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Andrejew-Alleingang belohnt starke Postler

Spielbericht

(hk). Einen äußerst empfindsamen Rückschlag erleidet die Westfälische Eiche aus Lügde. Durch einen Gegentreffer in Spielminute 88 müssen sie die 32 Kilometer weite Rückreise mit leeren Händen antreten. Die siegreichen Residenzler überholen nach dem 3:2-Erfolg die Lügder, die wiederum auf den achten Tabellenplatz abrutschen. Geknickt, aber ehrlich präsentiert sich der TuS-Trainer Arthur Wiebe, der bilanziert: „Wir haben heute völlig verdient gegen Post verloren.“ Wie lässt sich diese Aussage mit Leben füllen? „Post ist mehr gelaufen, war mutiger, hat mehr investiert.“ Die Gäste leisten sich im eigenen Spielvortrag „zu viele Fehlentscheidungen.“ Deshalb fordert Wiebe von seinen Schützlingen, diese Defizite ehrlich und zielgerichtet anzugehen, um nach dem nächsten Spiel nicht die gleichen Fehler ansprechen zu müssen. Ein Grund für diese Niederlage ist in der grassierenden und eklatanten Personalnot zu suchen und zu finden.

 

Von Henning Klefisch

 

 

Gianni Bovino

In einer extrem abwechslungsreichen ersten Halbzeit gehen die Postler jeweils durch Gianni Bovino in Führung. Zum 1:0 ist der Edeltechniker nach 18 Minuten, zum 2:1 nach 43 Minuten erfolgreich. Beim erneuten Führungstor spielen sich die Detmolder auf der rechten Außenbahn vorbildlich frei. Justin Lieder zirkelt die Kugel schulbuchmäßig in die gegnerische Gefahrenzone, wo Bovino lauert, seinen Fuß erfolgreich aus der Nahdistanz einsetzt. „Ein richtig gutes Tor“, schnalzt Gatzke dabei mit der Zunge. Zum zwischenzeitlichen 1:1 egalisiert Alseny Camara in der 25. Minute.

Alseny Camara

Dabei ist er der Profiteur von einem zu kurz geratenen Rückpass der Hausherren, der eigentlich den Post TSV II-Torwart David Skryschowky als Adressaten hat. Camara sprintet dazwischen, knipst entschlossen. Dann ist es in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit, als Nils Nehrig seinen Torhunger stillt. Wie ist das Tor gefallen? Nachdem die Postler zunächst akkurat einen gegnerischen Eckball verteidigen, spielen sie einen kapitalen Fehlpass. Die Lügder befördern den Ball zwischen die gegnerische Kette. Nehrig wird laut Gatzke „im Abseits“ angespielt, schweißt erfolgreich ein. „Die Gegentore sind zwei ganz dumme Fehler von uns. Die schenken wir wirklich ab“, kritisiert Gatzke. Für ihn ist abzüglich der individuellen Fehler ein 3:0-Vorsprung für sein Team durchaus realistisch.

 

Torhüter halten ihre Teams in der Partie

 

Sean Millard

Je länger die Partie andauert, umso mehr schwinden bei den Lügdern die Kräfte. Die Postler haben deutlich häufiger das Spielgerät in den eigenen Reihen. Frühzeitig erspielen sie sich sogar echte Monster-Möglichkeiten. In einer Aktion scheitert Alexander Felker am reflexstarken Gäste-Torwart Sean Millard. Ein ausgezeichneter Linksschuss von Artur Andrejew wird von Millard überragend pariert, fischt er diesen nämlich gekonnt aus dem Torwinkel.

David Skryschowsky

Deshalb ist es berechtigt, vor allem überfällig, als Artur Andrejew kurz vor dem Schlusspfiff zum 3:2-Siegtreffer erfolgreich ist. Auf der linken Flankenposition tankt sich Andrejew durch, zieht in den gegnerischen Strafraum, vollendet per Linksschuss in die lange Ecke. Allerdings haben die nicht gänzlich überzeugenden Gäste in gleich zwei Eins-gegen-eins-Situationen die exzellente Führungsmöglichkeit auf dem Fuß. Nicolai Keuneke ist jeweils nicht kaltschnäuzig genug im direkten Duell mit dem Post TSV II-Torwart Skryschowky.

 

„Weltklasse“-Leistungen in der A-Klasse

 

Tobias Gatzke

„Ich denke, am Ende haben wir vollkommen verdient gewonnen. Wir haben es uns selbst aber schwierig gemacht mit unseren einfachen Fehlern“, blickt Tobias Gatzke auf diese Partie ebenfalls kritisch zurück. Obwohl es rein ergebnistechnisch bis zuletzt auf des Messers Schneide steht, ist für Arthur Wiebe leicht ersichtlich: „Mit etwas mehr Spiel-Glück hätte Post ohne Weiteres das Ergebnis weiter in die Höhe schrauben können, denn unser Keeper hat einige Torchancen Weltklasse pariert, uns so lange auch im Spiel gehalten“, verdient sich an dieser Stelle Sean Millard ein Sonderlob für seine prächtigen Flugkünste. Ebenfalls eine „Weltklasse-Leistung“ attestiert er dem „überragenden Schiedsrichter“ Devin Üzmen, der zwecks Karriereleiter in diesem Match wohl unter Beobachtung gestanden hat. „So etwas wünscht man sich jeden Sonntag. Er hatte das Spiel voll im Griff, hatte eine klare Linie, hat gut kommuniziert, mit den Spielern und den Trainern, hat stets das Heft in der Hand gehabt, hat das Spiel grandios geleitet. Deshalb Respekt zu dieser tollen Leistung.“

 

 

Fazit: Eine bessere Performance zeigt an diesem Sonntag-Mittag der Post TSV Detmold II, weshalb dieser Heimsieg absolut berechtigt ist. Vor allem ihrem Teufelskerl Millard hat es die Westfälische Eiche zu verdanken, dass sie bis zuletzt die Hoffnung auf einen Punktgewinn nicht aufgeben darf.

 

 

Tore:
1:0 Gianni Bovino (18. Min.)
1:1 Alseny Camara (25. Min.)
2:1 Gianni Bovino (43. Min.)
2:2 Nils Nehrig (45. + 1 Min.)
3:2 Artur Andrejew (88. Min.)

 

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
8. Oktober 2023 90' Kreisliga A Detmold 2023/24 9

Spielort

Werresportplatz
Georg-Weerth-Straße 19A, 32756 Detmold, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
Post TSV Detmold II213Win
TuS WE Lügde202Loss

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