Meschonat trauert Punktgewinn hinterher

Spielbericht

(hk). „Wir wollten gewinnen und wir haben gewonnen. Zum Glück wussten wir vorher, was uns da erwartet. Bei den Licht- und Platzverhältnissen ist die Wahl der Mittel entscheidend. Denn solche Spiele gewinnen nicht die besseren Fußballer, sondern die Konsequenteren,“ so ein glücklicher TuS-Trainer Dennis Lütkehölter im Gespräch mit Lippe-Kick.

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Von Henning Klefisch

In der Tat legen seine Spieler gleich los wie die Feuerwehr. Abou Soumah nimmt über die rechte Bahn Tempo auf. Seine Flanke landet an der Latte. Nils Gleisner ist in Abstaubermanier da und es steht nach einer Minute bereits 1:0. Ansonsten versuchen die Roten hoch zu pressen und die Bälle zu gewinnen. Lange Schläge der Heimmannschaft sind meist ein gefundenes Fressen für die Bex-Defensive. Das haben wir gut gemacht. Leider haben wir Mitte der ersten Halbzeit mal für 15 Minuten etwas nachgelassen“, moniert Lütkehölter bei Lippe-Kick. In dieser Phase kommen die Hausherren zu ihrer einzigen klaren Torchance. Zwei Eckbälle sorgen zudem für Gefahr. Doch Bexterhagen findet zurück. Nils Gleisner verwandelt eine gut getimte Flanke per Kopf zum 2:0. Kurz vor der Pause, dann ein erneuter Eckball für die Hausherren. Oliver Kampmann köpft den gut geschlagenen Ball von Felix Klemen unhaltbar ins eigene Netz. „Dummer Zeitpunkt. Kein Vorwurf an Oli. Wir dürfen vorher den Eckball gar nicht entstehen lassen“, spricht der Coach in der Halbzeit die kleinen Nachlässigkeiten noch mal an.

Langhammer erhöht das Spannungspotenzial

Sören Langhammer

Nach dem Wechsel haben die Hausherren zunächst etwas mehr Schwung und Mut. Lütkehölter berichtet: „Kompliment. Sie gaben sich nicht auf, hauten alles rein.“ Doch der überragende TuS- Kapitän Patrick Jasper trifft in der 65. Minute zum 3:1. Auch wenn die Hausherren in der 80. Minute noch mal herankommen, bleibt es beim 3:2-Auswärtserfolg. Simon Meschonat erhöht in der Schlussphase das Angriffspotenzial, was mit dem Treffer von Søren Langhammer belohnt wird. Der Ex-Trainer schlägt acht Minuten vor dem Schlusspfiff im Stil von einem Edeltechniker zu. Im gegnerischen Strafraum bringt er die Kugel geschickt unter Kontrolle, um diese dann per Volleyschuss an Bex II-Fänger Max Mäscher vorbei ins gegnerische Netz zu knallen. „Der Anschlusstreffer war eine der wenigen inkonsequenten Abwehraktionen in Halbzeit zwei. Da machst du das Spiel noch mal auf. Auf normalen Plätzen steht es da aber schon 5:1, da Soumah und Gleisner jeweils freistehend vor dem Hüter, durch Platzfehler, ausgebremst wurden. Egal, wir wussten, was uns erwartet und haben den Sieg geholt“, entfernen sich die Roten von der unteren Tabellenregion. Acht Zähler haben sie nun Vorsprung auf einen Abstiegsrang.

Meschonat bedauert den potenziellen Punktgewinn

Simon Meschonat

Das Spannungslevel im Tabellenkeller potenziert sich immer mehr. Nach der erneuten Niederlage haben allein vier Teams 13 Punkte auf der Habenseite. Eines davon ist der SC St. Pauli, der nach der 1:4-Heimschmach am Sonntag gegen den TuS Ahmsen II jetzt eine Reaktion zeigte. SC-Coach Simon Meschonat lobt daher bei Lippe-Kick: „Spielerisch war das eine deutliche Steigerung zu Sonntag.“ Was hat ihm denn konkret so gefallen? „Wir haben als Mannschaft deutlich besser zusammengearbeitet und uns auch von dem extrem frühen Rückstand nicht aus dem Konzept bringen lassen.“ Am Sonntag vier Gegentore, gestern drei. Klar, das spricht nicht gerade für ein echtes Abwehrbollwerk. Meschonat moniert: „Die Gegentore fallen äußerst glücklich für den Gegner, wenn man die Spielanteile und Torchancen betrachtet.“ Zumindest die Mitnahme von einem Zähler wäre realistisch gewesen, aber der Trainer fühlt sich an so einige Partien aus der Hinrunde zurückerinnert, wo ähnliche Drehbücher geschrieben wurden. Daher muss er sehr betrüblich feststellen: „Letzten Endes stehen wir mit leeren Händen da und müssen den Fokus direkt auf Sonntag richten.“
Ein Kompliment spricht Dennis Lütkehölter den Gastgebern und dem Schiedsrichter aus. „Sie haben toll gefightet – hart, aber meistens fair. Wir haben dagegengehalten und der Schiri hat eine lange Leine auf beiden Seiten gegeben. So muss das sein! Das mag ich, wenn es auch mal zur Sache geht.“ Auch Referee Ilyas Bulut hat sich somit ein Sonderlob verdient.

Fazit: Ein extrem umkämpftes Duell, in dem die Bexterhäger letztlich in Torraumnähe galliger und gefährlicher wirken. Die Paulianer machen es im Vergleich zum Ahmsen II-Match deutlich besser, doch belohnen sich dafür nicht ausreichend.

Tore:
0:1 Nils Gleisner (2. Min.)
0:2 Nils Gleisner (31. Min.)
1:2 Oliver Kampmann (per Eigentor; 42. Min.)
1:3 Patrick Jasper (67. Min.)
2:3 Sören Langhammer (82. Min.)