Reife Leistung, SCB!

Spielbericht

(ab). Der SC Bad Salzuflen bleibt auf Erfolgskurs und lässt Verfolger TuS Leopoldshöhe beim 2:0-Heimsieg abblitzen. Damit baut der SCB seine Spitzenposition erst einmal aus.

Von André Bell

Jan Plöger

Das Top-Spiel des achten Spieltags von „von Minute eins an“ vom SC Bad Salzuflen bestimmt, wie Coach Andreas Wiens meint. „Von Leopoldshöhe kam offensiv recht wenig. Bis auf zwei zentrale Standards aus guter Position haben wir nicht viel zugelassen.“ TuS-Coach Jan Plöger sieht aber auch auf der anderen Seite keine Torchance: „In meinen Augen ein ausgeglichenes Spiel und zwei sehr starke Mannschaften an diesem Tag. In der ersten Halbzeit habe ich auf beiden Seiten keine 100-prozentige Chance gesehen.“ Und die gibt es auch in der Tat nicht. Denn der SCB kommt zwar gut bis vor den Sechzehner, spielt dann aber „den finalen Pass ein, zwei Stationen zu früh, anstatt es etwas geduldiger vorzubereiten“, so Wiens. Die erste gute Chance hat Robin Derbas im Eins-gegen-Eins, als im letzten Moment ein Leo-Verteidiger doch noch seinen Fuß in den Schuss bekommt. Chancen dieser Größenordnung gibt es danach aber nicht mehr.

Grzegorczyk steht goldrichtig

Lukasz Grzegorczyk

„Oft tanken wir uns über außen durch, kriegen den Ball aber nicht sauber zum Mitspieler im Zentrum“, erklärt der SCB-Coach. Das 1:0 fällt dann aber trotzdem, als die Hausherren nach einem Ballverlust direkt ins Gegenpressing gehen. Ronack Roy Derbas holt sich den Ball mit sehr viel Risiko zurück, lässt auf der Außenbahn zwei Gegenspieler wie Slalomstangen stehen und flankt scharf ins Zentrum, wo allerdings Adis Hulic im Luftzweikampf den Ball verpasst. Da aber auch Leo-Hüter Andre Bultmann am Ball vorbeifliegt, steht Lukasz Grzegorczyk, der Innenverteidiger mit Offensivdrang, goldrichtig und muss den Ball per Kopf nur noch einnicken. Jan Plöger ärgert sich über den Rückstand, der auch zur Pause Bestand hat: „Das 1:0 fällt durch einen Torwartfehler. Ein Unentschieden zur Pause wäre definitiv gerechter gewesen.“

Flanke Derbas, Tor Hulic

In der Kabine schwört Plöger seine Mannschaft neu ein, doch die hat offenbar nicht zugehört:

Adis Hulic

„In die zweite Halbzeit kamen wir nicht so rein, wie besprochen. Da gingen die ersten zehn Minuten absolut an Bad Salzuflen.“ Zwar kommen die Leos dann etwas besser ins Spiel, der SC Bad Salzuflen lässt aber hinten nichts anbrennen. „Wir haben uns wieder gefangen und stark dagegengehalten“, beobachtet Jan Plöger. Einen Treffer kann er aber nicht mehr bejubeln. Stattdessen machen die Hausherren das 2:0. Wieder ist es Ronack Roy Derbas mit einer guten Flanke, die Adis Hulic diesmal überragend mit einem Kontakt in der Drehung annimmt und sofort ins lange Eck abzieht. In der Schlussphase vermisst Andreas Wiens zwar „etwas die Kaltschnäuzigkeit beim Ausspielen der Konter, aber was soll’s, das lernen wir auch noch. Insgesamt ein reifer Auftritt der Jungs. Hut ab.“ Jan Plöger hadert: „An diesem Tag entscheidet einfach nur, dass Salzuflen ihre Chancen nutzt und wir leider nicht. Es wäre mehr möglich gewesen.“

Die nächsten Aufgaben

Der nach acht Spielen immer noch ungeschlagene SC Bad Salzuflen hat am nächsten Wochenende gleich das nächste Top-Spiel vor der Brust. Es geht zum überraschend gut in die Saison gestarteten TuS Bexterhagen. Der TuS Leopoldshöhe hat Aufsteiger SV Wüsten zu Gast.

Fazit: Der SC Bad Salzuflen zeigt eine reife Vorstellung und gewinnt verdient, hat zumindest beim ersten Treffer aber auch das nötige Spielglück. Defensiv brennt dafür nichts an.

Tore:

1:0 Lukas Grzegorczyk (38. Min.)

2:0 Adis Hulic (70. Min.)