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Dramatik, Platzverweise und ganz viel Klasse

Spielbericht

(hk). Das Duell der unmittelbaren Tabellennachbarn endet mit einem Heimsieg für die SG Bentorf/Hohenhausen. Somit klettern sie am spielfreien TuS Leopoldshöhe vorbei auf den dritten Rang. 31 Zähler haben die Kalletaler bereits eingesammelt und damit gerade einmal einen Punkt weniger als der zweitplatzierte VfL Lüerdissen. SG-Obmann Marco Evers strahlt mit der Sonne um die Wette, denn Kontrahent SV Werl-Aspe ist durch diesen Sieg bis auf fünf Punkte distanziert. Zugleich besitzt dieser Erfolg auch eine befreiende Wirkung: „Das war ein Sieg für den Trainer, der uns kurzfristig nicht zur Verfügung stand.“

Von Henning Klefisch

 

 

 

M. Evers

Eine Reaktion wird nach dem tristen 1:1 vom Walkenfeld gewünscht und sie wird geliefert. Gegen das Defensivbollwerk vom TuS Brake taten sich die sonst so spielstarken Ben/Hoh-Jungs extrem schwer. Vorteilhaft, dass der SV Werl-Aspe kein Beton anrührt, vielmehr munter nach vorne spielt, was automatisch Räume bietet. „Solche Mannschaften liegen uns einfach besser“, konstatiert Evers im Gespräch mit Lippe-Kick. Hilfreich für die Hausherren, dass die Asper nach zwei roten Karten in doppelter Unterzahl antreten müssen. Der erste Platzverweis ereignet sich eine Minute vor dem Seitenwechsel. „Die Tätlichkeit von Camara Ende der ersten Halbzeit habe ich nicht gesehen. Von daher kann ich mir darüber kein Urteil erlauben“, zeigt er sich hier zurückhaltend. Goncalves sagt: „Ich habe die Aktion nicht richtig sehen können, aber Ibrahim hat wohl den Gegenspieler nach einer Provokation geschubst. War schwierig zu sehen, aber der Schiri war auch auf unserer Höhe und hat dennoch Rot gegeben. Vielleicht wäre hier mehr Fingerspitzengefühl möglich gewesen. Ebenfalls in der Schlussphase einer Halbzeit, dieses Mal der zweiten, zückt Referee Moritz Busch-Tolkemitt den roten Karton. Hier soll es eine Beleidigung gegenüber einem Kalletal-Kicker gegeben haben.

 

 

Furioser Start durch Dingemann

 

Y-N. Dingemann

Reichlich Tore werden ebenfalls in diesem hektischen ersten Spielabschnitt erzielt. In der vierten Spielminute schlägt es zum ersten Mal im Gäste-Kasten ein. Yannic-Noah Dingemann ist der Profiteur von einem Fehler vom gegnerischen Fänger Alexander Peters, der die Kugel durch die Mitte spielen möchte, dies aber keine gute Idee ist. Gerade einmal sieben Zeigerumdrehungen später jedoch erzielt Ole Maxim Seipt das Ausgleichstor für die charakterfesten Asper, die sogar an der Wende schnuppern. Es geht weiter schwungvoll zur Sache. Lang und weit bringt Sicherheit, so das allgemeingültige Motto auf diesem kompliziert zu bespielenden Rasenplatz. Bentorf/Hohenhausen erhöht die Schlagzahl. Dingemann knallt die Kugel an die Torlatte und Thomas Pries versenkt in der 24. Minute per Elfmeter zum 2:1. Goncalves runzelt die Stirn: „Ob man den geben muss, weiß ich nicht.“ Auch sein Team hat den Offensivgang drin. Niklas Haupt scheitert in aussichtsreicher Position am herausragend parierenden Fänger Heiko Langer. In den zweiten 45 Minuten erwischen die Gäste zunächst den besseren Start. Jan-Hendrik Lange versenkt vier Minuten nach dem Seitenwechsel einen „unnötigen, aber berechtigten Foulelfmeter“ zum 2:2-Ausgleich. Nur sieben Minuten später allerdings antwortet Fabian Frölich (56. Min.), ehe Severino-Valentino Westhoff (70. Min.) für die Entscheidung mit seinem Tor zum 4:2-Endstand sorgt. Evers beobachtet: „Danach haben wir dann nur noch verwaltet.“

 

„Haben eine überragende Mannschaftsleistung abgerufen“

 

M. Goncalves

Evers schnauft tief durch, konstatiert tiefenentspannt bei Lippe-Kick: „Obwohl wir mit Leon Hartwig und Tim Falke zwei wichtige Spieler aus Krankheitsgründen ersetzen mussten, haben wir eine überragende Mannschaftsleistung abgerufen, mit einem starken Dingemann und Janzen in der Schaltzentrale. Schön ist auch, dass unsere komplette Offensive mit Dingemann, Fröhlich, Pries und Westhoff getroffen hat“, zeugt dies von einer gewissen Offensivwucht. Dieses Aufeinandertreffen wird von zwei Spitzenteams bestritten. Das ist keine Mogelpackung. „Ich fand, es war ein hochklassiges und intensives Kreisliga A Spiel“, resümiert Evers bei Lippe-Kick. SV Werl-Aspe-Coach Marcio Goncalves zieht seinen Hut: „Mit einem Mann weniger haben wir in der zweiten Halbzeit das Spiel im Griff gehabt.“

 

 

„4:2 war ein klares Abseitstor“

Von einem „gebrauchten Tag“ spricht der SV Werl-Aspe-Coach nach dieser bitteren Auswärtsniederlage in Hohenhausen. Er geht noch mehr ins Detail: „Wir waren personell arg gebeutelt und nun auch noch zwei rote Karten. Das ist frustrierend und sehr ärgerlich.“ Den dritten Gegentreffer „hätten wir besser verteidigen müssen. Das 4:2 war ein klares Abseitstor“, zürnt der Gäste-Coach. Um sodann sich noch weiter zu ärgern: „Schlimmer hat es uns am Ende mit der zweiten roten Karte getroffen.“ Die Personalsituation spitzt sich zu. Daher fordert Goncalves ganz pragmatisch: „Mund abwischen und weitermachen!“

 

 

Fazit: Ein richtig gutes Kreisliga A-Spiel, in dem beide Mannschaften ohne Scheuklappen, ohne Handbremse unterwegs sind. Es ist ein Vollgasfußball mit attraktiven Spielzügen, vielen Toren und strittigen Entscheidungen, die nicht alle Geschmacksnerven beglücken.

 

 

Tore:
1:0 Yannic-Noah Dingemann (4. Min.)
1:1 Ole Maxim Seipt (11. Min.)
2:1 Thomas Pries (per Elfmeter; 24. Min.)
2:2 Jan-Hendrik Lange (per Elfmeter; 49. Min.)
3:2 Fabian Frölich (56. Min.)
4:2 Severino-Valentino Westhoff (70. Min.)

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
13. März 2022 90' Kreisliga A Lemgo 2021/22 17

Spielort

Kampfbahn Lippe-Nord
Hohenhausen, Kreis Lippe, Regierungsbezirk Detmold, Nordrhein-Westfalen, 32689, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
SG Bentorf/Hohenhausen224Win
SV Werl-Aspe112Loss

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