Eine zähe Partie mit einem glücklichen Gewinner

Spielbericht

(ts). Eher nervenzehrend als ansehnlich gestaltet sich dieses Match. Ein Elfer wird pariert, ein Treffer kurz vor dem Ende. Ansonsten gibt es nicht viel, was das Auge fesseln könnte.

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Von Thomas Sauerbier

Beide Mannschaften tun sich heute schwer, auf dem schlechten Platz. Es wird meist mit langen Bällen agiert, um das Mittelfeld zu überbrücken. Vor dem Strafraum wird die Lücke gesucht. Viel kommt dabei aber nicht heraus, auf beiden Seiten.
Kurz vor der Halbzeit zeigt der Unparteiische Vincent Krull auf den Elfmeterpunkt zum Strafstoß gegen die SF Oesterholz-Kohlstädt. Sven Aßmann pariert den Schuss und die Null steht weiterhin auf beiden Seiten.
Nach der Halbzeit zeigt sich das gleiche Bild wie in der ersten Hälfte.
In der 84. Minute kann die Mannschaft des TuS Eichholz-Remmighausen dann einen etwas schnelleren Angriff über die Außenlinie in den Strafraum bringen und Mirko Röhl trifft zum spielentscheidenden 0:1.

„Es war nicht Kreisliga A-Niveau“

Björn Brinkmann

Björn Brinkmann sieht heute kein Spektakel auf dem Fußballplatz. Es ist ein zähes Spiel, das nicht schön anzusehen ist: „Ja, letztendlich war es über die 90 Minuten ein 0:0-Spiel. Chancen gab es auf beiden Seiten wenig. Der, der die eine Chance nutzen sollte, sollte dann auch der Sieger des Spiels sein.“
Der Obmann der SF Oesterholz-Kohlstädt ist deutlich enttäuscht von der dargebotenen Leistung seiner Mannschaft. Taktisch und mental lässt das Spiel seiner Jungs für ihn deutlich zu wünschen übrig: „Vorn waren wir heute einfach nicht bissig und durchschlagskräftig genug, um für ein Tor infrage zu kommen. Meistens haben wir den Ball im Mittelfeld oder in der Abwehr abfangen können. Was dann nach vorn geboten wurde, war, man muss es so deutlich sagen, nicht Kreisliga A-Niveau.“

„Den Ball glücklich ins kurze Eck zu bugsieren“

Sebastian Hüttmann

Die Spielhöhepunkte der ersten Halbzeit sind für Björn Brinkmann schnell aufgezählt: „Auf unserer Seite hat „Heidi“ nach Vorlage von Hüttmann die Riesenchance, das 1:0 zu machen. Eichholz hätte kurz vor der Halbzeit das 0:1 machen können, durch einen unberechtigten Elfmeter, den Sven Aßmann aber parieren kann.“
Dass sein Team den „Weckruf“ in Form des gehaltenen Elfmeters nicht gehört hat, wurmt Björn Brinkmann. Die SF Oesterholz-Kohlstadt spielen weiter, wie gehabt. Der Gegner tut es seinem Team gleich, riskiert nicht viel und steht hinten sicher: „Dann reicht es nun einmal, einmal nach vorne zu kommen, den Ball glücklich ins kurze Eck zu bugsieren und somit 0:1 zu gewinnen. Zu einem Zeitpunkt, wo man kaum noch was ausrichten kann.“
Der Treffer fällt kurz vor Ende der Partie. Das ist angesichts des Spielverlaufs „sehr bitter“ für Brinkmann. Man hatte sich mehr vorgenommen.
Er beglückwünscht den Sieger und schaut direkt nach vorn, was in solchen Fällen das Beste ist: „Wir wollen uns die Punkte am Dienstag gegen die Reserve von Post TSV Detmold wiederholen – und dieses Spiel ganz schnell vergessen.“

„Es war praktisch wie beim Eishockey“

Tim Hosch

„Wir haben hier keinen fußballerischen Leckerbissen erlebt.“
Das weiß Tim Hosch, Trainer des TuS Eichholz-Remmighausen, noch zu konkretisieren: „Beide Mannschaften haben in ihrem Drittel kein Risiko gesucht, was ein Spiel produziert hat, in dem ein Mittelfeld auf beiden Seiten nicht existiert hat. Es war praktisch wie beim Eishockey.“
Mit langen Bällen wird von beiden Teams das Mittelfeld überspielt, um im gegnerischen Drittel Kontrolle über den Ball zu gewinnen und „was Produktives daraus zu machen“.
„Es war ein sehr stumpfes Geläuf“, begründet Hosch diese Tatsache. Ein schönes Fußballspiel lässt sich für beide Mannschaften nicht kreieren: „Es war einfach nicht mehr möglich, für beide Teams, auf dem Platz.“

„Haben nochmal den Kopf aus der Schlinge gezogen“

Tim Hosch hat eine sportliche Auseinandersetzung gesehen, die ein „typisches 0:0-Spiel war“, arm an Torchancen: „Sehr viel hat sich vor den 16-Meterräumen abgespielt, ohne dass es zwingend wurde.“
Er sieht, auf die gesamte Spielzeit gesehen, kein Team die Nase vorn haben.
Kurz vor Ende der ersten Halbzeit bekommt seine Mannschaft einen Elfmeter zugesprochen, kann den Strafstoß jedoch nicht in einen Torerfolg ummünzen: „Das ist eigentlich ein Spiel, in dem man so eine Chance nicht liegen lassen darf, aber wir haben da jetzt noch mal den Kopf aus der Schlinge gezogen.“

„Ich bin sehr stolz auf die ganze Mannschaft“

Mit dem Sieg rechnet Tim Hosch nicht mehr wirklich: „Kurz vor Schluss gelingt uns der ‚Lucky Punch‘.“ Der Gastgeber ist zu diesem Zeitpunkt ein wenig aufgerückt, um daheim noch den Sieg einzufahren. Mit einem Ball über die Flügel gelingt es, das Spielfeld schnell zu überbrücken, den Ball in den Strafraum zu spielen „und Mirko Röhl kann dann mit einem flachen Schuss, unten links ins Eck zum Siegtreffer vollstrecken“.
Hosch ist mit dem Resultat äußerst zufrieden und nimmt die drei Punkte gerne mit. Das Spiel ist kräfteraubend und viel Entlastung hatte man für die Ersatzbank nicht mitgebracht: „Ich bin sehr stolz auf die ganze Mannschaft. Wir haben wirklich noch arg zu kämpfen gehabt. Ich konnte nur einmal wechseln.“ Das ist der Corana-Welle geschuldet.

„Einer für alle. Alle für einen.“

Seine Spieler „waren am körperlichen Limit“. Umso größer ist seine Zufriedenheit mit der „klasse Mannschaftsleistung“. Er lobt das komplette Team und unterstreicht, dass jeder einzelne Spieler seinen Teil zum Sieg beigetragen hat: „Einer für alle. Alle für einen. Das war heute das Motto für uns und das hat sich heute in drei Punkten ausgezahlt. Ich bin sehr stolz auf die Truppe, das waren wichtige Punkte.“
Der Schiedsrichter der Partie erhält abschließend noch ein großes Lob von Tim Hosch: „Jung, dynamisch, Spiel völlig im Griff gehabt, absolute Topleistung. Ich fürchte allerdings, dass wir den Mann in der Liga nicht mehr so lange sehen. Der wird vermutlich höher pfeifen. Also: Kompliment!“ Referee Vincent Krull dürfte sich hier gewiss geschmeichelt fühlen.

Fazit: Beide Trainer haben ein chancenarmes und typisches 0:0-Spiel gesehen, das 0:1 endete. Auch die Sportfreunde hätten mehr aus ihren Möglichkeiten machen können, die Gäste leisten sich den Luxus, einen Elfmeter zu vergeben. Keine berauschende, aber eine intensive Begegnung.

Tor:
0:1 Mirko Röhl (84. Min.)