Patscha-Elf stößt den Primus vom Thron

Spielbericht

(hk). Das kann man mal so machen, SV Diestelbruch-Mosebeck. Da entzaubert das Team von Chef-Trainer Andre Patscha in der Fremde einfach mal den bisher so tadellosen Spitzenreiter SG Belle-Cappel-Leopoldstal. Nach 90 leidenschaftlich geführten Minuten steht für das Überraschungsteam aus dem Detmolder Kreisoberhaus ein 2:0-Auswärts-Erfolg. Weil im Parallelspiel der FC Fortuna Schlangen seine Heimaufgabe gegen den Post TSV Detmold II überzeugend mit einem 5:2-Sieg löst, wird der SG nach der Heimniederlage eben die Tabellenführung entrissen.

Von Henning Klefisch

Oleksandr Mamliuk

In den ersten 45 Minuten ergibt sich eine Begegnung, die ausgeglichen daherkommt. „Mit Möglichkeiten auf beiden Seiten. Und einem etwas glücklicheren Ende für uns“, bezieht sich der SV Di-Mo-Chef-Trainer Andre Patscha dabei explizit auf den gut gesetzten Fernschuss von Oleksandr Mamliuk nach 13 Minuten. SG-Fänger Steffen Glapa möchte in dieser Szene die Kugel mit dem Fuß abwehren, doch sie rutscht ihm darunter hinweg, weshalb es zum Netztreffer kommt. Mit einem 1:0 für die Gäste geht es in die Kabine. Ein Zwischenstand in diesem „offenen Schlagabtausch“, den Patscha als „etwas glücklich“ bezeichnet. Zumal der Spitzenreiter einen angemessenen Elfmeter, der von Di-Mo-Torwart Leonard Schlegel verursacht wird, zum potenziellen Ausgleichstreffer verschießt. Dieser Rückstand ist nicht nötig aus Sicht von SG-Chef-Trainer Timo Welsandt, der nämlich konstatiert: „Die erste Halbzeit gehört eigentlich uns.“ Er nennt Beispiele: „Viele hundertprozentige Chancen inklusive eines Elfmeters haben nicht gereicht, um einen Treffer zu erzielen.“

Wessel demonstriert sein Torjäger-Gen

Christopher Wessel

Mit mehr Struktur und Ordnung gehen die Gäste nach der wilden Fahrt im ersten Abschnitt die zweiten 45 Minuten an. Defensiv stehen die Rot-Weißen deutlich stabiler, lassen in ihrem Offensivvortrag dem Favoriten kaum noch Entfaltungsoptionen. Patscha hat „vielleicht so ein, zwei Halbchancen“ von der SG Belle-Cappel-Leopoldstal in dieser Spielphase beobachtet.

Andre Patscha

Anders seine Mannschaft, der er „drei, vier richtige Chancen“ attestiert. Eine davon nutzt Christopher Wessel sieben Minuten nach dem Wiederanpfiff zum 2:0, was letztlich der Endstand ist. Mit einem erfolgreichen Gegenpressing erobern die Gäste das Spielgerät. Nach einem guten Zuspiel muss Wessel nur noch seinen Fuß entscheidend in die Schussbahn halten. Er macht dies in dieser Szene im Stil von einem Klasse-Torjäger.

„Hätten noch fünf Stunden spielen können“

Timo Welsandt

Ein spürbar enttäuscht wirkender SG-Chef-Trainer Timo Welsandt räumt gegenüber Lippe-Kick ehrlich ein: „Der Sieg geht aufgrund der zweiten Hälfte in Ordnung.“ Nachdem der erste Abschnitt von seinem Team gut geführt wird, doch die gewünschte Belohnung ausbleibt, „hätten wir in Hälfte zwei noch fünf Stunden spielen können und hätten keinen Treffer erzielt“, stellt er nach der zweiten Saison-Niederlage fest. Patscha resümiert erleichtert: „Am Ende des Tages gehen wir als verdienter Sieger vom Platz.“ Verdienter Lohn ist der Sprung hinauf auf den dritten Rang. Der Abstand zur Tabellenspitze ist auf nur noch zwei Zähler zusammengeschmolzen.

Fazit: Das bessere Team holt sich einen berechtigten Sieg. So muss eine Mannschaft auftreten, um den Spitzenreiter erfolgreich zu düpieren. Es ist eine mannschaftlich geschlossene und starke Vorstellung vom SV Diestelbruch-Mosebeck, der vollauf verdient als Sieger aus diesem Gastspiel in Cappel geht.

Tore:
0:1 Oleksandr Mamliuk (13. Min.)
0:2 Christopher Wessel (52. Min.)