt festzuhalten, dass die Post TSV-Reserve „den Aufstiegsfavoriten geärgert hat. Und gezeigt haben, dass wir auch gegen die Top-Mannschaften der Liga ohne Verstärkung aus der Ersten mithalten können.“ Immerhin steht kein einziger Landesliga-Akteur im heutigen Kader.

„Bekommen unsere Pace nicht auf die Straße“

Noah Kükenhöner

„Das war heute leider nichts, weil wir einfach nicht fokussiert sind. Wir bekommen unsere Pace nicht auf die Straße, nicht die Umsetzung hin. Wir nehmen uns Dinge vor, setzen es aber einfach nicht um“, hat Kükenhöner dies als Defizit im eigenen Spielvortrag ausgemacht. Nach dem dritten Remis in Serie möchte die SG Hiddesen-Heidenoldendorf weiterhin ihren Weg gehen. An den Prozess glaubt der Tabellenzweite unverkennbar und felsenfest, befindet sich der Liga-Neuling schließlich erst im Frühstadium von dieser Spielzeit. „Mit Ruhe und Geduld wird das“, versichert Kükenhöner abschließend im Gespräch mit Lippe-Kick.

Fazit: Gegen eine enttäuschende SG Hiddesen-Heidenoldendorf-Mannschaft verliert der Post TSV Detmold II am Ende zwei Punkte, lässt sich den möglichen Sieg, der auf dem Silbertablett liegt, aus der Hand reißen. Deshalb ein glücklicher Punktgewinn für die Kükenhöner-Kicker.

Tore:
1:0 Pascal Neifer (60. Min.)
2:0 Maximilian Stättner (75. Min.)
2:1 Davide Ayena (75. Min.)
2:2 Davide Ayena (80. Min.)