SF Berlebeck-Heiligenkirchen — SuS Lage

Spielbericht

Trailovic: „Heute war mehr drin“

(hk). Reif ist die Mannschaft der Sportfreunde Berlebeck/Heiligenkirchen in diesen Tagen unterwegs. Der aufmüpfige SuS Lage wird vor heimischer Kulisse mit einem 4:1 in die Schranken gewiesen. Alle fünf Tore erzielen BHK-Kicker. Lage-Coach Branko Trailovic kritisiert die fehlende Torgefährlichkeit, auch die Einstellung in seinem Team.

Von Henning Klefisch

M. Hagemeister

Für Lage-Coach Branko Trailovic steht eindeutig fest, dass seine Mannschaft nach zehn Minuten bereits mit zwei, drei Toren führen muss. Er bemüht den Klassiker, sagt: „Wenn man vorne keine Tore schießt, bekommt man hinten immer welche rein.“ Eine Viertelstunde ist absolviert, als Marco Hagemeister den Torreigen eröffnet. Im Anschluss an einen Eckball staubt er aus kurzer Entfernung zum 1:0 ab. Jan Trockel erweist sich einmal mehr als Raumdeuter, als Benedikt Pausar von rechts eine wohltemperierte Flanke auf den langen Pfosten schlägt. Dort befindet sich Trockel und schiebt freundlichst ein. Zunächst schädelt er die Kugel an den Pfosten, den Abpraller versenkt er lässig zur 2:0-Pausenführung. Sportfreunde-Obmann Matthias Kuhlmann gibt zu: „Wir haben erst einmal etwas gebraucht, in das Spiel hineinzukommen. Lage hatte einige Möglichkeiten, aber kein Kapital daraus geschlagen.“ Er bedauert, dass sein Team nach dem zweiten Torerfolg nicht unmittelbar danach nachlegt, um die Partie etwas beruhigender fortzuführen.

Sallan taugt als Scharfschütze

Hagemeister beweist an diesem Tag großes Interesse am Toreschießen, trifft er auch in Spielminute 51 – aber in das eigene Gehäuse. Nach einer scharfen Hereingabe fälscht er unglücklich zum Anschlusstor für Lage ab. Lage verpasst das Ausgleichstor, aber nur knapp. In der Schlussphase fallen die letzten beiden Tore für die Sportfreunde. Mit viel Wucht und Präzision haut Huzeyfe Sallan das Spielgerät aus halblinker Position 20 Meter vor dem Gehäuse in selbiges. In der dritten Minute der Nachspielzeit sorgt Christian Schiprowski für den 4:1-Endstand, nachdem Florian Kersting sich zuvor geschickt und konsequent durchfummelt. Am SuS-Fänger Asghar Mostafivi legt er die Kugel am Strafraum quer vorbei, Schiprowski beweist keinerlei Mühe beim Einschieben.

„Dem Verein gegenüber ist es eine Frechheit“

B. Trailovic

SuS Lage-Coach Branko Trailovic hadert: „Jedes Wochenende immer das Gleiche. Da war mehr drin.“ Ärgerlich aus seiner Sicht, dass der Gegner stets aufgebaut wird, sich bei den Toren zu naiv angestellt wird. So habe man selbst die besseren Möglichkeiten besessen, diese aber vergeben. „Ich bin froh, wenn diese Saison zu Ende ist, SuS Lage wieder ein anderes Bild darstellt. Bisher stand ich immer hinter meiner Mannschaft, habe sie immer gelobt, aber nun bin ich sehr enttäuscht“, findet er es auch inakzeptabel, dass seit dem Spiel gegen den TuS Horn-Bad Meinberg nur zwei Mal trainiert worden ist. „Ich weiß nicht, warum solche Leute das dem Verein antun. Wir haben ein Gespräch geführt mit der Mannschaft, sie gebeten, die paar Spiele noch vernünftig durchzuziehen, dass wir zumindest einmal die Woche trainieren.“ Bedenklich: Da nur ein Quartett an Spielern am Freitag trainingswillig war, musste das Abschlusstraining abgesagt werden. „Mit so einer Einstellung und so einem Charakter hat man in der Kreisliga A nichts zu suchen“, poltert Trailovic, dessen Geduldsfaden so langsam zu reißen scheint. Man spürt: Er hat keine Lust mehr, die Leute zum Training zu bitten, will er keine lustlosen Spieler zu etwas zwingen. „Dem Verein gegenüber ist es eine Frechheit“, spricht er Klartext bei Lippe-Kick. Auch einen Tick mehr Selbstkritik wäre ganz in seinem Sinne. „Ich bin Fußballer durch und durch. Entweder ich mache etwas richtig oder gar nicht. So, wie einige Leute mit dem Verein umgehen oder mit den Mitspielern, ist nicht korrekt und nicht menschlich.“

Fazit: Da die Sportfreunde mehr Abschlussqualität beweisen, geht dieser Sieg in Ordnung. Lage hat Chancen. Wenn diese genutzt worden wären, hätte die Partie vielleicht einen anderen Verlauf genommen. Nach einer ansprechenden ersten Halbzeit sind aber Längen in der zweiten unübersehbar.

Tore:

1:0 Marco Hagemeister (15. Min.)

2:0 Jan Trockel (24. Min.)

2:1 Marco Hagemeister (per Eigentor; 51. Min.)

3:1 Huzeyfe Sallan (84. Min.)

4:1 Christian Schiprowski (90. + 3 Min.)