Extertals legendäre 180 Sekunden

Spielbericht

(hk). Dieses Spiel wird wohl unvergessen bleiben aus Sicht vom SC Extertal III. Früh liegt nämlich der favorisierte TuS Almena auf dem Kunstrasenplatz in Bösingfeld mit 1:0 in Führung. Sie verteidigen diesen knappen Vorsprung bis in die Nachspielzeit hinein. Dann aber schlagen in der Extra-Time erst Lucas Ellrott (90. + 2 Min.) und wenig später Patrick Dreier (90. + 5 Min.) gnadenlos und unerbittlich zu. Dieses Extertal-Derby wird unweigerlich in der noch jungen Vereins-Geschichte vom SC Extertal Einzug halten.

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Von Henning Klefisch

Erik Torben Gehrke

Almena-Goalgetter Erik Torben Gehrke profitiert bei seinem Freistoßtor in der achten Spielminute von der tiefstehenden Sonne, wodurch der gegnerische Fänger Michael Opitz massiv beeinträchtigt wird. In Summe allerdings zeigen sowohl Opitz, aber auch sein Gegenüber Sebastian Wölk ausgezeichnete Paraden. Extrem fahrlässig lassen die Hausherren wenige Augenblicke vor dem Rückstand die Elfmeterchance zum Ausgleich liegen. Auch die Bükerfeld-Boys verpassen es, bei zwei vielversprechenden Möglichkeiten, das Ergebnis weiter auszubauen. Opitz brilliert mit katzenartigen Paraden zwischen den Pfosten. „Aber wir hatten mehr vom Spiel, waren dran, den Ausgleich zu erzielen, sind jedoch zur Pause mit einem 0:1 hereingegangen“, bemängelt Herrmann die fehlende Präzision seiner Jungs im Torabschluss.

Fänger Opitz als Wegbereiter für die Aufholjagd

In den zweiten 45 Minuten entwickelt der SC Extertal III ein regelrechtes Powerplay. Sie probieren alles, doch irgendwie möchte der Ball nicht den Weg über die Torlinie finden. Da die Extertaler deutlich das Risiko erhöhen, bieten sich automatisch mehr Räume für die Gäste. Einmal mehr besticht Michael Opitz (Bild rechts) mit unglaublichen Reflexen, hält sein Team somit im Spiel.

Patrick Dreier

Unglaublich etwa ist eine Doppelparade Mitte vom zweiten Spielabschnitt, die für viele Ohs und Ahs bei den Zuschauern sorgt. Damit ist der Schlussmann der Wegbereiter für die legendäre Schlussoffensive, die mit zwei Toren gekrönt wird. In der zweiten Minute der Nachspielzeit erzielt Justus Middendorf den Ausgleich. 180 Sekunden später setzt Patrick Dreier dem Ganzen sogar noch die Krone auf, als er den vielumjubelten 2:1-Siegtreffer erzielt.

„Haben keine Sekunde aufgegeben“

Justus Middendorf

Marcel Herrmann kann sein Glück kaum fassen und stammelt euphorisch bei Lippe-Kick: „Wir haben uns dafür belohnt, dass wir keine Sekunde aufgegeben haben und mit einer unglaublichen Teamleistung bis zuletzt gekämpft haben. Wir haben verdient den Derbysieg geholt und die drei Punkte, da wir das aktivere Team auf dem Platz waren.“ Ewig in seiner Gedächtniswelt bleiben die Emotionen, die auf dem gesamten Platz zu spüren sind, nachdem Dreier seinem Namen alle Ehre macht. Sehr kurz angebunden präsentiert sich TuS Almena-Coach Alexander Hoffmann, der bei Lippe-Kick erklärt: „Verdient verloren. Glückwunsch an den SC.“

Fazit: Dieses Fußballspiel wird allen Zuschauern und Aktiven noch lange Zeit in Erinnerung bleiben. Bis kurz vor dem Schlusspfiff sieht der favorisierte Spitzenreiter TuS Almena wie der sichere Sieger aus. Dann aber schlagen die Hausherren eiskalt zu und werden für ihren nimmermüden Einsatz verdientermaßen belohnt.

Tore:
0:1 Erik-Torben Gehrke (8. Min.)
1:1 Lucas Ellrott (90. + 2 Min.)
2:1 Patrick Dreier (90. + 5 Min.)