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Verschwenderischer Chancenumgang der SG wird bestraft

Spielbericht

(hk). Eine erwachsene Leistung demonstriert der FC Fortuna Schlangen. Nach einer fokussierten Vorstellung triumphieren die Blau-Weißen beim Bezirksliga-Absteiger SG Hiddesen-Heidenoldendorf mit 3:1, womit sie der SG Belle-Cappel-Leopoldstal mit 28 Punkten und damit einen Zähler hinter dem Klassenbesten dicht auf den Fersen bleiben. Die Hausherren verharren mit 22 Punkten an fünfter Position im Detmolder Kreisoberhaus. Für Noah Kükenhöner, dem Coach der Hausherren, ist es „maximal unglücklich“ für seine Elf gelaufen. Die unglaubliche Kaltschnäuzigkeit der Fortuna ist der Erfolgsfaktor schlechthin. Vier Torchancen hat er gezählt, aus denen drei Treffer erzielt werden. Er spricht von einer „gewissen Qualität“, die dadurch erkennbar wird. Für den Fortuna-Chef-Trainer Mark Meinhardt steht fest: „Es war das erwartet schwere Spiel auf Augenhöhe.“

 

Von Henning Klefisch

 

 

Davide Ayena

Den Traumstart in diese Begegnung erwischen die couragiert startenden Hausherren nach zehn Minuten. Sturm-Tank Davide Ayena belohnt den gelungenen Einstieg seiner Mannschaft in dieser Partie, erzielt nach einem kurzen Steckpass das frühe 1:0 mit einem wuchtigen Gewaltschuss aus spitzem Winkel, der Dennis Schäferjohann (Bild rechts) im Fortuna-Kasten überhaupt keine Abwehrchance gestattet. Der Stimmungsdämpfer folgt allerdings gerade einmal sechs Zeigerumdrehungen folgend, als sich die SG-Defensive ein flüchtiges Power-Napping genehmigt, was Gabriel Bailman zum schnellen 1:1-Ausgleichstreffer nutzt. Kükenhöner spricht von einem „Zufallsprodukt“, ebenfalls von einem Qualitätsmerkmal. Überragend, wie Bailman das Spielgerät mit der Hacke verarbeitet, während die Hausherren im direkten Duell nassgemacht werden. Aus acht Metern Torentfernung bugsiert er das Spielgerät aus recht spitzem Winkel mit Schmackes in die gegnerischen Maschen. Meinhardt meint: „Für uns war es wichtig, dass wir eine schnelle Antwort parat hatten.“ Um im Folgesatz die Ausgeglichenheit in diesem umkämpften Match hervorzuheben: „Danach hätte das Spiel in beide Richtungen kippen können.“ Möglichkeiten haben schließlich beide Kontrahenten.

 

Wiegel als kompromissloser Distanzschütze

 

Christ Mabondo

„Danach haben wir ein bisschen den Faden verloren“, registriert der SG-Chef-Trainer im Gespräch mit Lippe-Kick. Abschlussaktionen sind rar gesät. Eine dieser seltenen Spezies hat Christ Mabondo, nachdem Ayena an der Strafraumkante zu Fall gebracht wird. Mabondo erahnt die Situation, nimmt das freie Spielgerät in seinen Besitz, doch ein Schlänger klärt seinen Schuss auf der Torlinie. Besser machen es die Gäste drei Minuten vor dem Pausengang. Auf der rechten Außenbahn setzen sie sich gekonnt durch, spielen auf Julian Wiegel, der aus 25 Metern die Kugel direkt in den Knick jagt. Die Fortuna geht demnach mit einem 2:1-Vorsprung in die Halbzeitpause.

 

Hausherren überbieten sich im Chancen-Auslassen

 

Tom Heise

Bereits im ersten Abschnitt kommen die Hausherren einige Male gefährlich vor das gegnerische Gehäuse. Nach dem Seitenwechsel erhöhen sie allerdings massiv die Schlagzahl, erspielen sich eine Vielzahl an attraktiven Abschlussaktionen. Justin Gottfried testet etwa das Aluminium, hat Pech, als er nur den Innenpfosten trifft, von wo die Kugel wieder aus dem Gehäuse rollt. Ayena knallt das Spielgerät an die Torlatte. Erneut Gottfried verpasst das 2:2. So wird sein Versuch von einem Gegenspieler auf der Torlinie geklärt.

Marvin Dück

Ebenfalls Serdar Aslan und Dorian Fries verfehlen das Ziel nur denkbar knapp. Mehr Abschlussqualität demonstriert einmal mehr die Fortuna nach 65 Minuten. Nach einem Eckball rollt die Kugel in den Rückraum. Dort lauert Tom Heise, der aus 30 Metern den Ball mit einem Strahl wie aus dem Lehrbuch in den Knick hämmert. SG-Keeper Magnus Kemna macht in dieser Szene da nur einen langen Hals, ist beim Abwehrversuch völlig machtlos. Von diesem neuerlichen Rückschlag lässt sich die Spielgemeinschaft aber nicht aus dem Konzept bringen. Jeweils zweimal scheitern Fries und Aslan aussichtsreich, auch Marvin Dück hat Abschlusspech. Es bleibt letztlich beim 3:1-Auswärtssieg für die Fortuna.

 

„Wir haben momentan extrem viel Pech“

 

Noah Kükenhöner

„Am Ende des Tages ist es eine Frage der Qualität, wenn du deine Chancen hineinmachst. Wir haben momentan extrem viel Pech“, bilanziert Noah Kükenhöner im Gespräch mit Lippe-Kick. Um prompt den Verbal-Klassiker zu bemühen: „Wenn du vorne deine Chancen nicht machst, kriegst du die Dinger eben hinten.“ An der Einstellung liegt es nicht, dass der Bezirksliga-Absteiger erneut mit einem enttäuschenden Ergebnis aus diesem Spiel geht.  „Meine Jungs haben sich aufgerieben, gekämpft, gemacht und getan. Aber“, scheint der Fußball-Gott in diesen Tagen offenbar kein Hiddesen-Heidenoldendorf-Herz zu haben, „es soll momentan einfach nicht sein“, klagt Kükenhöner gegenüber Lippe-Kick sein Leid. Die Hausherren zeigen eine eklatante Verschwendungssucht im Umgang mit den Torchancen. Weil sie eben häufig das gegnerische Gehäuse anvisieren, ist ein Remis, sogar ein Sieg für die Hausherren nach Ansicht von Kükenhöner absolut im Bereich des Möglichen. Die Leistung ist ansprechend, doch der Belohnungseffekt bleibt den Jungs aus dem Detmolder Westen einfach zu oft versagt. „Es ist jetzt nicht so, dass wir da nur mit Fragezeichen sind“, beobachtet Noah Kükenhöner doch mit Wohlwollen die eigene Entwicklung, die positiv ist. Schulterzuckend, zudem gewohnt kämpferisch und energisch, kündigt er an: „Am Ende des Tages müssen wir so weitermachen.“

 

„Braucht auch etwas Glück, um über die Runden zu kommen!“

 

Mark Meinhardt

Man muss nicht in der Fortuna Schlangen-Bettwäsche einschlafen, um zu wissen, diese Jungs sind in dieser Spielzeit ein ganz heißer Aufstiegs-Aspirant. Drei ganz wichtige Zähler bei einem starken Rivalen verbuchen sie am heutigen Sonntag in Heidenoldendorf. Meinhardt ist stolz auf die eigene Darbietung, als er gegenüber Lippe-Kick anmerkt: „Ich muss meiner Mannschaft vor allen Dingen kämpferisch ein Kompliment machen heute.“ Seine Jungs haben schnell gelernt. Denn: „Im Gegensatz zum Auftritt in Kachtenhausen haben wir heute mit allem, was wir hatten, versucht, dagegenzuhalten.“ Zugleich ist die Erkenntnis in ihm gereift: „Und wie es dann so ist, braucht man dann auch etwas Glück, um über die Runden zu kommen!“

 

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Fazit: Am Ende zählen im Fußball eben die Tore. Genügend Chancen haben die Gastgeber mehr als genug, doch gehen damit äußerst fahrlässig um. Ein Muster an Effizienz ist dagegen der Gast vom Rennekamp, der diesbezüglich wie ein Spitzenteam agiert.

 

 

Tore:
1:0 Davide Ayena (10. Min.)
1:1 Gabriel Bailman (16. Min.)
1:2 Gabriel Bailman (42. Min.)
1:3 Tom Heise (65. Min.)

 

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
5. November 2023 90' Kreisliga A Detmold 2023/24 13

Spielort

Sportplatz Heidenoldendorf
Niedernfeldweg 12, 32758 Detmold, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
SG Hiddesen/Heidenoldendorf101Loss
FC Fortuna Schlangen213Win

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