SC Hicret Bielefeld — Post TSV Detmold

Spielbericht

„Don Juan Nase Sag“ macht den Post TSV glücklich

(hk). Fußball ist ein Ergebnissport und wenn man dem reinen Zahlenwerk Ausdruck verleiht, steht das Urteil schnell fest: Der Post TSV Detmold ist aktuell die beste lippische Mannschaft, rangiert in der stärksten Bezirksliga 2 nur einen Punkt hinter Position zwei. Das heutige Spiel beim abstiegsbedrohten SC Hicret Bielefeld gewinnen die Residenzler nach einem harten Kampf mit 3:2. In der ersten Spielhälfte zeigen die Postler aber keine gute Leistung. Serkan Tatlici, der Manager des SC Hicret Bielefeld, lobt den guten Auftakt seiner Truppe, ist sich im Klaren: „Wir wussten, dass Detmold aggressiv spielen wird, weil sie im Pokal ausgeschieden sind und etwas gut zumachen hatten.“ Er freut sich, dass der Sportclub nach dem Rückstand eine gute Reaktion zeigt, folgerichtig den Ausgleich erzielt. Zwei weitere vielversprechende Möglichkeiten vergibt der Gastgeber. Co-Trainer Christoph Zimmermann kritisiert: „Kein Tempo im Spiel, wenig Ordnung und vor allem der geordnete Spielaufbau hat in allen Teilen der Mannschaft gefehlt.“ Auch die eher so mittelprächtigen Platzverhältnisse mit dem Ascheplatz, der zudem durch den Dauerregen durchflutet ist, spielen eine Rolle. Auch die rigorose Zweikampfführung „und die Geilheit auf erste und zweite Bälle“, vermisst Zimmermann, der dennoch nach 13 Minuten zum ersten Mal die Becker-Faust ballen kann. Julien Will nämlich brilliert mit seiner individuellen Qualität, verarbeitet technisch gekonnt die Kugel und befördert das Runde gefühlvoll in das Eckige. Zimmermann schwärmt: „Das sind Momente, wo dir das Herz aufgeht.“ Ehrlichkeit ist eine Tugend, die Zimmermann auszeichnet, weshalb er auch im Gespräch mit Lippe-Kick offenbart, dass nach einer halben Stunde auch ein 2:2 möglich gewesen wäre. Beide Teams überbieten sich im Auslassen bester Torchancen. Zwei Minuten erzielt aber Alaaddin Nas für den SC Hicret das Ausgleichstor, was Zimmermann als „kurios“ bezeichnet. „Julien Will wurde bei eigenem Ballbesitz ganz klar gefoult und im Gegenzug gelang den Gastgebern der Ausgleich. Den Ausgleich gab es mit freundlicher Unterstützung unserer Jungs“, so der Co-Trainer, der moniert: „Absolut unnötig.“ Den besseren Auftakt in den zweiten Durchgang erleben die Leineweberstädter, die fünf Minuten nach dem Seitenwechsel durch Okan Aydemir nicht unverdient den Führungstreffer erzielen. Die starken Regenfälle haben dafür gesorgt, dass nach einer Stunde Spielzeit für eine Dauer von 30 Minuten die Partie unterbrochen wird. Diese Regenpause nutzt „Don Juan Nase Sag“ (Bild rechts) zu seinem ersten Doppelpack im Post TSV-Trikot, trifft nach 61 und 72 Minuten und Fachmann Christoph Zimmermann schwärmt: „Zwei fast identische Tore. Bei beiden Toren hat man seine absolute Willenskraft gespürt.“ Mit diesem Doppelpack gelingt den Residenzlern ein wichtiger Dreier und Zimmermann schwärmt: „Was die Jungs in der Rückrunde auszeichnet. Geist deren Glaube und Wille“, ist doch eine entscheidende Tugend: „Wir ringen die Gegner durch viel Kampf und Aufwand nieder, bis nichts mehr geht. Wenn wir erstmal ins Rollen kommen, ist es schwer, uns zu schlagen“, sind es zwar hart erkämpfte, aber verdiente drei Zähler für die Lipper. „Wir haben in den letzten Minuten alles gegeben, um den Ausgleich zu erzielen“, so die Beobachtung von Tatlici. Er spricht von einer „1000-prozentigen Chance“, die sein Team in der Schlussminute vergibt. Daher steht für ihn fest: „Ein Unentschieden wäre aus meiner Sicht gerecht gewesen. Nun geht es nächste Woche nach Sende, um da die verlorenen Punkte zu holen“, soll sich nachträglich belohnt werden.

Fazit: Der Post TSV Detmold spielt in dieser Partie nicht gerade die Sterne vom Himmel, zeigt sich aber als ein gutes Pferd. Die Residenzler springen so hoch, wie es notwendig ist. Mit dem torgefährlichen Außenverteidiger Juan Sag haben sie den Eisbrecher, den Glücklichermacher, den Belohner.

Tore:

0:1 Julien Will (13. Min.)

1:1 Alaaddin Nas (43. Min.)

2:1 Okan Aydemir (50. Min.)

2:2 Juan Sag (61. Min.)

2:3 Juan Sag (72. Min.)