SC Bad Salzuflen — TuS Jöllenbeck

Spielbericht

SCB schlägt sich selbst

(ab). Der SC Bad Salzuflen hat gegen den TuS Jöllenbeck eigentlich alles im Griff, schlägt sich aber praktisch selbst und steht am Ende bei der 2:3-Niederlage mit leeren Händen da.

Zu Beginn tun sich die Kurstädter auch noch schwer, den besseren Start ins Spiel erwischen die Gäste aus Bielefeld. Die ersten 25 Minuten gehören dem TuS. Nach neun Minuten führt Jöllenbeck bereits. Nach einem Ballverlust auf Höhe der Mittellinie sieht Brian Ketscher, dass SCB-Keeper Stephan Lehne zu weit vor seinem Kasten steht, zieht ab und der Ball senkt sich tatsächlich in den Kasten der Hausherren. „Wir sind zurecht in Führung gegangen und aus meiner Sicht müssen wir die auch ausbauen“, hadert Tobias Demmer mit der Chancenverwertung seiner Truppe. Mit zunehmender Spielzeit gibt seine Mannschaft das Spiel aber „völlig aus der Hand.“ Der SCB ist spielbestimmend und kommt zu einer Reihe guter Möglichkeiten. Folgerichtig fällt in der 32. Spielminute auch der Ausgleichstreffer. Eine Flanke von der rechten Seite von Andreas Benzel kann zunächst geklärt werden, kommt aber in die Mitte zu Yazan Aytan, der aus rund 20 Metern gefühlvoll abzieht und den Ball in hohem Bogen im Tor versenkt. Mit dem 1:1 geht es in die Kabinen.

Eddy Müller

Auch nach dem Seitenwechsel ist der SC Bad Salzuflen das bessere Team und kann dann auch verdient in Führung gehen. Einen Freistoß führt Necati Kezer kurz aus, schickt Kevin Obaro auf der rechten Seite auf die Reise. Seine Flanke findet in Edgard Müller einen Abnehmer, per Kopf drückt er den Ball zum 2:1 über die Linie. „Wir haben dann alles im Griff, vergessen aber, das dritte Tor nachzulegen“, so Frank Biermann. Mehrfach ist der SCB frei durch, aber keiner kann den Ball im Tor unterbringen. Zudem ist auch Bruder Leichtfuß nun ein Mitspieler beim SC Bad Salzuflen. In der Rückwärtsbewegung will Shaalam Kheiri Grigo den Ball über seinen Gegenspieler lupfen, „anstatt den Ball einfach zu klären“, schießt Brian Ketscher aber stattdessen aber an, der sofort reagiert und den Ball über Stephan Lehne hinweg ins Tor setzt. Und als wäre das noch nicht genug, verliert der SCB in der Nachspielzeit in der Vorwärtsbewegung den Ball. Den Rückwärtsgang legt keiner mehr ein, der TuS kombiniert sich durch, Moritz Dittmar kann seelenruhig das 3:2 für Jöllenbeck erzielen.

„Die sind in der zweiten Halbzeit einmal vorm Tor“, versteht Frank Biermann die Welt nicht mehr. Tobias Demmer verteilt zunächst „Respekt an Bad Salzuflen für die tolle Moral“ und gibt ehrlich zu: „Am Ende natürlich ein sehr glücklicher Sieg für uns.“

Fazit: Der TuS Jöllenbeck gewinnt das Spiel, weiß aber gar nicht so recht, weshalb. Passend dazu eine Aussage von Tobias Demmer nach dem Spiel in Richtung Frank Biermann: „Wenn ihr das Spiel nicht gewinnen wollt, dann können wir nichts dafür.“ Der SCB bleibt zwar über dem Strich, hat gegenüber dem FSC Eisbergen aber das schwerere Restprogramm.

Tore:

0:1 Brian Ketscher (9. Min.)

1:1 Yazan Aytan (32. Min.)

2:1 Edgard Müller (53. Min.)

2:2 Brian Ketscher (74. Min.)

2:3 Moritz Dittmar (90. + 3. Min.)