St. Pauli bessert das Torverhältnis auf

Spielbericht

(hk). Die großen Gewinner an diesem Sonntag-Mittag sind die Zuschauer, die bei strahlendem Sonnenschein auf die Lemgoer West-Alm gepilgert sind. Unglaubliche 13 Tore dürfen sie beim Nachbarschafts-Vergleich zwischen dem SC Lemgo/West II und dem SC St. Pauli bestaunen. Die Treffer-Aufteilung spricht klar zugunsten des letztjährigen B-Ligisten, der dieses Hansestadt-Derby deutlich mit 11:2 für sich entscheiden kann. Deshalb ist es nur mehr als folgerichtig, dass die Stimmungslage von Sportclub Co-Trainer Jannik Reil dem Wetter ähnelt, meint er doch gegenüber Lippe-Kick: „Es war ein sehr gutes Spiel von uns, wir haben sehr gut angefangen und hatten Chancen im Minutentakt.“

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Von Henning Klefisch

Elias Scharifie

Den Traumstart erwischt dagegen der Außenseiter, die Neuner-Mannschaft vom SC Lemgo/West. In der neunten Spielminute bringt Elias Scharifie seine Mannschaft frühzeitig in Front, nachdem ein weites Zuspiel die Paulianer Abwehrreihe düpiert, der Goalgetter seine gefühlvolle Seite demonstriert und mit einem feinen Lupfer den gegnerischen Fänger Julian Schmidt überwindet. Von diesem Rückschlag lassen sich die Gäste nicht verunsichern, markieren sie doch im direkten Gegenzug das 1:1 durch Matthias Wattenberg.

Matthias Wattenberg

In der Folge fallen die Treffer wie die reifen Früchte. Weitere 120 Sekunden danach dreht der SC die Partie vollends, weil Tom Bieler präzise flankt, Mario Helm das Spielgerät mit seiner Brust über die Linie drücken kann. In der 21. Spielminute erhöhen die Grün-Weißen den Vorsprung. Felix Warkentin passt lang und weit auf Tom Bieler, der die Kugel über den Westler-Fänger Christian Kamphausen hinweg ins gegnerische Gehäuse befördert. Reil stellt beruhigt fest: „Wir spielen weiterhin sehr konzentriert und hätten vor dem 4:1 auch schon zwei, drei Tore schießen können.“ Nach 37 Minuten fällt allerdings dieser überfällige Treffer. Dieser entspringt einer wunderbaren Einzelleistung von Simon Bolduan, der die gegnerische Abwehrreihe sehr alt aussehen lässt, dann vollstreckt. Wenige Augenblicke vor dem Pausenpfiff macht Bjarne Sieweke die Hand voll, als er nach einem Schuss von Tom Bieler aus Nahdistanz zum personifizierten Abstauber mutiert.

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Traum-Duo Piekatz/Hauck

Paul Jonathan Hauck

Ebenfalls nach dem Seitenwechsel performen die Schützlinge von Chef-Trainer Finn Ole Schmitz spielstark und konzentriert, bauen den Vorsprung weiter aus. Zwei Minuten nach dem Wiederanpfiff macht Paul Piekatz den Torbutler für Paul Jonathan Hauck. Nur weitere 180 Sekunden später fällt das 7:1 nach dem gleichen Schema. Hauck hat etwas gutzumachen und bedient nur eine Minute folgend nach einem formidablen Spielzug Piekatz, der zum 8:1 den Fuß nur noch hinhalten muss.

Felix Warkentin

Den nächsten Assist sichert sich Piekatz bereits in der 53. Spielminute, als er einen Steckpass auf Felix Warkentin erfolgreich praktiziert, der per Lupfer auf 9:1 stellt. Nach einer rund zehnminütigen Tor-Abstinenz wird es zweistellig. Abermals demonstriert Piekatz seine empathische Ader, als er seinem Buddy Hauck die Kugel konsumfreudig serviert. Die Westler geben auch noch ein Lebenszeichen von sich. Das demonstrieren sie in der 69. Minute durch das Tor zum 10:2, was Maximilian Dickhut vergönnt ist. Im direkten Gegenzug hat aber der hoch überlegene SC St. Pauli die richtige Antwort parat, dies mit dem Treffer von Wattenberg zum 11:2-Endstand.

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„Irgendwann werden wir das Glück auf unserer Seite haben“

Andre Kreilaus

SC Lemgo/West II-Coach Andre Kreilaus analysiert im Gespräch mit Lippe-Kick: „Wir haben eine sehr gute Anfangsphase gehabt“, bezieht er sich dabei auf das Scharifie-Traumtor. Dem folgt aber die prompte Wende: „Aber nach dem 1:2 gingen die Köpfe runter.“ Und dann kamen noch viele fragwürdige Entscheidungen vom Unparteiischen hinzu. Und dann war der Spieltag auch gelaufen.“ So kassieren die Westler nämlich vor allem rund um die Halbzeitpause so einige Gegentreffer, die diese deutliche Heim-Niederlage erklären. Für den Trainer vom weiterhin punktlosen Schlusslicht stirbt die Hoffnung zuletzt. Er kündigt entschlossen gegenüber Lippe-Kick an: „Wir werden weiterkämpfen und irgendwann werden wir das Glück auf unserer Seite haben.“

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„Hätten gut und gerne noch vier, fünf Tore mehr schießen können“

Jannik Reil

Jannik Reil resümiert abschließend im Gespräch mit Lippe-Kick: „Unterm Strich können wir zufrieden mit dem Ergebnis sein. Allerdings ist es etwas ärgerlich, dass wir gut und gerne noch vier, fünf Tore mehr hätten schießen können, was dem Torverhältnis natürlich gutgetan hätte.“ Mit der Bilanz von 20:28 sind die Paulianer nämlich selbst nach diesem Kantersieg noch im negativen Sektor anzutreffen.

Fazit: Für die Westler erweist sich als problematisch, dass sie nach dem gelungenen Start mit dem frühen 1:0 zu schnell einige Gegentore schlucken, wodurch das Unheil seinen Lauf nimmt. Dieser Kantersieg für den Sportclub geht vollkommen in Ordnung, hätte bei mehr Konsequenz in Torraumnähe sogar noch deutlicher ausfallen können.

Tore:
1:0 Elias Scharifie (9. Min.)
1:1 Matthias Wattenberg (10. Min.)
1:2 Mario Helm (12. Min.)
1:3 Tom Bieler (21. Min.)
1:4 Simon Bolduan (37. Min.)
1:5 Bjarne Sieweke (43. Min.)
1:6 Paul Jonathan Hauck (47. Min.)
1:7 Paul Jonathan Hauck (50. Min.)
1:8 Paul Lander Piekatz (51. Min.)
1:9 Felix Warkentin (53. Min.)
1:10 Paul Jonathan Hauck (65. Min.)
2:10 Maximilian Dickhut (69. Min.)
2:11 Matthias Wattenberg (80. Min.)